Freiburger geht optimistisch ins WM-Zeitfahren

Sütterlin will mit fliegendem Wechsel vor dem Floyen in die Top 15

Foto zu dem Text "Sütterlin will mit fliegendem Wechsel vor dem Floyen in die Top 15 "
Jasha Sütterlin | Foto: Cor Vos

20.09.2017  |  (rsn) - Tony Martin hat die UCI für den Kurs des heutigen WM-Zeitfahrens kritisiert. Angesichts des steilen Schlussanstiegs in Bergen sieht der 32-Jährige keine Chance auf eine Titelverteidigung. Etwas anders beurteilt Jasha Sütterlin den 31,1 Kilometer langen Parcours mit Ziel am Mount Floyen, der zu schwer für Martin sein, stattdessen kletterstarke Zeitfahrer wie Tom Dumoulin oder Chris Froome entgegenkommen dürfte.

"Das bringt einen neuen Weltmeister und Abwechslung in die ganze Sache. Deswegen finde ich das nicht so schlecht“, sagte der Freiburger mit Blick auf den 3,4 Kilometer langen und neun Prozent steilen Schlussanstieg. Für Sütterlin gehört Martin deshalb auch nicht zu den Gold-Favoriten. "Ich wünsche Tony, dass er gewinnt, aber das wird auf dieser Strecke verdammt schwierig. Ich denke, dass Froome und Dumoulin den Sieg unter sich ausmachen werden“, lautete seine Prognose.

Als eigene Zielsetzung nannte der 24-Jährige bei seiner zweiten Zeitfahr-WM die besten 15. "Das ist relativ hoch gesteckt“, fügte Sütterlin an. Optimistisch stimmten den Zweiten der Deutschen Zeitfahrmeisterschaften die 27 Kilometer vor dem Mount Floyen. "Im welligen Terrain bin ich eigentlich ganz gut“, erklärte er. "Wie es mit dem Schlussanstieg wird, weiß ich nicht, so etwas bin ich noch nie gefahren.“

Im Gegensatz zu Martin will Sütterlin die vom Radsportweltverband UCI eingerichtete Wechselzone - die der viermalige Weltmeister ebenfalls kritisierte - nutzen, um von der Zeitfahrmaschine auf das Straßenrad umzusteigen. "Es ist ein fliegender Wechsel wie im Cross und da ich von den Cross-Junioren komme, habe ich da keine Probleme mit. Ich bin da auch schnell“, zeigte er sich überzeugt, beim Wechsel nicht zuviel Zeit zu verlieren.

Während Teamkollege Nikias Arndt befürchtet, dabei aus dem Rhythmus zu kommen und zuviel Zeit einzubüßen, sah Sütterlin eher die positiven Aspekte: "Man kann beim Wechsel nochmal Luft holen und mit dem Straßenrad komme ich besser hoch“, sagte er und meinte dabei vor allem die Passagen von mehr als zehn Prozent. "Da ist es einfach zu steil, man kann mit dem Zeitfahrrad nicht richtig aufstehen und im Wiegetritt fahren. Deshalb denke ich, dass ich mit dem Straßenrad schneller hochkomme.“

Zwar bliebe die Frage, "wie viel Zeit man beim Wechsel verliert“, so Sütterlin - doch das Umsteigen wäre dennoch die bessere Alternative: "Wir fahren die Runde zwei Mal, das sind 27 Kilometer, da kannst du nicht mit dem Straßenrad fahren, deshalb lohnt sich ein Wechsel schon. Das Straßenrad wiegt ja zwei Kilo weniger als das Zeitfahrrad“, betonte Sütterlin, der mit Movistar im Teamzeitfahren auf den sechsten Platz gelandet war und der auch am Sonntag noch im Straßenrennen zum Einsatz kommt.

Damit wird der Allrounder, der in diesem Jahr auch sein Tour-Debüt gegeben hatte, auf dann 73 Renntage in dieser Saison kommen. Angesichts dieser Belastungen betonte Sütterlin: "Körperlich bin ich fit, aber mein Kopf sagt schon, dass eine Pause her muss.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.10.2017Straßen-WM in Bergen war ein finanzielles Fiasko

Bergen (dpa) - Eine Woche nach dem Finale der Straßen-WM von Bergen zeichnet sich ein finanzielles Fiasko ab. "Wir kommen definitiv in den Roten Bereich", sagte der zuständige Event-Manager H

30.09.2017Nibali lobt Ex-Teamkollegen: "Sagan bestmöglicher Weltmeister"

(rsn) - Peter Sagans dritter WM-Sieg in Folge hat unter den nicht mehr aktiven Stars wie Mario Cipollini oder Oscar Freire Diskussionen über das allgemeine Niveau im Feld ausgelöst. Vincenzo Nibali

29.09.2017Norwegische Bevölkerung hilft WM-Veranstaltern mit Spenden

(rsn) - Norwegen hat die Straßen-Weltmeisterschaften in Bergen gefeiert. Vor Ort wurde das Event zum Volksfest und das norwegische Fernsehen hat mit Studio-Sendungen bis in die Abendstunden berichte

29.09.2017"Sagans Überlegenheit zeigt, dass das Level nicht hoch ist"

(rsn) - Peter Sagan dominiert den Straßen-Radsport und hat am vergangenen Sonntag zum dritten Mal in Folge das Regenbogentrikot des Weltmeisters erobert. Dafür feiern ihn viele, doch ein Ex-Kollege

28.09.2017Cavendish: "Frauenrennen war das aufregendste der WM"

(rsn) - Mark Cavendish hat die Weltmeisterschaften von Bergen von Zuhause verfolgen müssen. Doch anstatt dem Event, bei dem er gerne selbst gestartet wäre, aus dem Weg zu gehen, schaute sich der Bri

26.09.2017Doumoulin: "Ich habe zu früh attackiert"

(rsn) - Nach zwei Goldmedaillen in den beiden Zeitfahren träumte Tom Dumoulin mit Blick auf das WM-Straßenrennen von Bergen von einem dritten Regenbogentrikot. Nach schweren 267,5 Kilometern kam der

26.09.2017Weltmeister Sagan fährt 2017 keine Rennen mehr

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe), der am Sonntag im norwegischen Bergen seinen dritten Weltmeistertitel in Folge einfuhr und damit Radsportgeschichte schrieb, wird dieser Saison keine Rennen mehr

25.09.2017"Ich war nicht der Stärkste, weil ich nicht gewonnen habe"

(rsn) - Für Cyril Guimard war die Angelegenheit klar: Julian Alaphilippe hätte seiner Meinung nach im WM-Straßenrennen von Bergen die Goldmedaille verdient und nicht Titelverteidiger Peter Sagan. F

25.09.2017Cassani: "Ich habe Moscon ins Schlepptau genommen"

(rsn) - Davide Cassani hat die Verantwortung für die Disqualifikation von Gianni Moscon nach dem WM-Straßenrennen von Bergen auf sich genommen. Der Italienische Zeitfahrmeister war auf der vorletzte

25.09.2017Das "fehlende" Finale des WM-Straßenrennens im Video

(rsn) - Die letzten vier Kilometer des WM-Straßenrennens, die gestern wegen eines Übertragunsproblems im TV nicht zu sehen waren, aus der Helikopterperspektive: Erst 500 Meter vor dem Ziel stellt di

25.09.2017Matthews: Am Salmon Hill zuviel Energie verschwendet

(rsn) - Vor sieben Jahren wurde Michael Matthews bei der Heim-WM in Geelong U23-Weltmeister. Gestern nun holte sich der Australier im Straßenrennen von Bergen seine bereits zweite Einzelmedaille bei

25.09.2017Kwiatkowski: "Habe bis zuletzt an das Regenbogentrikot geglaubt"

Als einer der Mitfavoriten auf den Straßenweltmeistertitel gestartet, musste sich Michal Kwiatkowski im norwegischen Bergen letztendlich mit Platz elf zufrieden geben. Die Enttäuschung ließ sich im

Weitere Radsportnachrichten

03.12.2024Großbritannien in Nöten: Insel ohne Konti-Teams

(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden

03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong

(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g

03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt

(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage

03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant

(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht

03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie

(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze

03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin

(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch

02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen

(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S

02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio

(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien

02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan

(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig

02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben

(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine