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14.05.2018 | (rsn) - Im Kampf um das Rosa Trikot hält das australische Mitchelton-Scott-Team nach knapp der Hälfte des 101. Giro d’Italia die besten Karten in den Händen. Der Brite Simon Yates führt die Gesamtwertung an, 32 Sekunden hinter ihm folgt sein Mannschaftskollege Esteban Chaves auf dem zweiten Platz. Als weiterer Trumpf in den kommenden knapp zwei Wochen könnte sich der Teamgeist herausstellen, den am zweiten Ruhetag die beiden Giro-Spitzenreiter bei der Pressekonferenz herausstrichen.
"Wir sind hier, um den Giro zu gewinnen, als Team, als Mitchelton Scott, nicht als einzelne Rennfahrer. Man steigt zwar allein auf sein Rad, aber man arbeitet als Mannschaft zusammen. Und man gewinnt als Mannschaft“, sagte etwa der 28 Jahre alte Chaves, der 2016 bereits einmal kurz vor dem Gesamtsieg stand, sich in einem dramatischen Finale dann aber Vincenzo Nibali knapp geschlagen geben musste, auf einer Pressekonferenz in Montesilvano.
"Wir sind als Team gemeinsam einen Weg gegangen. Es war ein Prozess. Ich bin als junger Kletterer zu einem Team gekommen, das sich für die großen Rundfahrten aufbauen wollte. Wir sind alle gemeinsam gewachsen“, ergänzte der drei Jahre jüngere Yates, der erstmals in seiner Karriere das Führungstrikot einer GrandTour trägt und am Sonntag die 9. Etappe am Gran Sasso gewann, nachdem Chaves am Ätna die erste Bergankunft dieser Italien-Rundfahrt entschieden hatte - vor Yates, der dem Kolumbianer den Etappensieg überließ und sich das Maglia Rosa holte.
"Dass ich Esteban auf dem Ätna Etappensieg und Zeitgutschrift geschenkt habe, bereue ich nicht. Es war die richtige Entscheidung in diesem Moment“, betonte Yates am Montag. Chaves ergänzte: "Es ist cool, mit Simon zusammen Rennen zu fahren, nicht nur, weil er sich am Ätna entschied, mir den Etappensieg zu lassen. Ich war da auch überrascht, als er auftauchte. Über den Funk sagten sie: 'Geht jetzt bis zum Ziel. Geht, dachte ich mir, was bedeutet das? Dann sah ich ihn hinter mir. Wir konnten nicht viel reden, weil ich wirklich platt war. Aber er sagte mir, geh du als Erster, ich gehe als Zweiter. Es war toll“, so der Südamerikaner, der schließlich am Gran Sasso als Dritter den Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb) von Rang zwei der Gesamtwertung verdrängte und so den Mitchelton-Scott-Triumph perfekt machte.
Den Titelverteidiger scheinen im Übrigen beide als gefährlichsten Gegner im Kampf um das Maglia Rosa zu betrachten - das vor allem mit Blick auf das 34 Kilometer lange Einzelzeitfahren der 16. Etappe. Und sowohl Chaves als auch Yates erklärten, dass sie in den Bergen ihren Vorsprung gegenüber Dumoulin noch vergrößern müssten. "Jetzt können wir uns mit den Attacken abwechseln. Das ist eine gute Situation. Wir müssen aber Zeit herausholen, besonders auf Dumoulin, der kann im Zeitfahren drei Minuten auf mich herausfahren“, meinte Chaves. Ganz ähnlich äußerte sich Yates: "Meine stärksten Rivalen in den Bergen sind Pozzovivo und Pinot. Aber Tom ist nicht weit weg. Und er ist im Zeitfahren sehr stark. Er kann da zwei Minuten auf mich herausholen. Ich muss also noch viel Zeit auf ihn gutmachen.“
Da Yates, im vergangenen Jahr Siebter der Tour de France und - wie sein Zwillingsbruder Adam in der Saison zuvor - Gewinner des Weißen Trikots des besten Jungprofis - im Vergleich zu Chaves der bessere Zeitfahre ist und eben auch eine halbe Minute Vorsprung auf den Südamerikaner aufweist, wird Mitchelton-Scott wohl zunächst auf ihn setzen. "Klar bin ich hier, um das Rennen zu gewinnen. Das ist das Ziel“, sagte der Träger des Rosa Trikots dazu - um dann aber gemäße des offiziellen Mottos anzufügen: "Also, das Ziel ist, dass wir als Team, dass Mitchelton den Giro gewinnt. Darauf haben wir uns vorbereitet."
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