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08.03.2017 | (rsn) - Nach der Enttäuschung mit Platz 60 bei der Bergankunft der Abu Dhabi Tour am Jebel Hafeet, hat sein Team BMC Tejay van Garderen zum Auftakt von Tirreno-Adriatico zurück in die Erfolgsspur gebracht. Mit einem souveränen Sieg im Mannschaftszeitfahren von Lido di Camaiore sorgten die "Men in Red" dafür, dass der US-Amerikaner mit 17 und mehr Sekunden Vorsprung auf all seine Kontrahenten im Kampf um den Gesamtsieg die folgenden sechs Etappen angeht.
"Es ist toll, etwas Vorsprung auf die anderen Gesamtklassements-Aspiranten bekommen zu haben, bevor es in die wichtigen Etappen geht", freute sich der 28-Jährige unmittelbar nach der Siegerehrung. "Ich habe noch kein Ergebnis gesehen und weiß nicht, wo ich im Vergleich zu all den Anderen stehe. Aber es ist immer besser, Vorsprung zu haben als Rückstand."
17 Sekunden verlor Bob Jungels mit dem Quick-Step Floors-Team, jeweils 22 Thibaut Pinot (FDJ) und Nairo Quintana (Movistar), 25 Adam Yates (Orica-Scott), 53 Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida), 55 Fabio Aru (Astana), 56 Tom Dumoulin (Sunweb), 58 Bauke Mollema (Trek-Segafredo) und bereits mehr als eine Minute Rui Costa (UAE Team Emirates) sowie Rafal Majka (Bora-hangrohe). Mikel Landa und Geraint Thomas mussten mit Sky auf Rang 18 sogar bereits 1:42 Minuten Rückstand hinnehmen.
Angesichts seiner schwachen Vorstellung in Abu Dhabi, wo er allerdings nach eigenen Angaben etwas erkältet war, wäre es wohl verfrüht, van Garderen nach dem heutigen Sieg nun zum Top-Favoriten zu erklären. Zumal ein Vorsprung von rund 20 Sekunden auf Kletter-Asse wie Pinot oder Quintana auf der 4. Etappe hinauf zum Terminillo schnell wieder verloren sein kann. Doch für den BMC-Kapitän war der Erfolg mit seinen Mannschaftskameraden auch ein wichtiger "Moral-Boost".
"Ich fühle mich großartig. Die Saison ist noch sehr jung, und ich hatte nicht viele Rennen, um mich mit den Anderen zu vergleichen. Aber die Eindrücke sind gut. Wir hatten jetzt einen guten Start und wenn wir dieses Momentum am Laufen halten können, dann sollte ich eine gute Position erreichen", gab er sich auch für die Berge optimistisch.
Van Garderen befindet sich bei Tirreno-Adriatico in seiner Vorbereitung auf sein großes Saisonziel, den Giro d'Italia. Dort wird er in diesem Jahr die BMC-Kapitänsrolle übernehmen, mit Rohan Dennis als zweitem Klassementfahrer mit einer freien Rolle, während Richie Porte alleiniger Boss bei der Tour de France sein soll. Und nach dem Sieg im Teamzeitfahren von Lido di Camaiore bedauert van Garderen auch etwas, dass der Giro kein Mannschaftszeitfahren bereithält. "Das ist schade. Gerade mit einem Team wie BMC wünscht man sich immer ein Teamzeitfahren", sagte er.
Verständlich, denn in dieser Saison sind die Vize-Weltmeister in der Spezial-Disziplin bislang eine Klasse für sich. Schon bei der Valencia-Rundfahrt entschieden sie den kollektiven Kampf gegen die Uhr souverän vor Sky und Quick-Step Floors für sich. Nun folgte ein zweiter deutlicher Sieg.
"Es liegt an vielen Dingen, aber sicher auch an unserer Aufmerksamkeit, die wir Teamzeitfahren widmen. Wir trainieren das schon in den Team-Trainingslagern früh und haben auch im Heimtraining Zeitfahrsätze eingeplant. Das Zeitfahrrad daheim zu haben und da im Winter zwei Mal pro Woche drauf zu sitzen, das ist viel wert", meinte van Garderen. "Wir haben so viel ins Teamzeitfahren gesteckt, dass das wirklich unsere Identität bei BMC geworden ist. Und wenn wir dann all dieses Training im Rennen umsetzen können, ist das ein tolles Gefühl."
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