Vor allem die Kontinental-Teams haben viel vor

Die Deutschen wollen bei Rund um Köln endlich wieder jubeln

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Die Deutschen wollen bei Rund um Köln endlich wieder jubeln"
Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) will morgen bei Rund um Köln einen Sieg bejubeln. | Foto: Cor Vos

09.06.2018  |  (rsn) – Nachdem im Vorjahr kein Deutscher bei Rund um Köln (1.1) in den Top Ten landete und sich der bisher letzte deutsche Sieg von Christian Knees nun schon zum zwölften Mal jährt, nehmen die heimischen Fahrer am Sonntag einen neuen Anlauf beim diesmal 207 Kilometer langen Klassiker.

Durch die Teilnahme von Marcel Kittel (Katusha-Alpecin), der im Fall einer Sprintankunft im Rheinauhafen gemeinsam mit 2014-Sieger Sam Bennett (Bora-hansgrohe) der Topfavorit ist, stehen die Chancen dafür nicht schlecht. Aus einer dezimierten Gruppe heraus könnten Kittels Teamkollegen Rick Zabel und Nils Politt, aber auch Andreas Schillinger und Christoph Pfingsten (beide Bora-hansgrohe) ganz vorne landen.

Aber nicht nur die WorldTour-Fahrer können beim rheinischen Klassiker, in dessen durch das Bergische Land führenden Anfangs- und Mittelteil diverse Anstiege zu meistern sind, die deutschen Fahnen hoch halten. Auch Max Kanter (Sunweb Development), zuletzt Vierter bei der Boucles de la Mayenne (2.1), will für ein Top-Ergebnis sorgen. Zwar stürzte der 20-Jährige am vergangenen Wochenende. Dennoch sagte sein Sportlicher Leiter Tom Veelers: "Max fühlt sich schon besser und ist bereit für ein gutes Rennen.“ Ebenfalls auf einen Massenspurt hoffen Lucas Carstensen (Bike Aid), zuletzt Etappensieger in Irland beim Ras Tailteann (2.2) und Aaron Grosser (Sauerland), der vor allem zu Saisonbeginn seine Endschnelligkeit zeigte.

Auf den Sprint aus einem reduzierten Feld heraus hofft Alex Krieger (Leopard), der in Köln bereits vier Mal unter die ersten 15 gefahren ist und als bestes Resultat einen sechsten Rang zu Buche stehen hat. Das will der Stuttgarter, zuletzt bei der Luxemburg-Rundfahrt stark unterwegs, nun toppen. "Die Form passt, Selbstvertrauen haben wir auch getankt. Wir streben auf jeden Fall einen Platz auf dem Podium an“, so Krieger zu radsport-news.com.

Auf ein ähnliches Szenario setzt auch das Team Lotto-Kern Haus mit der Doppelspitze Jonas Rutsch und Joshua Huppertz. Beide haben in diesem Jahr sowohl in der Bundesliga als auch in UCI-Rennen bereits ihre Klasse unter Beweis gestellt. "Huppertz ist in Luxemburg zwei Mal gestürzt, konnte die Woche nur bedingt trainieren. Jonas hat eine super Form, was er bei der Boucles de la Mayenne als Zehnter gezeigt hat. Wir wollen uns nicht überrumpeln lassen im schweren Mittelteil. Ein Platz in den Top Ten wäre super, auch wenn man sagen muss, dass Köln bisher noch kein wirklich gutes Pflaster für uns war. Vielleicht wird es in diesem Jahr aber anders", so Lotto-Kern Haus Teamchef Florian Monreal zu radsport-news.com.

Weitere aussichtsreiche Kandidaten sind Jonas Koch (CCC Sprandi), der in Köln freie Fahrt bekommt, und Jannik Steimle, der für Vorarlberg-Santic bis dato eine überzeugende Saison absolviert. Der Vorarlberg-Fahrer reist aber nach einem Sturz mit einer daraus resultierenden Beckenprellung nach Köln. "Ich fühle mich zur Zeit sehr stark und bin nach meinem Sturz einigermaßen erholt. Ich bin motiviert für das morgige Rennen, auch wenn mein Hauptaugenmerk auf der U23-DM nächste Woche liegt", sagte Steimle zu radsport-news.com.

Auf ein möglichst schweres Rennen, in dem sich bereits am steilen Agathaberg in der Anfangsphase, aber spätestens bei der letzten Überquerung des Kopfsteinpflasteranstiegs am Schloss Bensberg 40 Kilometer vor dem Ziel die vorentscheidende Lücke auftun soll, wird Niko Holler (Bike Aid) hoffen. Auch Jan Tschernoster (Heizomat –rad Net) würde sein solches Szenario in die Karten spielen. Doch der 21-Jährige fehlt nach einem Sturz bei der U23-Friedensfahrt aufgrund einer Verletzung.

Im Vorjahr war schon früh die Entscheidung gefallen, als sich zwölf Fahrer vom Feld lösen konnten und den Sieg unter sich ausmachten - damals ging die Post ohne deutsche Beteiligung ab, am Ende jubelte der diesmal fehlende Österreicher Gregor Mühlberger (Bora-hansgrohe).

Und auch am Sonntag ist die internationale Konkurrenz nicht zu verachten. Neben Bennett muss man im Sprint Wouter Wippert (Roompot), Brenton Jones (Delko Marseille), Mihkel Raim (Israel Cycling Academy), Justin Jules (WB Veranclassic) und Moreno Hofland (Lotto Soudal) auf dem Schirm haben. Sollte das Feld vorzeitig zerlegt werden, dürften Fahrer wie der Vorjahresdritte Fabian Lienhard (Schweizer Nationalteam), die Österreicher Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) und Felix Gall (Sunweb Development), der Norweger Sondre Holst Enger (Israel Cycling Academy) und der Luxemburger Alex Kirsch (WB Veranclassic) gute Chancen haben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.12.2018“Eddy Merckx des Ostens“ kämpft mit Sturzfolgen von Rund um Köln

(rsn) - Ryszard Szurkowski, dem die Presse in den 1960er und 70er Jahren den Beinamen “Eddy Merckx des Ostens“ verpasste, hat derzeit mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Der eh

07.11.2018Tabat übergibt Chef-Rolle bei Rund um Köln an Donike

(rsn) - Nun also doch: Nachdem es in den vergangenen Wochen zu einigen Unstimmigkeiten gekommen war und Alexander Donike laut Express sogar beinahe ganz ausgestiegen wäre, wird Deutschlands ranghöch

10.06.2018Bennett wie 2014 der Schnellste, Kittel Fünfter

(rsn) - Die deutsche Durstrecke bei Rund um Köln (1.1) geht weiter. Immerhin konnte bei der 102. Austragung des rheinischen Klassikers die deutsche Bora-hansgrohe-Mannschaft jubeln. Der Ire Sam Benne

10.06.2018Geßner nach Handgelenkfrakturen vor Comeback in Köln

(rsn) - Konrad Geßner (Leopard), der sich im März bei einem Sturz bei der Tour de Normandie beide Handgelenke gebrochen hatte, gibt am heutigen Sonntag bei Rund um Köln sein Comeback. "Ich erwarte

10.06.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 10. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

09.06.2018Politt: “Es wäre ein Traum, mein Heimrennen zu gewinnen“

(rsn) - Mit Lokalmatador Nils Politt und Sprinter Marcel Kittel stellt das Team Katusha-Alpecin die beiden Topstars am Sonntag bei Rund um Köln (1.1). Doch ein Sieg ist für das Schweizer Team beim r

09.06.2018Mühlberger erinnert sich gern an seinen Coup von 2017 zurück

(rsn) - Eigentlich sollte der 11. Juni 2017 der Tag der Sprinter bei der 101. Austragung des Eintagesklassikers rund um Köln werden. Doch zur Rennhälfte attackierte eine zehn Mann starke Gruppe. Da

08.06.2018Gazprom-Rusvelo: “Wie alle Teams fahren wir auf Sieg!“

(rsn) - Rund um Köln (1.1) am Sonntag ist eines der wichtigsten Rennen für das ProConti-Team Gazprom-RusVelo! Im letzten Jahr belegte Evgeny Shalunov in der Domstadt einen guten 5. Rang. radsport-ne

Weitere Radsportnachrichten

23.11.2024Archibald und Richardson gelingt makelloser TCL-Auftakt

(rsn) – Katie Archibald, Emma Finucane, Matthew Richardson und Dylan Bibic heißen die ersten vier Führenden der diesjährigen Track Champions League. Das britische Trio und der Kanadier waren beim

23.11.2024Iserbyt krönt cleveres Zusammenspiel mit Vanthourenhout

(rsn) – Nachdem Fem van Empel (Jumbo – Visma) im Frauenrennen ihren Vorjahressieg wiederholen konnte, hat auch Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) beim Excact Cross in Kortrijk seinen Titel v

23.11.2024Van Empel ist bereit für den ersten Cross-Weltcup

(rsn) – Fem van Empel (Jumbo – Visma) hat nach ihrer Rennpause schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Die Weltmeisterin gewann wie bereits im vergangenen Jahr den Exact Cross in Kortri

23.11.2024Dank Freiheiten bei Stevens für vier Teams im Einsatz

(rsn) – Hinter Tillman Sarnowski liegen zwei turbulente U23-Jahre. Der U19-Bundesliga-Gesamtsieger von 2022 hatte sich im Jahr darauf dem Team Dauner Akkon angeschlossen, das dann aber doch nicht wi

23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour

(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte

23.11.2024Red-Bull-Neuzugang Pithie will van der Poel herausfordern

(rsn) – Laurence Pithie gewann im Januar mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erstes WorldTour-Rennen und beeindruckte bei den Frühjahrsklassikern. Der 22-jährige Neuseeländer belegte b

23.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?

(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202

23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem

(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag

23.11.2024Britisches Duo fordert Lavreysen und Andrews heraus

(rsn) – Mit Ausnahme der fehlenden deutschen Stars um die zweimalige Olympiamedaillengewinnerin Lea Sophie Friedrich hält die Auflistung der Athletinnen und Athleten der diesjährigen Sprintsaison

23.11.2024Wafler: Rückkehr nach Paris weckt Olympia-Erinnerungen

(rsn) - Tim Wafler hat es erstmals in das illustre Feld der Ausdauerfahrer der UCI Track Champions League geschafft. Der Österreicher startet am Samstagabend im Velodrome National in Saint-Quentin-en

23.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

22.11.2024Top-Favoritin? Archibald nach schwerem Jahr eine “7 von 10“

(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine