--> -->
23.03.2017 | (rsn) - Er ist ein Spätzünder – zumindest auf dem Rad. Denn die Jugend von Yves Lampaert gehört dem Judo-Sport. Er schafft es bis zum schwarzen Gürtel und einem belgischen Juniorenmeistertitel, ehe er mit 17 Jahren doch noch den Weg in den Radsport findet. Ein Grund ist sein Cousin Stijn Neirynck, zu der Zeit Profi bei Topsport Vlaanderen, ein anderer, die Erkenntnis, sich neue Ziele setzen zu müssen. "Ich dachte, ich könnte das auch. Und es funktionierte“, lautet seine lapidare Erklärung im Gespräch mit radsport-news.com.
Es ist jene Leichtigkeit, die ihm auch den Weg ins Profilager ebnet – bei Weitem keine Selbstverständlichkeit für jemanden, der erst mit 17 Jahren mit dem Sport beginnt. "Jeder träumt davon, aber ich habe nie daran gedacht, Profi zu werden. Ich wollte nur so viele Rennen wie möglich gewinnen", so Lampaert, der in einem landwirtschaftlichen Elternhaus aufwächst und selber einen Universitätsabschluss in industrieller Landwirtschaft besitzt.
Obwohl er spät mit dem Sport beginnt, stellen sich früh die ersten Ergebnisse ein: 2010 belegt Lampaert den 44. Platz im Junioren-Rennen von Paris-Roubaix, 2011 folgt Rang 30 und 2012 wird der Belgier schließlich Zweiter hinter seinem heutigen Teamkollegen Bob Jungels. "Ab dem Moment fing ich an zu glauben, dass ich Profi werden könnte", sagt der heute 25-Jährige. Ein Jahr später bekommt er einen Vertrag bei Topsport Vlaanderen.
Hoffnungsträger bei Quick-Step Floors
Ein rasanter Aufstieg, der zwei Jahre später mit dem Sprung in die WorldTour zu Quick-Step gipfelt – ein Team, welches an Renommee und Erfolg bei den Frühjahrsklassikern seinesgleichen sucht. Es gibt wahrlich schlechtere Adressen, um zum Klassikerfahrer zu reifen. Lernen von den Besten.
Gegenwärtig sind die Sorgenfalten im Team allerdings nicht wegzudiskutieren. Mit Tom Boonen hängt die Galionsfigur sein Rad nach der diesjährigen Austragung von Paris-Roubaix an den Nagel, und einen vergleichbaren Leader hat das Team noch nicht gefunden. Der letzte Quick-Step-Sieg bei einem Monument liegt mittlerweile drei Jahre zurück. Die Verpflichtung von Lampaert ist daher auch eine große Hoffnung - die akribisch genährt wird.
"Nach jedem Rennen machen wir eine Analyse und er lernt jedes Mal dazu. Es ist ein Prozess, aber er hat große Möglichkeiten und den richtigen Fokus", erklärt der Sportliche Leiter Rick van Slycke.
2015 schon nahe dran am großen Coup
Mit seinem Sieg bei der diesjährigen Auflage des Halbklassikers Dwars door Vlaanderen dürfte Lampaert sein Potenzial endgültig bestätigt haben. Dabei hätte seine Entwicklung beinahe schon zwei Jahre zuvor eine frühe Krönung erlebt: Nicht seine arrivierten Teamkollegen, sondern Lampaert lag bei Paris-Roubaix 2015 kurz vor dem Ziel in Begleitung von John Degenkolb und Greg Van Avermaet aussichtsreich in Führung. Die Chancen der Gruppe standen gut, doch Lampaert opferte seine Möglichkeiten auf ein gutes Ergebnis, beteiligte sich nicht an der Führungsarbeit und wartete stattdessen auf seinen Kapitän Niki Terpstra. "Es waren gemischte Gefühle dabei. Ich war an dem Tag einer der stärksten Fahrer, aber es war mein erstes Jahr mit Quick-Step, und ich wollte loyal sein", schaut Lampaert zurück. Am Ende belegte er Platz sieben.
Terpstra, Sieger von Roubaix 2014, ist für ihn eine Art Mentor im Team geworden. Vom 32-jährigen Niederländer hat Lampaert viel lernen können, etwa, bei Roubaix immer zu kämpfen, selbst in vermeintlich aussichtsloser Situation. Ein Ratschlag, den er auch während der Austragung 2015 beherzigte. "Ich wurde abgehängt und habe mich in diesem Moment an seine Worte erinnert. Er ist ein unheimlich guter Ratgeber für diese Rennen“, erläutert Lampaert.
„Die Zukunft ist jetzt“
Für Van Slycke fährt er gelegentlich noch zu impulsiv. "Er muss da noch smarter und cleverer werden und muss lernen, ein Finale besser zu lesen“, sieht der Belgier noch Verbesserungspotenzial bei seinem Landsmann, fügt jedoch schnell an: "Das kommt aber automatisch, wenn er zwei- oder dreimal im Finale geschlagen wird. Und wir helfen ihm auch. Mit Videoanalysen zeigen wir ihm, was er falsch gemacht hat oder was er künftig anders machen kann, um zu gewinnen."
Wird er selber auf eine zukünftige Kapitänsrolle angesprochen, zögert Lampaert jedoch. Der Flame verweist zuerst artig auf die große Konkurrenz im Team, ehe er sich dann doch zu einer Aussage traut: "Ich kenne die Straßen und die Rennen und habe schon eine Menge Erfahrung. Ich muss mich noch ein oder zwei Jahre gedulden, arbeiten und lernen. Aber dann kann ich ein starker Fahrer für die Klassiker werden."
"Die Zukunft ist jetzt“, sagt dagegen Van Slycke. Er traut Lampaert die Kapitänsrolle bei Quick-Step zu. Nicht sofort, aber in einigen Jahren. Dafür wird er im Team geschliffen. Für seinen Sportlichen Leiter ist Lampaert ein "Rohdiamant“ für die staubigen Pavé-Klassiker.
(rsn) - Einen begehrten Pflasterstein als Trophäe kann Jasper Stuyven bereits sein Eigen nennen. Er hat Paris-Roubaix gewonnen, als Junior im Jahr 2010. Und nicht irgendwie, sondern im Trikot des Jun
25.03.2017Edward Theuns: Aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht(rsn) - Ganz der Alte ist er noch nicht wieder. Nach einem schweren Sturz während der vergangenen Tour de France wird Edward Theuns noch immer von Rückenschmerzen geplagt. Eine Windböe erfasste ih
23.03.2017Tiesj Benoot: Riesentalent mit nur einer Schwäche(rsn) - Als Tiesj Benoot das erste Mal bei der Flandern-Rundfahrt vor Ort ist, wird er Zeuge von etwas Großem: Tom Boonen, die große Hoffnung der Flamen, erfüllt endlich die Sehnsucht seiner Landsl
22.03.2017Nils Politt: Faible für das “Drücker-Ding“ Roubaix(rsn) - Nach den Klassikern ist vor den Klassikern. Das gilt auch für das Team Katusha-Alpecin. Zeit für das Management, sich zusammenzusetzen, das Geschehene zu analysieren und das Kommende zu plan
(rsn) – Wenn Josh Tarling (Ineos Grenadiers) erfolgreich ist, dann im Zeitfahren. Als der heute 20-Jährige vor zwei Jahren den Sprung von den Junioren direkt zu den Profis machte, überzeugte der B
21.11.2024GPS-Tracking: Tour de Suisse und Tour of Austria wollen UCI zuvorkommen(rsn) – Die tödlichen Unfälle von Gino Mäder, André Drege und Muriel Furrer in den vergangenen 17 Monaten werden zumindest bei Rundfahrten in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich un
21.11.2024Wiggins-Schulden deutlich höher als zunächst angenommen(rsn) – Offenbar sind die Schulden von Bradley Wiggins deutlich höher als bisher angenommen. Als im Juni ein Insolvenzverfahren gegen den Tour-de-France-Sieger von 2012 eröffnet wurde, weil seine
21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad
21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2
21.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.
21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be
20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy
20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi
20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b