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25.07.2018 | (rsn) – Hat Geraint Thomas mit seinem dritten Platz auf der 17. Etappe der 105. Tour de France das interne Stallduell mit Titelverteidiger Chris Froome für sich entschieden? 2:31 Minuten liegen nunmehr zwischen den beiden Sky-Teamkollegen und nur noch drei Etappen trennen den Mann im Gelben Trikot vom bisher größten Erfolg seiner Karriere. Thomas präsentierte sich auf dem nur 65 Kilometer langen, aber mit drei Bergen gespickten Teilstück bärenstark und sollte auch auf der letzten Pyrenäenetappe und im Zeitfahren nur schwer aus dem Führungstrikot zu verdrängen sein.
Als es am Donnerstag am Col du Portet zum erwarteten Schlagabtausch der Favoriten kam, gab sich der Waliser beim Solosieg von Nairo Quintana (Movistar) keine Blöße und konnte wertvolle Sekunden auf seine nächsten Verfolger herausholen: "Es war ein harter Auftakt in den Schlussanstieg. Quintana ging, Roglic ist nachgefahren und Froome war an seinem Hinterrad. Dadurch konnten wir Dumoulin zur Tempoarbeit zwingen. Da war der Kampf voll entbrannt. Die Situation beruhigte sich ein wenig und ich fühlte mich super. Ich war für die Attacken von Roglic und Dumoulin bereit, denn ich hatte einen guten Tag", sagte Thomas.
Durch die Aktion seines Teamkollegen, der einem Antritt des Gesamtvierten Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) folgte, war Thomas zunächst gezwungen, am Hinterrad von Tom Dumoulin (Sunweb) zu bleiben. Das erwies sich aber schnell als Glücksfall, denn der Giro-Zweite führte die Verfolgergruppe wieder an das Ausreißerduo heran. "Froome wollte etwas probieren und so ging er früh mit Roglic. Ich dachte er fühlt sich stark, aber das war dann am Gipfel nicht mehr so", erläuterte Thomas nach der Etappe. 48 Sekunden büßte der Vorjahressieger nach einer weiteren Attacken von Roglic im Finale auf den Mann im Gelben Trikot ein, so dass für Froome die Aussichten auf das Giro-Tour-Double nun denkbar schlecht stehen.
"Für mich ist das schwer zu verkraften, es ist eine Enttäuschung. Aber Geraint war sehr gut. Da ist kein Bedauern da. Er ist verdient vorne und ich hoffe, dass das auch bis Paris so bleibt", erzählte der viermalige Tour-Gewinner, der sich am Hinterrad seines 21-jährigen Teamkollegen Egan Bernal über die Ziellinie schleppte. "Die Krise von Froome war ein bisschen die Summe von allem. Wir sind in der dritten Woche der Tour und er hat den Giro d'Italia bestritten. Das ist einfach nur menschlich", kommentierte Quintana die Vorstellung des Briten.
"Froome ist kein Rivale, sondern ein Teamkollege"
Eine Rivalität ist trotz des Kampfs am Berg nicht zwischen den beiden Briten nicht festzustellen. Auch Thomas wusste, auf wen er in den nächsten Tagen besonders achten muss: "Dumoulin und Roglic waren stark und vor allem aktiv heute. Sie liegen nun am nächsten bei mir und Chris. Der ist kein Rivale für mich, sondern ein Teamkollege. Und er ist ein Kämpfer und wird weiter alles geben. Es ist gut, dass ich meinen Vorsprung leicht ausgebaut habe und wir nach wir vor als Team in einer guten Position liegen."
Mit seinem heutigen Auftritt hat der 32-Jährige allerdings bewiesen, dass er das Zeug dazu hat, eine große Landesrundfahrt zu gewinnen und seine Kritiker eines Besseren zu belehren. Trotz seines beeindruckenden Siegs bei der Vorbereitungsrundfahrt Critérium du Dauphiné im Juni war für jeden klar, dass Giro-Sieger Froome die britische Sky-Mannschaft in die 105. Tour de France führen würde.
Auch Thomas wusste im Juni, dass er nur in der Rolle des Co-Kapitäns, des zweiten Mann im Teams zur Tour anreisen würde. Dennoch hoffte er, dass er in Woche eins nicht zu viel Arbeitsdienste für Froome würde erledigen müssen. Tatsächlich konnte er sogar einen Vorsprung auf den Vorjahressieger herausfahren und in den Alpen kletterte der Waliser in das Gelbe Trikot. Das konnte er bis zu den Pyrenäen halten und präsentierte sich dabei von Tag zu Tag stärker. Am extrem schweren Col du Portet, der erstmals im Tour-Programm stand, hat Geraint Thomas heute möglicherweise schon den Gesamtsieg klar gemacht.
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