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18.05.2018 | (rsn) - Erst drückte Elia Viviani (Quick-Step Floors) beschwichtigend seine Hände mehrfach nach unten, dann schlug er energisch seine Faust in die Luft und schrie seine ganze Genugtuung heraus – der Italiener feierte nach einigen schweren Tagen gestenreich den Sprinterfolg der 13. Etappe beim Giro d’Italia. Viviani verwies im Schlussspurt nach 180 Kilometern zwischen Ferrara und Nervesa della Battaglia souverän Sam Bennett (Bora-hansgrohe) und Danny van Poppel (LottoNL-Jumbo) auf die weiteren Plätze. Simon Yates (Mitchelton-Scott) verteidigte am Tag vor der Etappe zum Monte Zoncolan das Rosa Trikot.
Viviani gewann zu Beginn des Giro zwei Etappen in Israel. Anschließend unterlag er jedoch auf der 7. Etappe in Praia a Mare Sam Bennett. Gestern konnte er bei der Entscheidung in Imola nicht mitsprinten, da er 30 Kilometer vor dem Ziel im Wind den Anschluss verloren hatte. Der Erfolgsdruck für den italienischen Sprintstar war da, umso größer geriet die Erleichterung nach dem wichtigen Erfolg in Nervesa della Battaglia.
"Der Sieg war genau das, was ich und das Team brauchten. Die Mannschaft verdient diesen Sieg. Wir hatten zuletzt einige schlechte Tage. Aber wir sind fokussiert geblieben, wollten das Punktetrikot nach Rom bringen und endlich wieder eine Etappe gewinnen", sagte er im Siegerinterview. Der 29-Jährige meldete sich mit einem eindrucksvollen Sprintsieg zurück. Viviani wählte in der letzten Kurve vor dem Ziel die Innenbahn, hing sich an das Hinterrad des zu früh startenden Sacha Modolo (EF Education First) und zog auf den letzten 100 Metern uneinholbar davon.
"Sport ist wie das Leben, es ist nie einfach. Die gewinnst, du verlierst, es gibt gute und schlechte Momente und Träume werden wahr oder eben nicht und man muss sich neue suchen", schlug der Etappensieger nachdenkliche Töne an. Mit seinem Erfolg baute er zudem die Führung in der Punktewertung (237 Punkte) auf 40 Zähler gegenüber Sam Bennett aus. Der irische Sprinter aus der deutschen Equipe Bora-hansgrohe gewann die letzten beiden Sprintankünfte dieser Rundfahrt, musste sich dieses Mal jedoch deutlich geschlagen geben.
"Ich kam nicht an das richtige Hinterrad und musste von sehr weit hinten meinen Sprint fahren. Ich denke, am Ende war ich der schnellste Fahrer, aber es zahlte sich nicht mehr aus. Es kommen aber noch weitere Tage", sagte Bennett im Ziel.
Sein österreichischer Teamkollege Patrick Konrad, der seinen neunten Platz in der Gesamtwertung (+2:55) verteidigte, ergänzte gegenüber radsport-news.com: "Es kann nicht alles klappen. Wir haben den ganzen Tag über viel gearbeitet, aber dann lief der Sprint nicht wie gewünscht. Das passiert. Es sind ja auch andere Teams mit ihren Zielen hier,"
Die Etappe wies unterwegs keinerlei topografische Schwierigkeiten auf, einzig auf der 30 Kilometer langen Schlussrunde rund um den Zielort Nervesa della Battaglia musste eine kleine Bergwertung (4. Kategorie) überwunden werden. Die letzten zwölf Kilometer verliefen jedoch völlig flach, ein Kräftemessen der Sprinter war vorgezeichnet.
Die Aussichten einer Fluchtgruppe waren entsprechend wenig vielversprechend. Nach einigen erfolglosen Versuchen fanden sich dennoch Markel Irizar (Trek-Segafredo), Marco Marcato (UAE Team Emirates), Andrea Vendrame (Androni-Sidermec), Alessandro Toneeli (Bardiani) und Eugert Zhupa (Wilier Triestina-Selle Italia) als Spitzengruppe zusammen, das Quintett erreichte jedoch nur einen maximalen Vorsprung von 3:30 Minuten. Sechs Kilometer vor dem Ziel war es um die Gruppe geschehen.
Auch ein kurzer Vorstoß von Tony Martin (Katusha-Alpecin) 28 Kilometer vor dem Ziel mit drei Begleitern war nicht von Erfolg gekrönt. Nach wenigen Kilometern war ihr Unterfangen beendet. Als letzter Fahrer versuchte es Marco Coledan (Wilier Triestina) kurz vor der Flame Rouge – doch dieser Tag war den Sprinter vorbehalten.
In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Simon Yates verteidigte sein „Maglia Rosa“ und führt weiter mit 47 Sekunden vor Tom Dumoulin (Sunweb) und 1:04 Minuten vor Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) an.Â
Für die Klassementfahrer wird es erst morgen wieder ernst: Es geht über 186 Kilometer von San Vito al Tagliamento zur berüchtigten Bergankunft am Monte Zoncolan.
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