Sagan mit seinem Frühjahr unzufrieden

Denk: "Mit etwas Glück hätten wir zwei Monumente gewinnen können“

Foto zu dem Text "Denk:
Peter Sagan (Bora-hansgrohe) | Foto: Cor Vos PRÃœFEN

11.04.2017  |  (rsn) - Nach dem 115. Paris-Roubaix wird Peter Sagan (Bora-hansgrohe) eine Rennpause einlegen, die ihm wohl einige Zeit bieten wird, um über die verpassten Chancen bei den drei Monumenten Mailand-Sanremo, Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix nachzudenken. "Ich bin zufrieden mit meiner Form, aber mit den Resultaten in diesem Frühjahr kann ich nicht zufrieden sein“, befand der Weltmeister, nachdem er am Sonntag die Königin der Klassiker in Roubaix auf Rang 38 beendet hatte - elf Positionen schlechter platziert als bei der bereits enttäuschend verlaufenen Flandern-Rundfahrt.

Doch der bloße Blick auf die Ergebnislisten täuscht darüber hinweg, dass Sagans Vorstellungen tatsächlich alles andere als bescheiden waren - vielmehr waren unglückliche Umstände dafür verantwortlich, dass der 27-jährige in dieser Saison ohne Sieg bei einem der fünf Monumente bleiben wird. Sowohl Lüttich-Bastogne-Lüttich Ende April als auch Il Lombardia zum europäischen Saisonabschluss im Herbst wird Sagan nicht bestreiten.

Bei der Flandern-Rundfahrt verhakte sich der Titelverteidiger bei der Jagd auf den späteren Sieger Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) am Oude Kwaremont in einer Jacke eines Zuschauers, was einen Sturz zu Folge hatte. Am vergangenen Sonntag waren zwei Reifendefekte dafür verantwortlich, dass er im Finale keine Rolle spielte. Lediglich bei Mailand-Sanremo kam Sagan ohne Probleme durch, musste sich aber auf der Via Roma Michal Kwiatkowski (Sky) in einem packenden Sprint denkbar knapp geschlagen geben.

Für seinen Teamchef war der ausgebliebene Sieg zumindest bei einem dieser Monumente aber kein Grund zur Kritik. “Ich bin mit unseren Vorstellungen in diesem Frühjahr zufrieden. Ich denke, wir haben viele gute Rennen gezeigt. Peter war immer in guter Form. Uns hat nur ein bisschen das Glück gefehlt und das gehört zu den Frühjahrsklassikern. Wir haben Mailand-Sanremo ganz knapp verloren, wir waren vor dem Crash bei der Flandern-Rundfahrt in einer guten Position und auch bei Paris-Roubaix bis zu den beiden Platten gut positioniert“, fasste Ralph Denk die für Sagan wichtigsten Rennen dieses Frühjahrs zusammen.

Zwar machte der Raublinger deutlich, dass man das große Ziel verpasst habe. “Unser Ziel war es, ein Monument mit Peter zu gewinnen. Wir waren einmal knapper Zweiter, aber es ist auch wahr, dass der Zweite der erste Verlierer ist“, sagte Denk, bestritt aber, dass im Team nun Niedergeschlagenheit herrsche. “Wenn du das Regenbogentrikot trägst, dann ist es nicht einfach, Rennen zu gewinnen. Man muss sich nur anschauen, was anderen Weltmeistern widerfahren ist“, fügte er an.

Der immer ausgeglichen und gelassen wirkende Denk - das personifizierte Gegenprogramm zum cholerischen Oleg Tinkov, Sagans früherem Teamchef - konnte auch keine Fehler in der Vorbereitung entdecken. “Peter und die Gruppe der Klassikerfahrer haben in Australien die Saison begonnen und gingen direkt danach ins Höhentraining. Jungs wie Bodnar, Burghardt und auch die anderen waren in guter Verfassung. Ich denke, wir haben viel richtig gemacht und mit ein bisschen Glück hätten wir zwei Monumente gewinnen können“, betonte er.

Nun wird Sagan pausieren und im Mai die Tour of California bestreiten, wo er mit 15 Etappensiegen und einem Gesamterfolg Rekordhalter ist. Wie Bora-Sprecher Ralph Scherzer gegenüber radsport-news.com mitteilte, steht allerdings noch nicht fest, wann genau der Top-Star wieder ins Renngeschehen zurückkehren wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.04.2017Specialized übernimmt Verantwortung für Terpstras Sturz

(rsn) - Der Rad-Hersteller Specialized hat die Verantwortung für den schweren Sturz von Niki Terpstra (Quick-Step Floors) beim 115. Paris-Roubaix auf sich genommen. Der 32-jährige Niederländer war

10.04.2017Boonen beendet seine Karriere ohne einen weiteren Pflasterstein

(rsn) - Alles war angerichtet für den letzten Arbeitstag des Tom Boonen. In den Wochen zuvor hatte sich die mediale Spannung immer weiter gesteigert, bis zum gestrigen Sonntag: der 115. Auflage von P

10.04.2017Für Guardini endete Paris-Roubaix in einer Polizeistation

(rsn) - Nicht im Velodrome von Roubaix, sondern auf einer Polizeistation endete für Andrea Guardini (UAE Emirates) die 115. Auflage von Paris-Roubaix. Der Grund: Der Italiener erhielt nach seinem vor

10.04.2017Boonen: "Ich habe genug Ehrenrunden gedreht"

(rsn) – Am 14. April 2002 bog der damals gerade einmal 21 Jahre alte Tom Boonen drei Minuten hinter seinem Landsmann Johan Museeuw Seite an Seite mit Steffen Wesemann ins Radstadion von Roubaix ein

10.04.2017Diesmal zeigte Paris-Roubaix Hayman seine grausame Seite

(rsn) - Wie im vergangenen Jahr kam Mathew Hayman (Orica-Scott) vor Tom Boonen (Quick-Step Floors) bei Paris-Roubaix ins Ziel im berühmten Velodrome. Doch die Umstände hätten nicht unterschiedliche

10.04.2017Burghardt: "Es ist das eingetreten, was nicht passieren sollte"

(rsn) - "Das Glück war nicht auf unserer Seite.“ Prägnanter als Ralph Denk hätte man aus Sicht des deutschen Bora-hansgrohe-Teams den Verlauf des 115. Paris-Roubaix nicht zusammenfassen können.

10.04.2017Van Avermaet: "Ich bin nicht Boonens Nachfolger"

Roubaix (dpa) - Zwei Belgier standen beim 115. Paris-Roubaix im Mittelpunkt. Olympiasieger Greg van Avermaet (BMC) gewann erstmals in seiner Karriere eines der fünf Radsport-Monumente, Rekords

10.04.2017Degenkolb: "Kann erhobenen Hauptes nach Hause gehen"

(rsn) - Drei Fahrer brachte Trek-Segafredo unter den besten Zehn des 115. Paris-Roubaix - so viele wie kein anderes Team. Aber auf das Podium schafften es weder Jasper Stuyven (4.), Edward Theuns (8.)

09.04.2017Politt: "... gefühlt siebenmal gestorben“

(rsn) - Die Doppelspitze blieb stumpf: Weder Tony Martin noch Alexander Kristoff konnten beim 115. Paris-Roubaix um den Sieg mitkämpfen. Und der Verlauf des 257 Kilometer langen Klassikers passte in

09.04.2017Video vom Finale des 115. Paris-Roubaix

(rsn) - Greg Van Avermaet (BMC) hat sich erstmals in seiner Karriere den Sieg bei Paris-Roubaix gesichert. Der 31-jährige Olympiasieger aus Belgien setzte sich am Sonntag bei der 115. Auflage der "KÃ

09.04.2017Langeveld meldet sich nach zwei erfolglosen Jahren zurück

(rsn) - Paris-Roubaix brachte in der Vergangenheit immer wieder überraschende Namen ins Rampenlicht. Sieger wie zuletzt Mathew Hayman (2016) oder Johan Vansummeren (2011) gingen als Sensationen durch

09.04.2017Stybar tut alles für Boonen - und wird Zweiter

(rsn) - Aus dem ersehnten Traum-Abschied von Tom Boonen wurde nichts. Doch bei der 115. Auflage von Paris-Roubaix war Quick-Step Floors dennoch ganz nah dran am Sieg. Verantwortlich dafür war der Tsc

Weitere Radsportnachrichten

23.11.2024Archibald und Richardson gelingt makelloser TCL-Auftakt

(rsn) – Katie Archibald, Emma Finucane, Matthew Richardson und Dylan Bibic heißen die ersten vier Führenden der diesjährigen Track Champions League. Das britische Trio und der Kanadier waren beim

23.11.2024Iserbyt krönt cleveres Zusammenspiel mit Vanthourenhout

(rsn) – Nachdem Fem van Empel (Jumbo – Visma) im Frauenrennen ihren Vorjahressieg wiederholen konnte, hat auch Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) beim Excact Cross in Kortrijk seinen Titel v

23.11.2024Van Empel ist bereit für den ersten Cross-Weltcup

(rsn) – Fem van Empel (Jumbo – Visma) hat nach ihrer Rennpause schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Die Weltmeisterin gewann wie bereits im vergangenen Jahr den Exact Cross in Kortri

23.11.2024Dank Freiheiten bei Stevens für vier Teams im Einsatz

(rsn) – Hinter Tillman Sarnowski liegen zwei turbulente U23-Jahre. Der U19-Bundesliga-Gesamtsieger von 2022 hatte sich im Jahr darauf dem Team Dauner Akkon angeschlossen, das dann aber doch nicht wi

23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour

(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte

23.11.2024Red-Bull-Neuzugang Pithie will van der Poel herausfordern

(rsn) – Laurence Pithie gewann im Januar mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erstes WorldTour-Rennen und beeindruckte bei den Frühjahrsklassikern. Der 22-jährige Neuseeländer belegte b

23.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?

(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202

23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem

(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag

23.11.2024Britisches Duo fordert Lavreysen und Andrews heraus

(rsn) – Mit Ausnahme der fehlenden deutschen Stars um die zweimalige Olympiamedaillengewinnerin Lea Sophie Friedrich hält die Auflistung der Athletinnen und Athleten der diesjährigen Sprintsaison

23.11.2024Wafler: Rückkehr nach Paris weckt Olympia-Erinnerungen

(rsn) - Tim Wafler hat es erstmals in das illustre Feld der Ausdauerfahrer der UCI Track Champions League geschafft. Der Österreicher startet am Samstagabend im Velodrome National in Saint-Quentin-en

23.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

22.11.2024Top-Favoritin? Archibald nach schwerem Jahr eine “7 von 10“

(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine