WM-Zweiter erkennt Sagans Überlegenheit an

Kristoff: "Er war einfach etwas schneller"

Foto zu dem Text "Kristoff:
Alexander Kristoff (li.) zeigt seine WM-Silbermedaille - gegen Peter Sagan (re.) war der Norweger machtlos. | Foto: Cor Vos

24.09.2017  |  (rsn) - Im vergangenen Jahr sprinteten die beiden norwegischen Kapitäne im Finale der Straßen-WM in Doha noch gegeneinander. Das Rennen endete mit deshalb mit einer Pleite für die schnellen Skandinavier, als Edvald Boasson Hagen Sechster und Alexander Kristoff unmittelbar hinter ihm Siebter wurde.

Bei der Heim-WM in Bergen klappte die Rollenverteilung deutlich besser. Nach 267,5 Kilometern fehlten Europameister Kristoff gegen Titelverteidiger Peter Sagan nur einige Zentimeter und er hätte die Norweger in Ekstase versetzt. Letztlich musste sich der 30-Jährige nach einer starken Vorstellung allerdings mit der Silbermedaille begnügen.

"Leider war ich nicht schnell genug, um Peter hinter mir zu halten. Aber es war knapp und ich habe das Maximum gegeben und weiß nicht, was ich noch mehr hätte machen können“, kommentierte Kristoff das Ergebnis. Sagan war an diesem denkwürdigen Sonntag schlichtweg einen Tick stärker und schrieb mit dem dritten Titelgewinn in Serie Radsportgeschichte. "Ich denke, der Sprint war gut und ich wurde zur Linie nicht langsamer, aber er war einfach etwas schneller. Ich muss glücklich mit dem Ergebnis sein, aber natürlich bin ich enttäuscht“, so Kristoff, der diesmal aber zumindest mit der Taktik seines Teams zufrieden sein konnte.

"Wir hatten mit Boasson Hagen und mir zwei Leader und der Rest war da, um uns zu unterstützen. Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht, waren die meiste Zeit gut beschützt und weit vorne“, lobte er die sieben norwegischen Helfer, die ihre Aufgabe gut erfüllten. Letztlich kam es aber nicht zur Nagelprobe in Bergen, da Boasson Hagen im Finale den Anschluss an die Favoritengruppe verlor und mit 1:04 Minuten Rückstand Rang 30 belegte. Wie die Taktik ausgesehen hätte, wenn auch der zweite norwegische Kapitän vorne mit auf die Zielgerade eingebogen wäre, ließ Kristoff offen. "Wir hatten beide die Möglichkeit für ein gutes Resultat, und am Ende war ich da und damit können wir glücklich sein“, befand er.

Zwar fiel Kristoffs sportliche Bilanz angesichts des knapp verpassten Regenbogentrikots bittersüß aus - uneingeschränkt begeistert äußerte er sich allerdings über die norwegischen Fans, die zu Zehntausenden den Kurs säumten und nicht nur aus dem Straßenrennen ein riesiges Radsport-Fest gemacht hatten, sondern sich an jedem Tag dieser WM in großer Zahl an den Strecken blicken ließen.

"Wir haben viel erwartet, weil man schon bei der Tour viele Norweger sieht. Aber es war wirklich eine ganz spezielle Atmosphäre. Die ganze Stadt und viele Leute aus dem ganzen Land kamen an die Strecke, um uns zu feiern. Da müssen wir uns sehr bedanken. Ich habe es wirklich genossen, und manchmal war es wirklich schwer, den Funk zu verstehen, weil es so laut um uns herum war“, sagte Kristoff. Wenn es zur Goldmedaille gereicht hätte, wäre es allerdings nochmals um einige Dezibel lauter geworden.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.10.2017Straßen-WM in Bergen war ein finanzielles Fiasko

Bergen (dpa) - Eine Woche nach dem Finale der Straßen-WM von Bergen zeichnet sich ein finanzielles Fiasko ab. "Wir kommen definitiv in den Roten Bereich", sagte der zuständige Event-Manager H

30.09.2017Nibali lobt Ex-Teamkollegen: "Sagan bestmöglicher Weltmeister"

(rsn) - Peter Sagans dritter WM-Sieg in Folge hat unter den nicht mehr aktiven Stars wie Mario Cipollini oder Oscar Freire Diskussionen über das allgemeine Niveau im Feld ausgelöst. Vincenzo Nibali

29.09.2017Norwegische Bevölkerung hilft WM-Veranstaltern mit Spenden

(rsn) - Norwegen hat die Straßen-Weltmeisterschaften in Bergen gefeiert. Vor Ort wurde das Event zum Volksfest und das norwegische Fernsehen hat mit Studio-Sendungen bis in die Abendstunden berichte

29.09.2017"Sagans Überlegenheit zeigt, dass das Level nicht hoch ist"

(rsn) - Peter Sagan dominiert den Straßen-Radsport und hat am vergangenen Sonntag zum dritten Mal in Folge das Regenbogentrikot des Weltmeisters erobert. Dafür feiern ihn viele, doch ein Ex-Kollege

28.09.2017Cavendish: "Frauenrennen war das aufregendste der WM"

(rsn) - Mark Cavendish hat die Weltmeisterschaften von Bergen von Zuhause verfolgen müssen. Doch anstatt dem Event, bei dem er gerne selbst gestartet wäre, aus dem Weg zu gehen, schaute sich der Bri

26.09.2017Doumoulin: "Ich habe zu früh attackiert"

(rsn) - Nach zwei Goldmedaillen in den beiden Zeitfahren träumte Tom Dumoulin mit Blick auf das WM-Straßenrennen von Bergen von einem dritten Regenbogentrikot. Nach schweren 267,5 Kilometern kam der

26.09.2017Weltmeister Sagan fährt 2017 keine Rennen mehr

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe), der am Sonntag im norwegischen Bergen seinen dritten Weltmeistertitel in Folge einfuhr und damit Radsportgeschichte schrieb, wird dieser Saison keine Rennen mehr

25.09.2017"Ich war nicht der Stärkste, weil ich nicht gewonnen habe"

(rsn) - Für Cyril Guimard war die Angelegenheit klar: Julian Alaphilippe hätte seiner Meinung nach im WM-Straßenrennen von Bergen die Goldmedaille verdient und nicht Titelverteidiger Peter Sagan. F

25.09.2017Cassani: "Ich habe Moscon ins Schlepptau genommen"

(rsn) - Davide Cassani hat die Verantwortung für die Disqualifikation von Gianni Moscon nach dem WM-Straßenrennen von Bergen auf sich genommen. Der Italienische Zeitfahrmeister war auf der vorletzte

25.09.2017Das "fehlende" Finale des WM-Straßenrennens im Video

(rsn) - Die letzten vier Kilometer des WM-Straßenrennens, die gestern wegen eines Übertragunsproblems im TV nicht zu sehen waren, aus der Helikopterperspektive: Erst 500 Meter vor dem Ziel stellt di

25.09.2017Matthews: Am Salmon Hill zuviel Energie verschwendet

(rsn) - Vor sieben Jahren wurde Michael Matthews bei der Heim-WM in Geelong U23-Weltmeister. Gestern nun holte sich der Australier im Straßenrennen von Bergen seine bereits zweite Einzelmedaille bei

25.09.2017Kwiatkowski: "Habe bis zuletzt an das Regenbogentrikot geglaubt"

Als einer der Mitfavoriten auf den Straßenweltmeistertitel gestartet, musste sich Michal Kwiatkowski im norwegischen Bergen letztendlich mit Platz elf zufrieden geben. Die Enttäuschung ließ sich im

Weitere Radsportnachrichten

21.01.202576. Valencia-Rundfahrt: Zum Auftakt ein langes Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Valencia-Rundfahrt 2025 in Folge der verheerenden Überschwemmungen in der Region, die im vergangenen November mehr als 200 Menschenleben kostete, kurzzeitig in Gefahr schien, ko

21.01.2025Vuelta Femenina 2025 beginnt in Barcelona

(rsn) – Die Vuelta Femenina 2025 beginnt am 4. Mai in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, wie die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt der Frauen in einer Pressemitteilung ankündigten. Details

21.01.2025U23-Cross-Weltmeisterin Bäckstedt will in Liévin Titel verteidigen

(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM - zondacrypto) wird bei den kommenden Cyclocross-Weltmeisterschaften im französischen Liévin als Vorjahressiegerin im U23-Wettbewerb antreten und somit auf

21.01.2025Es fehlt nur ein überragender Rundfahrer

(rsn) – Kaum ein Team war 2024 in der Breite so gut aufgestellt wie Lidl – Trek. Obwohl in Mattias Skjelmose der beste Profi in der Abschluss-Weltrangliste erst auf Rang zwölf zu finden war, kam

21.01.2025Teutenberg sprintet nach Beinahe-Sturz noch auf Platz vier

(rsn) – Nachdem er als Sechster der Villawood Men´s Classic, einem nationalen Rennen drei Tage vor dem Start der 25. Tour Down Under, bereits bei den Besten hatte mitmischen können, hat Tim Torn T

21.01.2025Alle Etappen im Detail: Strecke der UAE Tour 2025

(rsn) – Auch bei ihrer siebten Auflage bleibt die UAE Tour (2.UWT) ihrem Konzept aus den vergangenen Jahren treu: Die siebentägige Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate bietet auf offi

21.01.2025Zum Saisonstart erleidet van Baarle einen schweren Rückschlag

(rsn) – Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr – Schlüsselbeinbruch beim Critérium du Dauphiné, Hüftbruch bei der Vuelta a Espana – sollte es für Dylan van Baarle in der Saison

21.01.2025Emirate setzen für ihre Frauen-Rundfahrt auf bewährtes Konzept

(rsn) – Ohne viele Neuerungen geht die UAE Tour Women (6. bis 9. Februar) in ihre dritte Auflage. Die zweite WorldTour-Rundfahrt des Jahres, die das Abu Dhabi Sports Council unter Mithilfe von Giro-

21.01.2025In dieser Saison heißt es: Die Position behaupten!

(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsports. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lid

21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

21.01.2025Welsford bleibt ´Down Under´ der Sprinter Nummer 1

(rsn) – Sam Welsford macht bei der 25. Tour Down Under da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat: beim Gewinnen. Der australische Sprinter von Red Bull – Bora – hansgrohe vollendete au

21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Sahel (2.2, 000)