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04.05.2011 | "Radhelm tragen, nach Alkohol-Genuss auf das Fahrrad verzichten, Rad-Sicherheits-Anforderungen beachten" - diese drei Punkte sind nach Ansicht von Professor Hartmut Siebert, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) am wichtigsten zum Schutz und zur
Vermeidung von Fahrradunfällen.
"Die amtliche Unfallstatistik enthält nur die halbe Wahrheit", so Siebert weiter: "Das Ergebnis
einer aktuellen Studie aus Münster hat erstmals klar die erschreckend hohe
Dunkelziffer verletzter Radfahrer gezeigt." Während im
Studienzeitraum lediglich 723 Fahrradunfälle in die amtliche Statistik
eingingen, konnten die Unfallforscher insgesamt 2250 Unfälle dokumentieren.
Besonders besorgniserregend ist, dass 25 Prozent der Verletzten eine Kopfverletzung
erlitten, aber nur sechs Prozent davon einen Fahrradhelm trugen.
Zudem war vielfach Alkoholkonsum die Ursache vor allem der schweren und tödlichen
Fahrradunfälle.
Die Experten sind sich einig, dass die Verantwortung des Radfahrers für
seine eigene Gesundheit zukünftig noch deutlicher im Zentrum der
Präventionsmaßnahmen stehen muss. Dies umzusetzen, auch im Kontext der
vielfältigen Präventions-Strategien der öffentlichen Hand, ist das erklärte
Ziel der neu gegründeten "Arbeitsgruppe Fahrradfahrer"
des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) und der Deutschen Gesellschaft
für Unfallchirurgie.
Der Leiter der Arbeitsgruppe, der Unfallchirurg
Professor Johannes Sturm, nennt das aktuelle Hauptproblem: "Der
Fahrradhelm ist im Bewusstsein der breiten Bevölkerung leider noch nicht
angekommen".
Die Präventionsarbeit soll sich daher auf drei Säulen stützen.
Erstens: Das Tragen eines Fahrradhelms, und zwar bei jeder Fahrt. "Ein zertifizierter Fahrradhelm ist die einzige Knautschzone des Radfahrers", weiß Johannes Sturm: "So wird das Risiko einer schweren
Schädel-Hirn-Verletzung um mindestens 50 Prozent reduziert."
Zweitens: Aufklärung über Radfahren unter Alkohol. "Richtig ist es, das Auto nach Alkoholkonsum stehen zu lassen", so Sturm weiter: "Falsch
ist es, dann mit dem Rad zu fahren!" Die Studienergebnisse der DGU sprechen
eine klare Sprache: Das höchste Risiko für tödliche Fahrradunfälle tragen
alkoholisierte Radfahrer.
Dritte Säule der Prävention ist
eine noch weiter gehende Verbesserung der technischen Sicherheitsstandards.
Dabei kommt der Sichtbarkeit von Fahrrad und Fahrer eine zentrale Bedeutung
zu. "Wer nachts ohne Licht fährt, der fährt auch ohne Verstand" stellt Unfallchirurg Sturm klar und ergänzt: "Wir
empfehlen jedem Radfahrer, immer für gute
Sichtbarkeit zu sorgen - auch wenn er steht oder des Rad schiebt." Und zwar am Besten durch Reflektoren, helle Kleidung und
Standlicht.
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie setzt sich für die optimale
Behandlung von Unfallverletzten ein, beginnend bei der Vermeidung
von Unfällen und Verletzungen, über die optimale Behandlung bis hin zur
Wiedereingliederung in Familie, Beruf und Freizeit. Sie unterstützt die Arbeit des Deutschen Verkehrssicherheitsrates, beispielsweise als Kooperationspartner der Kampagne "Runter vom Gas!" und des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
Weitere Informationen
Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V.
Luisenstraße 58/59,
10117 Berlin
Fon: 030/ 2021- 0
Fax:
E-Mail: office@dgu-online.de
Internet: www.dgu-online.de
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