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21.01.2017 | (rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 19. Tour Down Under in die Saison einsteigen. Cannondale-Drapac hat nach einer eher mittelprächtigen Saison ohne einein einzigen WorldTour-Sieg seinen Kader für 2017 mächtig umgekrempelt. Teamchef Jonathan Vaughters hofft, dass die zahlreichen Talente im Team in der neuen Saison endlich die erhoffte Rendite abwerfen.
Teil 11: Cannondale-Drapac
Rückblick 2016:
Ein Fakt fasst das Vorjahr kurz und bündig zusammen: Als einziges Team blieb der Rennstall von Manager Jonathan Vaughters 2016 ohne einen Sieg auf der WorldTour. Umso verblüffender, dass Cannondale die Saison dennoch auf Platz acht im Ranking abschloss – vor Mannschaften wie Trek oder Astana. Unauffällig, aber konstant erzielte das Team ordentliche Ergebnisse bei den Rundfahrten, die zwar nicht unbedingt in Erinnerung blieben, dafür aber Einfluss auf das Punktekonto hatten: Mit Rigoberto Uran (Platz sieben beim Giro) sowie Andrew Talansky und Davide Formolo (Fünfter und Neunter der Vuelta a Espana) beendeten gleich drei Profis eine große Landesrundfahrt in den Top Ten. Eine glanzvolle Saison sieht trotzdem anders aus. Besonders, da erhoffte Leistungsträger wie Uran oder Pierre Rolland kaum zu ihrer Top-Form fanden. Die bedeutendsten Siege gelangen Benjamin King und Tom Skujins bei der Tour of California.
Die wichtigsten Wechsel:
Der prominenteste Neuzugang ist der Belgier Sep Vanmarcke. Ein Spezialist für die Pavé-Klassiker, der immerhin fünf Top-Ten-Platzierungen bei der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix vorweisen kann. Nur der ganz große Sieg fehlt dem 27-Jährigen bislang. Von seiner ehemaligen Equipe LottoNL-Jumbo brachte Vanmarcke Tom Van Asbroeck als Unterstützung für die Klassiker mit. Ein Transfer mit Perspektive ist die Verpflichtung des talentierten Briten Hugh Carthy (Caja Rujal), außerdem schloss sich der US-Amerikaner Taylor Phinney (BMC) dem Team an. Allerdings hat Cannondale auch einige namhafte Abgänge zu beklagen: Wichtige Fahrer der vergangenen Jahre wie Jack Bauer (Quick-Step), Ben King (Dimension Data) oder Ramūnas Navardauskas (Bahrain-Merida) verließen das Team ebenso wie Matti Breschel und Moreno Moser (beide Astana). Mosers Verlust dürfte jedoch zu verkraften sein, da der Italiener in seinen beiden Jahren bei Cannondale deutlich hinter den Erwartungen blieb.
Im Fokus:
Hoffen auf den Durchbruch – so lautet die Devise bei Cannondale. Teammanager Vaughters hat ein Faible für Fahrer, die große Fähigkeiten besitzen, diese aber erst noch zeigen müssen. Namen wie Dylan Van Baarle, Tom Skujins, Davide Villela, Ryan Muller, Joe Dombrowski, Lawson Craddock, Brendan Canty oder Nathan Brown passen da perfekt ins Schema. Vaughters zeigt sich bei der Entwicklung geduldig – und wird irgendwann auf eine üppige Rendite in Form von Ergebnissen hoffen. Vielleicht zündet eines dieser Talente im Jahr 2017.
Aufgepasst auf …
… Hugh Carthy. Der junge Brite ist ein weiterer Profi, der perfekt ins Profil von Vaughters passt. Dem 22-Jährigen wird enormes Talent nachgesagt, allerdings fehlen ihm noch die Erfahrung und die nötige Konstanz. Im vergangenen Jahr glänzte Carthy unter anderem mit einem neunten Platz bei der Katalonien-Rundfahrt und dem Gesamtsieg bei der Asturien-Rundfahrt. Ergebnisse, die vielen WorldTour-Teams nicht verborgen blieben. Den Zuschlag erhielt schließlich Cannondale. Eine Kombination, die in den kommenden Jahren für Aufsehen sorgen könnte.
Ausblick 2017:
Cannondale ist auch in dieser Saison eine große Unbekannte. Der Kader ist gespickt mit Talenten, allerdings sind kaum Sieg-Garanten dabei. Das kann zu einem ganz großen Coup, aber auch erneut zu einer Saison führen, in der Cannondale-Drapac einzig durch seine giftgrünen Trikots auffällt. Große Hoffnungen birgt der Transfer von Vanmarcke, dem jederzeit ein Erfolg bei einem Pavé-Monument zuzutrauen ist. Und auch für die großen Rundfahrten ist das Team vom Papier her mit Uran, Talansky, dem jungen und aufstrebenden Formolo oder Rolland besser aufgestellt als viele andere WorldTour-Teams. Mindestens eine Top-Ten-Platzierung sollte das Ziel sein. Findet Neuzugang Phinney nach seiner schweren Verletzung wieder zu alter Stärke zurück, ist der 26-Jährige als vielseitiger Profi ebenso für Etappensiege gut wie die Allrounder Tom-Jelte Slagter, Michael Woods, Simon Clarke oder Van Baarle. Lange erwartet wird zudem der Durchbruch von Klettertalent Dombrowski. Potenzial ist also genügend vorhanden, nur Cannondale braucht 2017 dringend Ausreißer nach oben.
Eckdaten:
Land: USA
Hauptsponsor: Cannondale
Branche: US-Radhersteller
Teamchef: Jonathan Vaughters
Radausrüster: Cannondale
WorldTour-Platzierung 2016: 8
Fahrer im Aufgebot: 27
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