Niederländer nun 2:47 Minuten vor Quintana

Dumoulin: "Ich habe diesen Giro noch nicht gewonnen"

Foto zu dem Text "Dumoulin:
Tom Dumoulin (Sunweb) hat seine Führung beim 100. Giro d'Italia ausgebaut. | Foto: Cor Vos

20.05.2017  |  (rsn) - Auch wenn Tom Dumoulin (Sunweb) auf der 14. Etappe des 100. Giro d’Italia seinen Vorsprung gegenüber Kletterspezialist Nairo Quintana (Movistar) sogar auf dessen Terrain ausbauen konnte, gab sich der Niederländer auf der Sieger-Pressekonferenz nach dem Rennen zurückhaltend mit Blick auf den möglichen Gesamtsieg bei der Italien-Rundfahrt 2017.

"Nein, ich habe diesen Giro noch nicht gewonnen. Ich habe schon vor der Etappe gesagt, dass mir der heutige Tag ganz gut passt. Es geht erst die ganze Zeit ruhig zu und dann muss man Vollgas geben am Berg. Das kann ich gut. Ich weiß aber auch, dass werden in der letzten Woche noch Berge kommen werden, die mir weniger liegen“, sagte Dumoulin, der nun immerhin 2:47 Minuten Vorsprung gegenüber Quintana hat und sogar 3:25 Minuten auf Thibaut Pinot (FDJ).

Dank seines Etappensiegs konnte der Träger des Maglia Rosa nicht nur 14 Sekunden Vorsprung verbuchen, sondern auch noch zehn Sekunden Zeitbonifikation einstreichen, was bedeutete, dass Dumoulin am Ende der kürzesten Giro-Etappe insgesamt 24 Sekunden gegenüber Quintana gutmachte. "Der Erfolg heute war toll. Ich weiß ja nicht, wie der Giro endet, aber diesen Etappensieg hier kann mir keiner nehmen“, bilanzierte der 26-Jährige aus Maastricht nach seinem bereits zweiten Tageserfolg, den er auch dank Rückenwind mit Fast-Rekordtempo einfuhr.

"Ja, ich weiß, Pantani hat hier Großes geleistet. Dass wir nur zehn Sekunden langsamer waren als Pantani seinerzeit (Giro 1999) war mir nicht bewusst. Aber klar, dass wir schnell waren, habe ich schon gemerkt. Im Fernsehen habe ich die Etappe in dem Jahr (2014) gesehen, in dem mein Teamkollege Albert Timmer hier in der Fluchtgruppe war und Battaglin gewann“, sagte Dumoulin, der den Schlussanstieg bisher nur aus Video-Analysen kannte.

Als Nairo Quintana (Movistar) vier Kilometer vor dem Ziel attackierte, traf das Dumoulin zwar nicht unvorbereitet, weil er mit Angriffen in den steilen Stellen des Anstiegs gerechnet hatte. "Als Quintana seinen Angriff gestartet hat, musste ich ihn ziehen lassen. Es waren aber noch andere distanziert. Ich habe dann beschlossen, in meinem eigenen Tempo zu fahren. Überraschenderweise bin ich dann wieder näher an Quintana herangekommen und habe ihn auch noch erreicht“, schilderte Dumoulin das Finale, in dem er eine kleine Verfolgergruppe 1,5 Kilometer vor dem Ziel wieder an den Kolumbianer heranführte.

Nachdem seine prompt erfolgte Konterattacke wirkungslos verpuffte, reagierte Dumoulin, als Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) auf den letzten Metern beschleunigte. "Als Zakarin antrat, habe ich über den Streckensprecher mitbekommen, dass Quintana zurückfiel. Aber das hat für mich im Finale nichts geändert. Ich wollte sowieso alles geben. Und dass die Kraft dann auch noch zum Sieg gereicht hat, ist besonders schön“, sagte der Sunweb-Kapitän, der seinem Rennstall den ersten Etappensieg bei diesem Giro bescherte.

Den kommenden entscheidenden Etappen kann Dumoulin, der erstmals in seiner Karriere erklärtermaßen bei einer Grand Tour auf Gesamtwertung fährt, auch deshalb vergleichsweise gelassen entgegenblicken, weil er weiß, was auf den Spitzenreiter einer großen Rundfahrt alles zukommt.

"Mir hat sehr geholfen, dass ich das Leadertrikot schon bei Vuelta und Giro getragen habe. Ich weiß, was da auf mich zukommt, der ganze Trubel, die Leute, die Fotos mit mir wollen, die Pressekonferenzen, die Dopingkontrollen. Aber ich habe die Eigenschaft, dass ich immer ruhiger werde, je unruhiger es um mich herum ist. Ich bin jetzt ganz gut vorbereitet. Ich weiß natürlich auch, dass es auf die vielen kleinen Dinge ankommt, wann man isst, all das“, sagte er am Samstag.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.12.2017Dumoulin will ein zweites “shit-gate“ vermeiden

(rsn) - Noch steht nicht fest, ob Tom Dumoulin im kommenden Jahr beim Giro d’Italia zur Titelverteidigung antreten wird. Sollte es dazu kommen, möchte der Niederländer auf jeden Fall Szenen wie be

01.06.2017Giro-Sieger Dumoulin in seiner Heimatstadt Maastricht geehrt

(rsn) - Tom Dumoulin ist am Mittwoch in Maastricht von Tausenden von Radsportfans gefeiert worden. Der Gewinner des diesjährigen Giro d’Italia präsentierte sein Rosa Trikot und die Trofeo Senza Fi

30.05.2017Gazetta: Nibali verzichtet zugunsten der Vuelta auf die Tour

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird auf die Tour de France verzichten und stattdessen die Vuelta a España zu seinem nächsten große Ziel in diesem Jahr machen. Das meldete die Gazzetta de

30.05.2017Lastet auf dem Giro ein Triple-Fluch?

(rsn) - Nachdem Vincenzo Nibali am vergangenen Wochenende dabei gescheitert ist, seinen dritten Gesamtsieg beim Giro d’Italia einzufahren, drängt sich der Eindruck auf, dass ein Triple-Fluch auf de

29.05.2017Giro-Sieger Dumoulin rückt auf Rang drei der WorldTour-Rangliste vor

(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d’Italia, wo er zudem noch zwei Etappenerfolge feiern konnte, hat sich Tom Dumoulin (Sunweb) vom 27. auf den dritten Platz der WorldTour-Einzelwertung verbess

29.05.2017Quintana bekam nicht das, was er wollte

(rsn) - "You can’t always get what you want“ lautet der Titel einer der berühmtesten Songs der Rockgeschichte. Das Stück von den Rolling Stones könnte Nairo Quintana - so er die "Stones" überh

29.05.2017Dumoulin: “Irgendwann will ich die Tour gewinnen“

Mailand (dpa) - Kaum war Tom Dumoulin in Mailand als erster niederländischer Sieger beim Giro d`Italia gekrönt, folgten auch schon die Fragen zur Tour de France. "Das Nächste sind ein Bier und Barb

29.05.2017Gaviria: "Diese Erfolge waren außerhalb meiner Fantasie"

(rsn) - Bereits beim letztjährigen Giro d´Italia lieferte die Quick-Step Floors-Mannschaft eine beeindruckende Vorstellung ab. Durch Marcel Kittel, Gianluca Brambilla und Matteo Trentin gewann das b

29.05.2017Van Emden brachte auch Dumoulins Übersetzung an ihre Grenze

(rsn) - Natürlich stand Tom Dumoulin (Sunweb) nach dem Giro-Abschlusszeitfahren in Mailand im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Schließlich hatte der 26-Jährige gerade seine erste Grand Tour

29.05.2017Nibali: "Ich habe mehr von mir selbst erwartet"

(rsn) - Zum großen Giro-Finale in Mailand konnte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) die Hoffnungen der italienischen Fans auf seinen dritten Giro-Triumph nach 2013 und 2016 nicht erfüllen. Der 32-jäh

29.05.2017Viva il Giro d´Italia - so spannend war die Tour seit Jahren nicht

(rsn) - Vive le Tour de France - die Frankreich-Rundfahrt ist im Radsport das Maß der Dinge. Doch der Giro d´Italia hat mächtig aufgeholt und in Punkto Spannung der Frankreich-Rundfahrt wenigstens

28.05.2017Platz 16 beim Giro - Pömer sagt Konrad eine große Zukunft voraus

(rsn) - Mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis hat das deutsche Bora-hansgrohe-Team den 100. Giro d’Italia beendet. Jan Barta landete im abschließenden Zeitfahren von Monza nach Mailand auf dem sechst

Weitere Radsportnachrichten

30.01.2025Van der Poel peilt in Liévin de Vlaemincks Rekord an

(rsn) – Am Freitag beginnt in Liévin die Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar – 2. Februar). In sieben Rennen werden Regenbogentrikots ausgefahren und German Cycling könnte erstmals seit der

30.01.2025Warm-Up für den nächsten Dreijahres-Zyklus

(rsn) – Douglas Ryder fiel in der Vergangenheit nicht unbedingt durch Zurückhaltung und Bescheidenheit auf. Als er 2023 das Team Q36.5 Pro Cycling als Zweitdivisionär ins Leben rief, nachdem sein

30.01.2025Eekhoff bei Trofeo Ses Salines gegen Laternenpfahl geprallt

(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der Trofeo Ses Salines (1.1) musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden. Der 27-jährige Niederländer hatte im Positionskam

30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo

30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten

(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich

30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025

(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier

30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch

30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?

(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen

30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu

(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein

30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i

30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“

(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei

29.01.2025Mit Ackermann in Topform das vergangene Jahr bestätigen

(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Surf Coast Classic - Men (1.1, AUS)
  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Felanitx - Ses Salines (1.1, ESP)