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29.12.2016 | (rsn) - Wann kann man sich sicher sein, dass ein Radsport-Ereignis wirklich ein Ereignis und nicht "nur" ein packendes Rennen, eine kuriose Szene oder ein bewegender Augenblick war?
Ganz einfach: Wenn auch Leute, die mit dem Radsport nur entfernt bis gar nicht verkehren, sofort wissen, warum dieses Ereignis so heraussticht. Wenn keinerlei Fachkenntnis nötig ist, keine historische Vorgeschichte erzählt werden muss.
Ein solch seltener Moment war die Joggingeinlage von Chris Froome am Mont Ventoux. Eine Szene, die es sofort und auf immer in alle Tour-Bildbände schaffen wird, die tauglich für jeden Jahresrückblick weit über den Radsport hinaus war und die niemand mit einem "kenn ich schon, passiert doch dauernd" kommentieren konnte:
Ein Gelbes Trikot, das den schwersten Berg der Tour in einer Mischung aus Geistesgegenwart und Verzweiflung zu Fuß erklimmt - in einem Film wäre einem das als völlig überdrehte Idee doch arg "too much". So aber war und ist es für mich der Moment der Radsportjahres 2016, an den sich jeder auch noch dann erinnern wird, wenn alle Etappensieger längst vergessen sind .
Und ja, es ist auch ein Moment in dem ganz kurz auch alle ansonsten wichtigen und richtigen Diskussionen über TUE, Motoren oder jiffy bags keine Rolle spielen: Ein Berg. Ein Radprofi. Kein Rad.
Zurück im Fachmodus verweise ich aus Platzgründen zu den sich immer anschließenden Fragen auf die ausführlichen Texte zu den Streitpunkten, ob die ASO-Entscheidung zu Froome am Ventoux richtig war und wie man die Tour 2016 des Sky-Kapitäns einschätzen sollte.
Und ich bin so frei, einen zweiten, ganz kurzen und flüchtigen Radsportmoment auch noch herausstellen zu wollen:
Mich hat es schwer beeindruckt, wie die Mutter von Esteban Chaves im Ziel der letzten Bergankunft des Giro sofort zu Vincenzo Nibali ging und den Italiener umarmte – jenen Mann, der ihrem Sohn gerade das maglia rosa und den größten Sieg der Karriere entrissen hatte.
Respekt.
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