90-Kilometer-Solo am Ende des Feldes

Behrens schleppte sich nach Stürzen bei Roubaix-Premiere ins Velodrom

Von Peter Maurer aus Roubaix

Nach einem Sturz setzt Niklas Behrens (Visma - Lease a Bike) sein Rennen nach Roubaix fort. | Foto: Cor Vos

14.04.2025  |  (rsn) – So richtig nach Wunsch verläuft das erste Profijahr von U23-Weltmeister Niklas Behrens (Visma – Lease a Bike) noch nicht. Nach seinem Sturz bei der UAE-Tour, wo sich der Bremer das rechte Schlüsselbein brach, verpasste er das Openingsweekend und ging zuletzt beim Classic Brugge-De Panne sowie der Volta NXT Classic in Limburg in seine ersten Rennen nach der zwangsbedingten Pause. Bei beiden Rennen stieg er vorzeitig aus, nach getaner Arbeit. Etwas, das für ihn am Sonntag bei seinem Debüt von Paris-Roubaix kein Thema war.

Denn bei seinem ersten Start in der “Hölle des Nordens“ wollte der 21-Jährige unbedingt das Velodrom in der nordfranzösischen Stadt erreichen, was ihm auch gelang, nach einem harten Kampf. Mehr als 30 Minuten waren nach der Zieleinfahrt von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) schon vergangen, als der Bremer schon außerhalb des Zeitlimits die Radrennbahn erreichte.

“Mein allererstes Roubaix lief schlechter als erwartet. Ich hatte mir mehr erhofft“, erzählte er nach dem Rennen gegenüber radsport-news.com. Die Spuren des 259,2 Kilometer langen Rennens über 30 Pavé-Sektoren waren auch ihm deutlich anzumerken. Mehrmals ging der Deutsche zu Boden, hatte alles andere als ein geruhsames erstes Date mit der “Königin der Klassiker“.

Schon früh im Rennen war er gezwungen, Tempoarbeit für seinen Kapitän Wout van Aert, der am Ende knapp am Podium vorbeischrammte, zu machen. “Er war gestürzt und ich habe gut Körner liegen gelassen, um ihn wieder nach vorne zu bringen“, erzählte Behrens. Kaum war er zurück an der Rennspitze, begann das eigentliche Chaos mit den ersten Pflaster-Passagen.

“Ich bin gestürzt, habe mich wieder zurückgekämpft dann und kam nochmals zu Sturz“, berichtete er sein Premieren-Abenteuer im Eliterennen, welches am Ende zu einem langen Einzelzeitfahren gegen die Zeit wurde. “Die letzten 90 Kilometer war ich komplett alleine. Ich hatte etwas Sorge wegen meiner Schulter, weil ich schon zweimal auf die Schlüsselbeinseite gefallen war. Aber irgendwie musste ich sowieso ins Ziel kommen und dann bin ich bis zum Ende gefahren“, erzählte der junge Deutsche.

Behrens musste nach dem Rennen zwar verarztet werden, das erst vor wenigen Wochen gebrochene Schlüsselbein blieb aber zum Glück heil. Am Ende überwog bei seiner Premiere vor allem auch der Wunsch nach einer Fortsetzung: “Ich komme sicher wieder zurück und dann mache ich es besser.“