Nach schwerem Sturz “wieder auf einem guten Niveau“

Denifl setzt WM-Vorbereitung bei Tour du Limousin fort

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Denifl setzt WM-Vorbereitung bei Tour du Limousin fort"
Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) | Foto: Cor Vos

14.08.2018  |  (rsn) - Nach seinem schweren Sturz kurz vor der Österreich-Rundfahrt Anfang Juli, der ihn die Mission Titelverteidigung kostete, ist Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) wieder voll hergestellt. Nach einem erfolgreichen Comeback bei der Tour de Wallonie vor 14 Tagen, startet der Kletterspezialist ab Mittwoch bei der Tour du Limousin (2.1) in Frankreich.

"Ich war mit der Tour de Wallonie sehr zufrieden. Es ist schön, wieder auf einem so guten Niveau zu sein, relativ kurz nach einem schweren Sturz. Das gibt mir viel Selbstvertrauen für die restliche Saison. Auch für die Tour du Limousin bin ich sehr optimistisch. Meine Kondition ist gut und wir haben eine starke Mannschaft am Start", sagte Denifl zu radsport-news.com.

Die positive Grundstimmung ist auch auf gute Erfahrungen zurückzuführen, die der 30-Jährige in der Vergangenheit bei der viertägigen Rundfahrt gemacht hat. 2012 wurde er Gesamtfünfter, im Jahr darauf verhalf er Teamkollege Martin Elmiger zum Gesamtsieg. 

Die Rundfahrt an sich charakterisierte Denifl wie folgt: "Es kann alles passieren und es wird sehr aggressiv gefahren. Meist gibt es keine Mannschaft, die das Rennen kontrolliert. Oftmals werden die Ausreißergruppen schon weit vor dem Ziel gestellt und das Spiel beginnt von neuem. Es ist landschaftlich wunderschön rund um Limoges. Kleine Straßen führen an Schlössern und großen Anwesen vorbei. Teils rauer Asphalt und den ganzen Tag rauf und runter."

Gerade das ständige Auf und Ab liegt Denifl, auch wenn dieser sich ein paar längere Anstiege im Programm gewünscht hätte. "Ich glaube noch vor einigen Jahren haben mir diese kürzeren Anstiege besser gelegen, aber wenn der Druck am Pedal passt kann ich auch hier was zeigen", meinte der Österreicher. 

Allerdings wies er auch darauf hin, dass man den Streckenverlauf der Rundfahrt nicht unterschätzen sollte. "Die Profile sind hier oftmals mit Vorsicht zu genießen und in Realität meist härter. Vor allem Etappe 2 schaut sehr anspruchsvoll aus, mit einem 4-5km langen Anstieg ins Ziel hinauf. Die letzte Etappe endet traditionsgemäß wieder mit einem schweren Stadt-Rundkurs in Limoges", sieht Denifl für sich selbst am zweiten und vierten Tag die besten Chancen, das Ziel Etappensieg zu realisieren.

Aber auch der Auftakt mit Ziel in Bonnat mit einem knapp zwei Kilometer langen Schlussanstieg ist nicht ohne und wird trotz relativ gemäßigter Steigungsprozente nichts für die reinen Sprinter sein. Die von Denifl angesprochene zweite Etappe endet an der Coteu de Grezes, einem 4,5 Kilometer langen Anstieg, auf dem 250 Höhenmeter überwunden werden müssen. Nach einem sprinterfreundlicheren Teilstück mit Ziel in Uzerche für Fahrer wie Bryan Coquard (Vital Concept), wird die Entscheidung über den Gesamtsieg am Schlusstag bei der Ankunft in Limoges fallen, wo es am Ende auch noch mal berghoch geht.

An den Gesamtsieg wollen Denifl und sein Aqua Blue-Team zunächst noch nicht denken. "Das wird sich ergeben", meinte er. Als erste Anwärter auf den Gesamterfolg nannte Denifl "Klassiker-Fahrer und Rennfahrer, die den Mut haben, zu attackieren." Darunter dürften vor allem Alexandre Geniez (AG2R), Lilian Calmejane (Direct Energie), Julien Simon (Cofidis), Marco Canola (Nippo Vini Fantini) und Pieter Weening (Roompot) fallen. Aber auch dem letztjährigen Vuelta-Etappensieger Denifl ist dies zuzutrauen.

Nach der Tour du Limousin wird der Österreicher sein Rennprogramm wohl mit der Tour of Britain und zwei Eintagesrennen in Belgien fortsetzen. "Ich denke, das ist eine sehr gute Vorbereitung auf die Heim-WM in Tirol", schloss er.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.08.2018Manzin verhilft im Herzschlagfinale Edet unbeabsichtigt zum Gesamtsieg

(rsn) - Im Herzschlagfinale der Tour du Limousin (2.1) hatte Nicolas Edet (Cofidis) das beste Ende für sich. Der 30-jährige Franzose feierte bei der viertägigen Rundfahrt in seiner Heimat den Gesam

18.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 18. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

17.08.2018Edet stürmt an Ballerini und Grellier zur Gesamtführung vorbei

(rsn) – Nicolas Edet (Cofidis) hat die 3. Etappe der Tour du Limousin (2.1) nach einem späten Kraftakt gewonnen. Der Franzose war im Finale des 190 Kilometer langen Teilstücks mit Ziel in Uzerche

17.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

16.08.2018Wackermann jubelt nach später Flucht

(rsn) - Luca Wackermann (Bardiani CSF) hat die schwere 2. Etappe der Tour du Limousin (2.1) gewonnen. Der Italiener war auf den letzten neun Kilometern dem Feld davon gefahren und konnte in der vier

16.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

15.08.2018Meistertrikot verleiht müdem Roux Flügel

(rsn) - Anthony Roux (Groupama-FDJ) hat zum Auftakt der 51. Tour du Limousin (2.1) seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der Französische Meister setzte sich nach 173 Kilometern im Bergaufsprint vor

15.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 15. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine