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22.03.2018 | (rsn) – Nach einem bisher ausgesprochen ordentlichen Frühjahr blickt Nils Politt (Katusha-Alpecin) optimistisch auf nun die anstehenden weiteren Frühjahrsklassiker. Seinen nächsten Einsatz hat der Kölner am Freitag beim E3 Harelbeke, den er bereits zum dritten Mal in Angriff nimmt.
"Ich bin ganz gut durch das Frühjahr gekommen. Ich fühle mich fit und die Form passt. Ich freue mich auf die Rennen“, erklärte Politt gegenüber radsport-news.com. Trotz aller positiven Stimmung wollte sich der 24-Jährige nicht dazu hinreißen lassen, ein konkretes Ziel für den 206 Kilometer langen Klassiker zu benennen. "Ich gebe mein Bestes. Am Ende wird man sehen, wofür es reicht“, sagte er ausweichend.
Auch wenn laut Politt die Rollenverteilung bei Katusha-Alpecin erst am Abend besprochen wird, so ist davon auszugehen, dass er nach dem Abgang des langjährigen Klassikerkapitäns Alexander Kristoff eine tragende Rolle übernehmen soll. Besonders Druck verspürt der Rheinländer dabei aber nicht. "Wir haben in Belgien ein starkes Team am Start. Und mit Tony Martin haben wir natürlich noch einen Weltklassefahrer im Aufgebot“, geht Politt davon aus, dass sich die Last auf mehrere Schultern verteilen wird.
Deutlicher wurde er bei der Benennung der Favoriten für den E3 Harelbeke. Neben Titelverteidiger Greg Van Avermaet (BMC), Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Oliver Naesen (AG2R) hat Politt vor allem das Quick-Step-Floors-Team auf dem Schirm. "Wie die zur Zeit fahren, das ist der Wahnsinn. Das ist ein Team, an das man sich dranhängen muss“, betonte er.
Das wird wohl vor allem kurz vor dem und im Taaienberg erforderlich sein. Diese Passage, die bereits nach 135 Kilometern ansteht, sei vorentscheidend. "Gerade in der Anfahrt sind es sehr enge, winklige Straßen. Dort ist es in den letzten Jahren immer wieder gerissen. Da waren die Favoriten vorne und so wird es auch in diesem Jahr sein,“ kündigte Politt an.
Danach bietet sich aber noch bei weiteren sieben der sogenannten Hellingen die Gelegenheit zur Attacke, vor allem im zu 20 Prozent steile Paterberg nach 165 Kilometern, im kurz darauf folgenden Oude Kwaremont oder im Tiegemberg, der letzten Schwierigkeit 20 Kilometer vor dem Ziel.
Welche Taktik Politt am Freitag wähl bleibt spannend zu beobachten. Totale Offensive oder abwarten? Bei seinem zweiten Etappenplatz bei Paris – Nizza musste sich Politt seinem Ausreißerkollegen Jerome Cousin (Direct Energie) im Zweiersprint geschlagen geben, nachdem der Franzose auf den letzten Kilometern sich nicht mehr an der Führungsarbeit beteiligte und so den erschöpften Politt locker absprinten konnte.
"Platz zwei war ein schönes Ergebnis, aber unter Anbetracht der Umstände auch ärgerlich. Aber ich werde in Zukunft trotzdem nicht die Manieren an den Tag legen, wie es mein Begleiter getan hat. So will ich nicht Rennen gewinnen, ich will es auf ehrliche Art tun. Und ich werde weiter Vollgas fahren“, so Politt. Allerdings gab er auch zu: "Ich habe die eine oder andere Sache daraus gelernt. Vielleicht muss ich noch mehr den Kopf einschalten. Ich hätte zwei, drei Dinge besser machen können."
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