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23.01.2018 | (rsn) - Nach Platz drei im Vorjahr hat Niko Holler (Bike Aid) bei der am Sonntag zu Ende gegangenen 13. Austragung der Tropicale Amissa Bongo (2.1) noch eine Schippe draufgelegt und sich den zweiten Gesamtrang gesichert.
"Für mich ist es sehr beruhigend, so stark und erfolgreich in die neue Saison zu starten. Ich habe meine Hausaufgaben gewissenhaft erledigt, und dass ich den Lohn dafür direkt im ersten Wettkampf 2018 bekommen habe, das freut mich unglaublich", sagte der Eberdinger zu radsport-news.com.
Holler wollte aber auch seine Teamkollegen wie Auftaktsieger Lucas Carstensen nicht vergessen, zumal Bike Aid bei der siebentägigen Rundfahrt durch Gabun die Teamwertung vor den ProContinental-Teams Direct Energie und Wilier Triestina gewann, die in diesem Jahr an der Tour de France respektive am Giro d`Italia teilnehmen werden. "Unser Abschneiden kann sich sehen lassen"; meinte der 26-Jährige.
Zum Gesamtsieg, den sich Joseph Areruya sicherte, fehlten Holler am Ende 18 Sekunden. "Das ist auf sieben Etappen gerechnet natürlich ein Wimpernschlag"; so Holler über seinen Rückstand gegenüber dem Ruander. "Vielleicht hätte ich mit anderen Entscheidungen die Rundfahrt gewonnen, vielleicht wäre ich aber auch nur 15. geworden", wollte Holler nicht über eine mögliche andere Taktik spekulieren: "Ein Radrennen lässt sich eben nicht zu 100 Prozent planen."
An der Entschlossenheit im Kampf um das Gelbe Trikot jedenfalls fehlte es nicht. Auf der 5. und der 6. Etappe ging der Bike-Aid-Kapitän in die Offensive, ohne dabei jedoch Areruya distanzieren zu können. Den Grundstein zu Platz zwei hatte Holler bereits auf der 4. Etappe gelegt, als er mit drei Fluchtgefährten - darunter Areruya - fast acht Minuten vor dem Feld ins Ziel kam.
"Zu Viert haben wir uns auf die letzten 100 Kilometer gemacht. Unser Vorsprung schrumpfte auf vier Minuten, da Delko Marseille im Feld mit dem kompletten Team die Verfolgung aufgenommen hatte. Wir harmonierten jedoch perfekt, ließen uns nicht beirren und fuhren weiter vollgas Richtung Ziel. Sekunde um Sekunde vergrößerten wir in der Folge den Abstand und nach gut 150 Kilometern hatten wir Delko mental und körperlich gebrochen. Sprunghaft stieg der Vorsprung auf sieben Minuten an, und unsere Flucht war geglückt", schilderte Holler den vorentscheidenden Tag der Tropicale.
Nicht nur wegen des erfreulichen Ergebnisses nimmt Holler viele positive Erinnerungen aus Gabun mit. "Es ist für mich ein extrem faszinierendes Land und ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert. Radrennen durch den Regenwald zu fahren hat man definitiv nicht allzu häufig. Und die Bevölkerung ist unglaublich herzlich und offen. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, dem Land einen Besuch abzustatten", so Holler, der sich nun schon bereit macht für die nächste Rundfahrt, die Tour of Sharjah (2.1) durch die Vereinigten Arabischen Emirate, die am Mittwoch mit einem Einzelzeitfahren beginnt.
"Der Wind wird eine bedeutende Rolle spielen, Ich bin gespannt, wie schnell wir uns auf die kulturellen Unterschiede einstellen können. Unterschiedlicher könnten zwei Länder wohl kaum sein. Da müssen wir schon aufpassen, dass uns nicht eine Dummheit passiert. Allein schon das Ankleiden fürs Rennen muss dann um einiges diskreter ablaufen, von der Pinkelpause ganz zu schweigen", blickte Holler voraus.
Bei der Tour of Sharjah stehen starten zwar mehr Zweitdivisionäre - darunter Vital Concept mit Bryan Coquard - und auch Oldie Davide Rebellin (Sovac-Nature4ever) ist mit von der Partie, die Besetzung möchte Holler gegenüber der Tropicale aber nicht unbedingt als hochwertiger einstufen. "Viele afrikanische Fahrer sind in Europa vollkommen unbekannt, haben jedoch oftmals einen größeren Motor als so mancher World Tour Fahrer", erklärte der Rundfahrtspezialist, der an die in Gabun gezeigten Leistungen anknüpfen will.
"Die 3. Etappe sollte mir sehr gut liegen, und ich hoffe, hier ein Wörtchen um den Sieg mitreden zu können. Wir fahren hier in Dubai mit derselben Besetzung wie in Gabun. Fast jeder meine Teamkollegen hier ist in der Lage, ein Top-Resultat zu erzielen", so Holler, der wieder gemeinsam mit seinen Landsleuten Carstensen und Timo Schäfer sowie den afrikanischen Fahrern Meron Abraham, Suleiman Kangangi und Salim Kipkemboi antritt.
Nach der viertägigen Rundfahrt steht erstmals "Pauken für die Uni" an, danach hofft Holler, im Februar in der Türkei bei der Tour of Antalya (2.2) mit von der Partie zu sein. "Denn diese guter Form möchte ich natürlich nutzen", kündigte er an.
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