47. Etoile de Bessèges: Norweger gewinnt 2. Etappe

Kristoff krönt perfektes Teamwork von Katusha-Alpecin

Foto zu dem Text "Kristoff krönt perfektes Teamwork von Katusha-Alpecin"
Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) gewinnt die 2. Etappe des 47. Etoile de Bessèges. | Foto: Cor Vos

02.02.2017  |  (rsn) – Nach der Absage der Katar-Rundfahrt war Katusha-Alpecin erst auf den letzten Drücker noch in das Starterfeld des Etoile de Bessèges (2.1) gerutscht und bedankte sich auf der 2. Etappe bei den Organisatoren in eindrucksvoller Manier für die kurzfristige Berücksichtigung.

Gut 60 Kilometer vor dem Ziel attackierte die von Torsten Schmidt geleitete Mannschaft auf der Windkante, woraufhin sich eine 23 Fahrer starke Spitzengruppe formierte, darunter Katusha-Alpecin-Kapitän Alexander Kristoff und sechs seiner Helfer.

Der Norweger setzte sich schließlich aus der Spitzengruppe heraus im Sprint vor den beiden Franzosen Rudy Barbier (Ag2r) und Arnaud Démare (FDJ) durch. Mit seinem ersten Saisonerfolg übernahm Kristoff vom Franzosen die Spitzenposition und liegt nun vier Sekunden vor dem FDJ-Kapitän, der die gestrige Auftaktetappe gewonnen hatte.

Kristoff konnte sich zudem über das Punktetrikot freuen, Teamkollege Nils Politt, der wie die Neuzugänge Rick Zabel und Reto Hollenstein in der Spitzengruppe dabei war, übernahm die Führung in der Nachwuchswertung. Grund zur Freude hatte auch Nico Denz (Ag2R). Der Deutsche schaffte zwar nicht den Sprung in die Spitzengruppe, konnte allerdings sein am Vortag als Ausreißer errungenes Bergtrikot verteidigen.

„Die Mannschaft hat zu 100 Prozent das umgesetzt, was wir uns bei der Teambesprechung vorgenommen hatten. Wir wussten um die Windverhältnisse, wir sind mit unserer Klassikermannschaft hier. Das wollten wir ausnutzen“, berichtete der Sportliche Leiter Schmidt gegenüber radsport-news.com.

Nachdem sich die Gruppe um Kristoff abgesetzt hatte, war zwar vornehmlich die Katusha-Alpecin-Equipe um die Tempoarbeit bemüht, da aber auch Spitzenreiter Démare sowie die andere Favoriten wie Tony Gallopin (Lotto Soudal), Pierre Latour (Ag2r) und Sylvain Chavanel (Direct Energie) mit mischten, beteiligten sich so gut wie alle Ausreißer an der Nachführarbeit. „Die Fahrer, die vorne waren, waren froh über die Situation und haben entsprechend mit Tempo gemacht“, bestätigte Schmidt.

Über Funk besprach der Sportdirektor mit seinen Fahrern die Taktik für das Finale. 3500 Meter vor dem Ziel reihte sich der Katusha-Alpecin-Zug vorne auf, als letzter Anfahrer war diesmal Politt eingesetzt, ehe Kristoff die starke Mannschaftsleistung vollendete. „Es freut mich sehr, dass er im Sprint einen solch starken Fahrer wie Démare schlagen konnte“, so Schmidt zufrieden.

Der Gesamtsieg wird nun wohl unter den 23 Fahrern, die in der Spitzengruppe zeitgleich das Ziel erreichten, ausgemacht. Denn die erste Verfolgergruppe, die von Jonas Bokeloh (An Post) angeführt wurde, hatte bereits einen Rückstand von 1:48 Minuten. Mit seinen sieben Fahrern in der ersten Gruppe bietet sich Katusha-Alpecin in den kommenden Tagen zwar zahlreiche taktische Möglichkeiten. Für Schmidt ist aber der Vorjahreszweite Gallopin der große Favorit. „Der Kurs liegt ihm zu 100 Prozent“, so der Ex-Profi. Sollte es für Katusha-Alpecin nicht mit dem Gesamtsieg klappen, wäre das für Schmidt kein Beinbruch. „Unser Soll haben wir durch den Sieg heute schon erfüllt. Was kommt ist Zugabe, wir schauen von Tag zu Tag“, sagte er.

Bevor es 60 Kilometer vor dem Ziel auf die Windkante ging, hatten fünf Fahrer, darunter Preben Van Hecke (Sport Vlaanderen) das Geschehen bestimmt. Der Belgier gewann nach gut 30 Kilometern auch die einzige Bergwertung des Tages, konnte Denz aber dadurch nicht aus dem Bergtrikot fahren. Das Feld hielt den Rückstand von drei Minuten lange Zeit konstant, ehe es 70 Kilometer vor dem Ziel das Tempo mächtig erhöhte und die fünf Ausreißer bereits zehn Kilometer später stellte. Kaum waren Van Hecke & Co gestellt, erhöhte Katusha-Alpecin bei Seitenwind abermals das Tempo und sorgte für die entscheidende Selektion.

Tageswertung:
1. Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin)
2. Rudy Barbier (Ag2r) s.t.
3. Arnaud Démare (FDJ)
4. Lilian Calmejane (Direct Energie)
5. Maxime Vantomme (WB Veranclassic)
6. Pieter Vanspeybrouck (Wanty-Groupe Gobert)
7. Christophe Laporte (Cofidis)
8. Sylvain Chavanel (Direct Energie)
9. Rick Zabel (BMC)
10.Pierre Latour (Ag2R)

Gesamtwertung:
1. Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin)
2. Arnaud Demare (FDJ) +0:04
3. Rudy Barbier (Ag2r) +0:12
4. Tony Gallopin (Lotto-Soudal) +0:15
5. Lilian Calmejane (Direct Energie) +0:18


Mehr Informationen zu diesem Thema

05.02.2017Gallopin kann Calmejane nicht mehr von der Spitze verdrängen

(rsn) - Tony Gallopin (Lotto-Soudal) hat zwar das abschließende, 11,9 Kilometer lange Einezelzeitfahren beim Etoile de Bessèges (2.1) gewonnen, doch in der Gesamtwertung reichte es für den Franzose

04.02.2017Démare an der Mur du Laudun zu stark für Kristoff

(rsn) - Arnaud Démare (FDJ) hat auch am Ende der 4. Etappe des Etoile de Besseges (2.1) jubeln können. Der Franzose setzte sich nach 153 Kilometern an der Mur du Laudun durch und feierte seinen zwei

03.02.2017Calmejane sorgt in Bessèges für siebten Direct Energie-Sieg

(rsn) – Lilian Calmejane (Direct Energie) war der Mann des Tages auf der 3. Etappe des Etoile de Bessèges. Der Franzose sicherte sich als Solist vor dem Dänen Mads Würtz Schmidt (Katusha-Alpecin/

01.02.2017Denz: "Ich wollte etwas aus der Situation machen"

(rsn) – Nico Denz (Ag2r) kann auf einen gelungen Einstieg in die Saison 2017 zurückblicken. Der 22-Jährige gehörte auf der 1. Etappe des Etoile de Bessèges (2.1) zur vierköpfigen Ausreißergrup

01.02.2017Démare holt sich den Sieg, Denz das Berg- und das Nachwuchstrikot

(rsn) – In seinem ersten Rennen der Saison hat Nico Denz (Ag2r) starke Frühform unter Beweis gestellt. Der 22-Jährige fuhr zum Auftakt des Etoile de Besseges (2.1) in der Ausreißergruppe des Tage

31.01.2017Gelingt Gallopin der große Coup?

(rsn) – Nachdem am Sonntag mit dem GP Marseillaise die Straßensaison in Frankreich eingeläutet wurde, folgt ab Mittwoch mit dem Etoile de Bessèges (1.-5. Februar/2.1) nun auch die erste Rundfahrt

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine