Mission Tour-Sieg beginnt in Australien

Porte will Froome im dritten Anlauf endlich Gelb klauen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Porte will Froome im dritten Anlauf endlich Gelb klauen"
Richie Porte (BMC) kurz vor seinem schweren Sturz bei der Tour de France 2017 am Mont du Chat. | Foto: Cor Vos

12.12.2017  |  (rsn) - In diesem Jahr schien Richie Porte (BMC) so bereit wie nie. Der Australier galt nach Siegen bei der Tour Down Under und der Tour de Romandie sowie Rang zwei beim Critérium du Dauphiné als größter Herausforderer seines alten Kumpels Chris Froome (Sky) im Kampf um das Gelbe Trikot der Tour de France. Und möglicherweise hätte er dem Briten tatsächlich auf den Zahn fühlen können. Doch dann kam die Abfahrt vom Mont du Chat auf der 9. Etappe und Portes Ambitionen zerschellten am Fels.

"Emotional war das schwer hinzunehmen", erinnerte sich Porte nun im Rahmen der Teampräsentation seines BMC Racing Teams für 2018 im spanischen Denia an den Sturz, bei dem er sich Hüfte und Schlüsselbein brach. "Aber die Verletzungen hätten viel schlimmer sein können, also muss man das Gute und das Schlechte gleichermaßen sehen. Jedenfalls motiviert es mich umso mehr fürs nächste Jahr."

2018 will der dann 33-jährige Tasmane alles daran setzen, sich endlich für all die harte Arbeit der letzten Jahre zu belohnen und das Tour-Podium zu erklimmen. Doch nicht nur das: Er will Gelb! "Aufs Podium zu kommen, wäre ein Traum. Aber je höher man darauf steht, desto besser - und ich glaube nicht, dass ich einschlagen würde, wenn man mir jetzt Platz drei anböte", drückt Porte seine Zielsetzung aus.

Um im Kampf gegen Froome und Co. besser aufgestellt zu sein, wollte BMC auf dem Transfermarkt Edeldomestiken fürs Gebirge verpflichten, doch ohne Sponsorengarantien für 2019 konnte Manager Jim Ochowicz lediglich Einjahresverträge anbieten und damit kaum jemand locken. Routiniers wie Simon Gerrans (von Orica-Scott) und Jürgen Roelandts (von Lotto-Soudal) kommen für die Klassikerfraktion an Bord, Alberto Bettiol und Patrick Bevin (beide von Cannondale-Drapac) sind zwar Allrounder, aber auch keine Edelhelfer für die Alpen und Pyrenäen.

Deshalb wird nun in den eigenen Reihen rekrutiert. "Ich denke, wir können die Lücke füllen, wenn Tejay hinzukommt, um bei der Tour zu helfen", deutete Porte an, dass Tejay van Garderen sich 2018 in seinen Dienst stellen wird. Der US-Amerikaner schaffte es in den vergangenen Jahren nie, zu überzeugen, wenn er bei großen Rundfahrten auf eigene Kappe fahren durfte - auch nicht 2017 als Etappensieger und Gesamt-20. beim Giro d'Italia oder Gesamt-10. der Vuelta a Espana.

Ob auch Portes Landsmann Rohan Dennis am 7. Juli in Noirmoutier-en-l'Ile am Start stehen wird, ist noch unklar. Der Australier plant zunächst für den Giro d'Italia. Doch mit Greg Van Avermaet, Stefan Küng und Simon Gerrans für die gefährliche erste Woche und Nicolas Roche, Damiano Caruso sowie van Garderen für die Berge hat Porte bereits ein illustres Helfer-Ensemble um sich versammelt.

Nach Rang fünf 2016 und dem Aus 2017 nimmt Porte 2018 nun also bereits zum dritten Mal als BMC-Kapitän Anlauf auf die Tour. Und auch wenn ihm die volle Unterstützung des Teams zugesichert scheint, so ist der Druck groß. Denn es geht eben auch um die Zukunft. "Wir müssen aufs Podium kommen", sagte Ochowicz. "Cadel (Evans) war unser letzter Fahrer auf dem Podium, als er 2011 gewann. Wir wissen, wie es geht. Man braucht etwas Glück und die richtigen Fahrer an seiner Seite, aber Richie ist definitiv ein Kandidat dafür und er ist unser Mann für den Job."

Die Saison beginnt Porte mit den Australischen Meisterschaften Anfang Januar sowie dem ersten WorldTour-Rennen, der Tour Down Under. Dort steht er Seite an Seite mit Gerrans und Dennis an der Startlinie. BMC bringt die Gesamtsieger der letzten vier Auflagen mit nach Adelaide. Wie das Rennprogramm danach genau aussehen wird, das ließ man in Denia noch nicht durchblicken.

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.07.2022Ausgerechnet in Roubaix platzte Degenkolbs Tour-Knoten

(rsn) – Vor vier Jahren mussten die Starter der Tour de France letztmals Kopfsteinpflaster-Passagen unter die Räder nehmen. Am . Juli 2018 holte sich Degenkolb in Roubaix nach 156,6 Kilometern inkl

25.07.2020Video-Rückblick: Horror-Sturz endet für Gilbert glimpflich

(rsn) - Auf der 16. Etappe der Tour de France mussten die Zuschauer das Schlimmste für Philipp Gilbert befürchten. In der Abfahrt vom Portet d´Aspet versteuerte der Belgier sich und flog kopfüber

12.11.2018Alpe d´Huez-Sturz: Nibali drei Stunden von Polizei befragt

(rsn) – Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ist am Samstag in Modane von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener im Sch

31.10.2018Thomas war bei der Tour wegen Kapitänsfrage frustriert

(rsn) - Am letzten Tag der diesjährigen 105. Tour de France strahlte Geraint Thomas (Sky) im Gelben Trikot auf den Champs-Elysees. Der Waliser feierte den größten Erfolg seiner Karriere und setzte

16.10.2018Nibali wird am 10. November von französischer Polizei befragt

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird am 10. November in Grenoble von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener

10.10.2018Thomas´ Tour-Trophäe in Birmingham gestohlen

(rsn) - In den vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass Radsport-Mannschaften von Fahrraddieben heimgesucht wurden. Nun meldet Team Sky den Verlust der Tour-de-France-Auszeichnung von Geraint

03.08.2018“Zwischen Froome und Thomas gab es nie einen Disput“

(rsn) - Seit dem vergangenen Sonntag schon ist die auch 105. Ausgabe der Tour de France wieder Geschichte. In der neuen Ausgabe von Radio Tour – dem Radsportpodcast in Kooperation mit radsport-news.

03.08.2018Nach Tour-Aus fordert Sieberg “Überdenken der Karenzzeit“

(rsn) – Nachdem er im Vorjahr wegen eines Magen-Darm-Virus´ erstmals die Tour de France vorzeitig beenden musste, wollte Marcel Sieberg (Lotto Soudal) bei der 105. Austragung unbedingt wieder Paris

02.08.2018Lappartient: Funkverbot und 6-Mann-Teams gegen Sky-Dominanz

(rsn) - Auf wenig Gegenliebe - um es vorsichtig auszudrücken - ist UCI-Präsident David Lappartient bei den Profis mit seinen jüngst geäußerten Ideen gestoßen, wie man der vor allem in den große

02.08.2018“Ich fand alle Bergpässe schön“

(rsn) – Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) nahmen drei Österreicher an der 105. Tour de France teil. Das rot-weiß-rote Trio erreich

01.08.2018Zabel will sein Selbstvertrauen wieder aufpolieren

(rsn) – Der Frust über das verfrühte Tour-Aus sitzt tief: Rick Zabel (Katusha-Alpecin).musste auf der Königsetappe nach Alpe d`Huez im Kampf gegen das Zeitlimit kapitulieren und in den Besenwagen

01.08.2018Politt: “Wir haben uns nochmal richtig zusammengerissen“

(rsn) – Nach drei harten Wochen bei der Tour de France sehnt sich Nils Politt (Katusha-Alpecin) nach Erholung. Die ist derzeit aber nur bedingt möglich. Denn keine 24 Stunden nach dem Tour-Ende in

Weitere Radsportnachrichten

23.01.2025Mit neuen Impulsen zu einer besseren Ausbeute?

(rsn) – Das Movistar Team ist einer der Traditionsrennställe im Straßenradsport. Seit dem Jahr 1980, damals unter dem Namen Reynolds gegründet, kann das Team auf fast 900 Siege zurückblicken. D

23.01.2025Frauen-Kalender verliert einzigartiges Event mit besonderem Flair

(rsn) – Nachdem vor einigen Tagen die Tour of Norway und ihr Organisator Tour des Fjords AS verkündet hatte, ab diesem Jahr ein neues UCI-Frauenrennen im Rahmen ihrer Männer-Rundfahrt zu etabliere

23.01.2025Erste Rennabsage wegen NATO-Gipfel in den Niederlanden

(rsn) – Das niederländische Eintagesrennen Veenendaal-Veenendaal wird 2025 nicht ausgetragen. Sowohl für das Rennen der Männer (1.1) als auch das der Frauen, bei denen das Rennen erstmals zur Pr

23.01.2025Mancebo gewinnt mit 48 Jahren in der Wüste

(rsn) – Seine ersten Siege hatte er noch vor der Jahrtausendwende eingefahren, es später bis auf Rang vier in der Gesamtwertung der Tour de France (2005) oder das Podium der Vuelta (2004) geschafft

23.01.2025Romo überrascht Favoriten: “Hatte keinen Plan, aber gute Beine“

(rsn) – Mit einem Solo-Sieg des Spaniers Javier Romo (Movistar) ist die 3. Etappe der Tour Down Under (2.UWT) in Uraidla zu Ende gegangen. Der 26-Jährige sicherte sich seinen ersten Profisieg nach

22.01.2025Trendwende mit gesunder Reusser und wieder erstarkter Lippert?

(rsn) – Haben die Männer mit dem Mallorquiner Enric Mas zumindest einen Kandidaten für ein Grand-Tour-Podium im Kader, setzen die Frauen des Movistar Teams in erster Linie weiterhin auf Erfolge be

22.01.2025Reusser: Comeback und Movistar-Debüt auf Mallorca

(rsn) – Mehr als acht Monate nach ihrem bisher letzten Renneinsatz wird die von Long Covid genesene Marlen Reusser wieder ins Feld zurückkehren. Die 33-jährige Schweizerin, die seit der Burgos-Run

22.01.2025Ardennen-Wildcards für Tudor und Q36.5

(rsn) – Die Schweizer ProTeams Tudor und Q36.5 und ihre neu verpflichteten Stars Julian Alaphilippe, Marc Hirschi (Tudor) und Tom Pidcock (Q36.5) können zumindest für zwei der drei Ardennenklassik

22.01.2025Ardennenklassiker der Frauen mit nur geringfügigen Änderungen

(rsn) – Parallel zur Bekanntgabe von Strecken und Teams der Männerrennen hat die ASO auch die entsprechenden Informationen zum Flèche Wallonne Femmes (23. April) und Lüttich-Bastogne-Lüttich Fem

22.01.2025Skjelmose favorisiert den Giro, muss aber zur Tour

(rsn) – Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) wäre nur zu gerne bei der 112. Tour de France gestartet, muss in dieser Saison aber mit dem Giro d´Italia und der Vuelta a Espana Vorlieb nehmen. Te

22.01.2025Deutschland Tour 2025 mit deutlich weniger Transfer-Kilometern

(rsn) – Nachdem die Deutschland Tour 2023 in Kassel bereits Station gemacht hatte, als dort die 2. Etappe nach Winterberg begann, wird die nordhessische Stadt nach Angaben der Organisatoren bei der

22.01.2025Zimmermann wird mit Blumen und fünf Sekunden belohnt

(rsn) – Auch wenn die entscheidenden Etappen noch folgen, ist Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bei der 25. Tour Down Under auf gutem Weg, seinen zwölften Gesamtrang aus dem Vorjahr zu verb

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Sahel (2.2, 000)