Belgier triumphiert in Luxemburg

Vansevenant schnappt mit Etappensieg van der Poel Gelb weg

Foto zu dem Text "Vansevenant schnappt mit Etappensieg van der Poel Gelb weg"
Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step) hat die 3. Etappe der Tour de Luxembourg gewonnen. | Foto: Cor Vos

20.09.2024  |  (rsn) – Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step) hat nach einer überragenden Vorstellung die 3. Etappe der 84. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) für sich entschieden und mit seinem ersten Saisonsieg auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 25-jährige Belgier setzte sich über 201 Kilometer von Rosport nach Diekirch als Solist mit 17 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Davide Formolo (Movistar) durch, den er vier Kilometer vor dem Ziel im letzten Anstieg des Tages abgeschüttelt hatte.

41 Sekunden hinter Vansevenant sicherte sich Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) im Sprint der Verfolger zwar den dritten Platz vor Titelverteidiger Marc Hirschi (UAE Team Emirates) und dem Franzosen David Gaudu (Groupama – FDJ). Es reichte jedoch nicht, um vor dem morgigen Zeitfahren sie Spitzenposition im Gesamtklassement zu verteidigen, in dem der Niederländer nun mit 34 Sekunden Rückstand nun Dritter hinter Vansevenant und Formolo ist, der sich auf den zweiten Platz (+0:23) verbesserte.
Anmerkung: Eine Stunde nach Rennende wurde Formolo disqualifiziert, weil er die verbotene "Super Tuck"-Position eingenommen hatte.

Der 26-jährige Hirschi, der sieben Kilometer vergeblich aus dem Feld heraus attackiert hatte, bleibt mit 49 Sekunden Rückstand Vierter vor Andreas Kron (Lotto – Dstny / +0:50), der vom dritten auf den fünften Rang zurückfiel.

“Ich bin die Vuelta gefahren und hatte ein gutes Gefühl, fühlte mich nicht müde“, sagte Vansevenant im Ziel. “Wenn der Motor einmal läuft, dann läuft er. Sobald ich alleine unterwegs war, konnte ich durchziehen. Ich hatte das Gefühl, dass ich noch etwas Kraft übrig hatte, uns es so siegreich abzuschließen, ist sehr schön.“ Van der Poel musste zwar die Gesamtführung abgeben, behauptete allerdings die Spitzenposition in der Punktewertung – gleiches gilt für seinen niederländischen Landsmann Pepijn Reinderink (Soudal – Quick-Step), der in der Bergwertung sechs Zähler vor Teamkollege Vansevenant liegt. Der Tagessieger übernahm auch die Führung in der Nachwuchswertung, Movistar wird als bestes Team geführt.

Am Samstag steht das Einzelzeitfahren über 15,5 Kilometer auf dem Programm, in dem Vansevenant versuchen wird, das Gelbe Trikot zu verteidigen. “Ja... ich werde mein Bestes geben, das ist sicher, aber es ist nicht meine Spezialität“, sagte er lachend. “Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Klassement dort bleiben kann. Aber unser Ziel ist bereits erreicht, wir wollten einen Etappensieg. Jetzt ist alles Bonus, aber wir machen weiter.“

So lief die 3. Etappe der Luxemburg-Rundfahrt:

Auf der Königsetappe der diesjährigen Tour de Luxembourg mussten insgesamt mehr als 3.800 Höhenmeter bewältigt werden, wobei auf den gut 200 Kilometern acht Bergwertungen anstanden, fünf davon auf den letzten 30 Kilometern. Angesichts der Schwere der Etappe wagten nur zwei Fahrer einen Ausreißversuch: Louis Vervaeke (Soudal – Quick-Step) und Johannes Kulset (Uno-X Mobility) lösten sich bei erneut besten Wetterbedingungen nach knapp 15 Kilometern aus dem Feld und erarbeiteten sich fast sieben Minuten Vorsprung, so dass Kulset als neuer virtueller Gesamtführender unterwegs war.

Doch bereits zur Rennmitte hatte das Feld den Rückstand halbiert, ehe Kulset zurückfiel und von Bastien Trochard (Decathlon AG2R La Mondiale) und Amanuel Ghebreigzabhier (Lidl – Trek), die sich auf die Verfolgung der Ausreißer gemacht hatten, gestellt wurde. Mit vereinten Kräften schaffte das Trio den Anschluss an den Spitzenreiter. Der Gruppe im Nacken saß aber schon das Feld, dessen Rückstand eingangs der letzten 50 Kilometer nur noch rund 1:30 Minuten betrug.

Das Profil der 3. Etappe der Tour de Luxembourg | Foto: Veranstalter

Das extrem schweren Finale eröffnete Felix Großschartner (UAE Team Emirates) mit seiner Attacke am Montée de Haemerich kurz vor der ersten der beiden 14 Kilometer langen Zielrunden, die das Spitzenquartett acht Sekunden vor dem Österreicher und eine halbe Minute vor dem deutlich geschrumpften Feld in Angriff nahm. Kurz darauf schloss Großschartner zur Spitze auf, aus der Kulset nun endgültig herausfiel. Gleiches widerfuhr im Feld dem gestrigen Etappensieger Mads Pedersen (Lidl – Trek).

Dagegen gelangen Kron und Vansevenant der Sprung nach vorn, doch bereits 25 Kilometer vor dem Ziel war das von Wilco Kelderman (Visma – Lease a Bike) angeführte Feld wieder heran. Kurz vor der bis zu elf Prozent steilen Rampe zum Montée de Seitert probierte es Vansevenant erneut und kam diesmal gemeinsam mit Davide Formolo (Movistar) weg.

Hirschis späte Attacvke verpufft wirkungslos

Dahinter formierte sich eine dreiköpfige Gruppe mit Bob Jungels (Red Bull – Bora – hansgrohe), Bart Lemmen (Visma – Lease a Bike) sowie Nicolas Prodhomme (Decathlon - AG2R La Mondiale), die eingangs der Schlussrunde rund eine halbe Minute hinter dem Spitzenduo lag. Weitere 20 Sekunden dahinter folgte das von UAE angeführte Feld, das seinen Rückstand auf Vansevenant und Formolo sowie auf die Verfolger, bei denen Gaudu die Position von Jungels übernommen hatte, allerdings nicht reduzieren konnte.

Am steilen Montée de Seitert attackierte Hirschi mit van der Poel im Schlepptau aus dem Feld heraus und schüttelte kurz darauf am Montée de Haemerich den Weltmeister ab. Kurz zuvor hatte vier Kilometer vor dem Ziel Vansevenant im letzten Anstieg des Tages Formolo abgeschüttelt und fuhr ungefährdet dem Sieg entgegen. Der Movistar-Profi behauptete 18 Sekunden hinter ihm Rang zwei vor der wieder größer gewordenen Verfolgergruppe, aus der heraus mit 41 Sekunden Rückstand van der Poel den Sprint um Rang drei vor Hirschi und Gaudu für sich entschied.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.09.2024Tiberi schnappt in Luxemburg van der Poel Gelb noch weg

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat sein auf der 4. Etappe wieder zurück erobertes Gelbes Trikot am Schlusstag der 84. Tour de Luxembourg (2.Pro) noch abgeben müssen. Der Nie

21.09.2024Ayuso dominiert Zeitfahren, van der Poel wieder in Gelb

(rsn) – Juan Ayuso (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der Tour de Luxembourg (2.Pro) für sich entschieden. Der 22-jährige Spanier verwies über 15,5 Kilometer mit Start und Ziel in Diffe

20.09.2024Wegen “Super Tuck“: Formolo in Luxemburg disqualifiziert

(rsn) – Rund eine Stunde nach dem Ende der Königsetappe der Tour de Luxembourg (2.Pro) hat die Jury den Italiener Davide Formolo disqualifiziert. Der Movistar-Profi war nach 201 Kilometern mit 18 S

19.09.2024Pedersen rettet in Luxemburg den Tag für Lidl - Trek

(rsn) – Was als ziemlich bescheidener Tag für das Team Lidl - Trek in Luxemburg begann, endete doch noch versöhnlich. Denn Mads Pedersen hat die 2. Etappe durch das Großherzogtum gewonnen. Nach 1

18.09.2024Clever und stark: Van der Poel jubelt zum Luxemburg-Auftakt

(rsn) – Mit einem beeindruckenden Auftritt hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) den Auftakt der 84. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) für sich entschieden. Der Weltmeister aus den Niede

17.09.2024Fünf schwere Tage WM-Feinschliff für Hirschi, van der Poel & Co

(rsn) – Mit der Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) beginnt am Mittwoch die letzte Vorbereitungsrundfahrt für die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich. Das traditionsreiche Rennen wird bereits zum

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

20.12.2024In starker Saison geriet der Handgelenksbruch zur Nebensache

(rsn) – Der Wechsel von Max Walscheid von Cofidis zu Jayco – AlUla im vergangenen Winter hat genau das bewirkt, was sich der Heidelberger erhofft hatte. Zum einen kehrte er nach einer sieglosen S

20.12.2024Vollering will mit weniger Rennen zurück zum Tour-Sieg

(rsn) – Demi Vollering hat in einem Interview mit dem niederländischen TV-Sender NOS angekündigt, in Zukunft weniger Rennen zu bestreiten, diese aber alle in Top-Form angehen zu wollen. Damit folg

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine