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10.01.2018 | (rsn) - Im Interview mit radsport-news.com spricht Felbermayr-Teamchef Andreas Grossek über die vergangene Saison und die künftigen Ziele seiner Mannschaft, die 2018 aus nur noch zehn Fahrern besteht und in der mit Matthias Mangertseder nur noch ein Deutscher szu finden ist.
Herr Grossek, das Team Felbermayr - Simplon Wels ist seit mehreren Jahren fester Bestandteil der Kontinental-Klasse. Wie ordnen Sie die Saison 2017 in die Teamhistorie ein?
Andreas Grossek: Da wir ja immer mit der Saison 2013 verglichen werden – Ö-Tour Sieg von Riccardo Zoidl, Gesamtsieg der Einzel-Europe-Tour durch Zoidl und auch der Gewinn der Europe-Tour-Teamwertung - sind die Erwartungshaltungen bei uns in Wels sehr hoch. Das ist auch vollkommen okay, denn man sollte sich schon höhere Ziel setzen! Wir haben mit dem Dreifachsieg bei unserem Heimrennen, der Oberösterreich-Rundfahrt, ein super Ergebnis eingefahren, das ist vorher noch keinem Team gelungen! Dazu kamen Etappensiege beim Circuit des Ardennes und dem Triptyque des Monts et Châteaux sowie beim Flèche du Sud. Wir sind mit Zoidl und Stepfan Rabitsch eine sehr gute Ö-Tour gefahren und auch die Vorstellung von Zoidl beim Ötztaler war mehr als okay.
Was waren für Sie die sportlichen Highlights des vergangenen Jahres?
Grossek: Sicher die Oberösterreich-Rundfahrt und die Tour de Savoie Mont Blanc mit Rabitsch einen Tag in Gelb. Ich finde auch, dass wir eine sehr starke Ö-Tour gefahren sind. Riccardo Zoidl wurde Zweiter der Königsetappe und Stephan Rabitsch war sechs Tage Träger des Bergtrikots, verlor dieses erst bei der letzten Bergwertung.
Ein unerfreuliches Ererignis war der Dopingfall Matija Kvasina. Waren Sie auch persönlich enttäuscht, da Kvasina ja auch mehrere Jahre für das Team fuhr und nach einer Saison bei Synergy Baku erst 2017 zurückgekehrt war?
Grossek: Ich war sehr enttäuscht von Matija, da es bei uns im Team für Doping null Toleranz gibt. Ich finde es auch sehr gut, dass man Betrüger immer wieder aufdeckt. Für uns war das natürlich sehr bitter - vor allem aber für mich, da ich immer wieder gepredigt habe, bitte einen fairen Sport zu betreiben!
Zur Saison 2018 wurde das Team um zwei auf nur noch zehn Fahrer verkleinert. Warum?
Grossek: Ich möchte 2018 unsere Stärken noch mehr bündeln, das heißt, wir werden ein eingleisiges Rennprogramm fahren, dabei die besten Fahrer an den Start bringen und nicht, so wie die letzten Jahre sehr oft, zweigleisig unterwegs sein. Dadurch mussten wir immer wieder Kompromisse eingehen und am Ende der Rennen standen wir oft mit leeren Händen da, weil wir zwar zwei Teams stellen konnten, aber bei keinem Rennen in stärkster Besetzung am Start waren.
Wie sehen sind die sportlichen Ziele für 2018 aus?
Grossek: Die sind sehr hoch. Wir wollen bei der Heim-WM in Tirol im Mannschaftszeitfahren dabei sein - dafür gilt es viele UCI-Punkte zu sammeln. Dann natürlich die Oberösterreich- und die Österreich-Rundfahrt sowie die Österreichischen Meisterschaften auf der Straße.
Mit Zoidl, Rabitsch und Markus Eibegger sind die Kapitäne an Board geblieben. Sie alle haben ihre Stärken bei Rundfahrten oder schweren Eintagesrennen. Wie wird sich das Trio die Rennen untereinander aufteilen?
Grossek (lachend): Wir werden die Kapitänsrolle geschickt aufteilen - jeder von den Jungs weiß jetzt schon, wo wir auf ihn setzen!
Mit Filippo Fortin haben Sie einen starken Sprinter hinzugewonnen. Was erwarten Sie sich von ihm?
Grossek: Ich erwarte mir von Pippo Fortin sehr viel, er hat in den letzten beiden Jahren gezeigt, dass er einer der schnellsten Sprinter bei den 1.2 und 2.2 Rennen ist, bei denen wir ja meistens unterwegs sind. Die Mannschaft wird ihn dabei zu 100 Prozent unterstützen. Und ich denke, dass wir durch ihn noch flexibler geworden sind!
Welche Rolle wird Rückkehrer Matthias Krizek übernehmen?
Grossek: Matthias Krizek und Pippo Fortin sind schon 2017 zusammen beim Team Tirol gefahren, und dort haben die beiden sehr gut harmoniert! Daher wird sich Matthias sehr um Pippo kümmern, er wird aber sicher auch seine eigenen Chancen bekommen. Seine Stärken hat er ja 2017 mit einem Etappensieg beim Flèche du Sud bewiesen.
Im Aufgebot 2018 steht nur noch ein Deutscher. Was erwarten Sie von Matthias Mangertseder?
Grossek: Von Matthias erwarte ich mir 2018 einen Schritt nach vorn. Er hat sehr gute Ansätze und mit mit Florian Kierner seinen besten Buddy ins Team bekommen - der aber sicher auch ein harter Gegner für ihn ist, wenn es darum geht, in die Starting-Formation für ein Rennen zu kommen!
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