Morgan Sports Law aus London

Medien: Froome engagiert Contadors und Bruyneels Anwalt

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Chris Froome (Sky) bei der Vuelta a Espana. | Foto: Cor Vos

15.12.2017  |  (rsn) - Chris Froome (Sky) hat sich übereinstimmenden Berichten der Daily Mail und der Times zufolge die Dienste jenes Sport-Anwalts gesichert, der Alberto Contador im Jahr 2011 in seinem Clenbuterol-Prozess verteidigte und auch schon Johan Bruyneel, Sergio Henao, Lizzie Deignan sowie die Tennisspielerin Maria Sharapova und Fußballer Mamadou Sakho vertreten hat: Mike Morgan. Der Brite wurde in diesem Jahr als Sport-Anwalt des Jahres bei den Who's Who Legal Awards ausgezeichnet.

Nun sollen Morgan und seine Firma Morgan Sports Law Froome dabei helfen, eine Sperre wegen der am 7. September bei der Vuelta a Espana in seinem Kreislauf entdeckten erhöhten Salbutamol-Konzentration zu verhindern. In Froomes Urin fanden sich nach der 18. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2.000 ng/ml Salbutamol, erlaubt sind 1.000 ng/ml. Mit rund 1.900 ng/ml Salbutamol wurde im Jahr 2014 der Italiener Diego Ulissi beim Giro d'Italia getestet und anschließend für neun Monate gesperrt.

In Morgans Lebenslauf in Sachen Doping-Verhandlungen sind sowohl Erfolge als auch Niederlagen zu finden. So hatte er 2011 mit Contador vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS kein Glück, und der Spanier wurde wegen Clenbuterol-Dopings rückwirkend für zwei Jahre gesperrt. Auch Bruyneel konnte er nicht vor einer zehnjährigen Sperre für sein Mitwirken am Doping-Programm bei US Postal Service und Discovery Channel bewahren.

Allerdings sorgte Morgan dafür, dass Deignan - damals noch Armitstead - an den Olympischen Spielen 2016 teilnehmen konnte, obwohl sie zuvor drei Dopingtests verpasst hatte. Er und sein Team hatten Erfolg damit, einen von Deignans Whereabouts-Verstößen als ungültig zu erklären. Außerdem boxte Morgan Sports Law den Liverpooler Fußballer Sakho nach einem positiven Higanamine-Test heraus. Wie bei Froome handelte es sich auch dort um einen Beta2-Agonisten, der als "spezifische Substanz" im WADA Code eingetragen ist. Damals überzeugte Morgan den europäischen Fußballverband UEFA davon, den Fall fallen zu lassen, indem er in Frage stellte, ob die Substanz überhaupt auf der verbotenen Liste stehen sollte.

Salbutamol allerdings, worum es bei Froome geht, ist ohnehin nicht verboten. Hier geht es lediglich um das Übertreffen eines Grenzwertes - wenn auch um die doppelte Menge. Morgans Aufgabe wird es daher in erster Linie sein, gemeinsam mit Wissenschaftlern und dem Team Sky sowie Froome selbst, darzulegen, wie der Wert von 2.000 ng/ml erreicht werden konnte, ohne die erlaubte Menge von 1.600 Mikrogramm in 24 Stunden beziehungsweise 800 Mikrogramm in zwölf Stunden per Inhalation zu überschreiten.

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