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15.09.2018 | (rsn) – Es wurde das erwartete Spektakel – wenn auch nicht um den Gesamtsieg. Auf der 20. Etappe der 73. Spanien-Rundfahrt über 97,3 Kilometer und sechs Pyrenäenpässe quer durch Andorra zum Coll de la Gallina sicherte sich der 23-jährige Spanier Enric Mas (Quick-Step Floors) vor dem zeitgleichen Kolumbainer Miguel Angel Lopez (Astana) den Tagessieg und rückte damit vom vierten auf den zweiten Gesamtrang vor. Der Gesamtführende Simon Yates (Mitchelton-Scott / +0:23 Minuten) verteidigte als Tagesdritter souverän sein Rotes Trikot und steht vor seinem ersten Triumph bei einer Grand Tour.
"Ich bin unglaublich stolz und unglaublich stolz auf das Team, es hat mich durch die ganzen drei Wochen getragen. Es ist der erste GrandTour-Gesamtsieg für das Team - es ist einfach unglaublich,“ sagte Yates im Ziel. Noch beim Giro d’Italia im Mai dieses Jahres hatte der 26-Jährige das Rennen souverän angeführt, ehe er mit einem Kräfteeinbruch an den letzten drei Tagen noch auf Gesamtrang 21 zurückfiel.
Ein Drama, das der Mann in Rot diesmal um jeden Preis vermeiden wollte. "Im letzten Anstieg war ich okay, aber ich war wirklich an meiner Grenze. Lopez und Mas waren wirklich unglaublich im Finale. Ich habe einfach versucht, meinen eigenen Rhythmus zu finden. Ich habe alles gegeben, was ich hatte, und zum Glück war es genug", zeigte sich Yates erleichtert ob der Strapazen der letzten Kilometer sowie wohl auch der letzten drei Wochen.
"Vergangene Woche habe ich mir jeden Tag das Video angesehen, als Valverde 2012 hier gewonnen hat, und ich dachte, dass ich als erster in die Kurve sprinten und dann die letzten 50 Meter Vollgas geben müsste", sagte Mas. "Genauso habe ich es gemacht. Ich habe vor der Kurve Gas gegeben und bin dann voll gefahren." Mit 54 Sekunden Rückstand erreichte der Vortagessieger Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) das Ziel in 1480 Metern Höhe, vor Rigoberto Uran (EF-Drapac/+0:57) und Wilco Kelderman (Sunweb/+1:11).
Verlierer des Tages war der spanische Altmeister Alejandro Valverde (Movistar). Der 38-Jährige, am Morgen noch Gesamtzweiter, konnte am Schlussanstieg das Tempo der Favoriten nicht mehr mitgehen und büßte an der Seite seines Helfers Nairo Quintana als Tageszehnter 3:09 Minuten auf Mas ein und rutschte auf Gesamtrang fünf ab.
In der Gesamtwertung nimmt Yates 1:46 Minuten auf Mas in die letzte, flache Etappe nach Madrid. Lopez‘ Rückstand als Gesamtdritter beträgt 2:04 Minuten, es folgen Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo / +2:54), Valverde (+4:28), Pinot (+5:57), Uran (+6:07) und Quintana (+6:51). Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) erreichte das Ziel als Tages-19. (+5:31) und beendet seine erste GrandTour als erklärter Kapitän als Gesamtzwölfter (+14:06).
So lief die Etappe:
Praktisch vom Start weg waren mit dem Anstieg zum Coll de la Comella Kletterqualitäten gefragt, sodass zahlreiche Fahrer ihr Heil in einem frühen Angriff suchten. Der Träger des Bergtrikots, Thomas De Gendt (Lotto Soudal), sicherte sich schließlich als Solist die fünf Punkte auf dem Anstieg der 2.Kategorie und erhielt in der Abfahrt Begleitung durch nicht weniger als 14 hochkarätige Mitstreiter, darunter Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Vincenzo Nibali (Bahrain Merida), Nicolas Roche (BMC), Rafal Majka (Bora-hansgrohe), Michael Woods (EF-Drapac), David De La Cruz und Michal Kwiatkowski (beide Sky). Der Maximalvorsprung der Spitze auf das von Mitchelton-Scott angeführte Feld betrug drei Minuten.
Doch die Gruppe harmonierte nicht, sodass De Gendt auch die zweite Bergwertung des Tages am Coll de Beixalis (1. Kat.) als Solist gewann. Im Feld wagte Nairo Quintana einen Vorstoß, den aber vor allem LottoNL-Jumbo für den bis dato Gesamtdritten Kruijswijk neutralisierte. De Gendt erhielt in der Abfahrt zunächst Begleitung durch Kwiatkowski, Woods, Nibali, Mollema und Majka, ehe schließlich am Fuße des Coll de Ordino (1. Kat.) auch die restlichen Verfolger wieder nach vorn fuhren. Jesus Herrada sicherte sich diesmal als Solist die Bergpunkte, doch in der Abfahrt ließ es der Spanier vorsichtig angehen, weshalb an der Spitze abermals alles zusammenlief.
Im Hauptfeld hatte derweil Astana die Arbeit aufgenommen und den Vorsprung der Spitze am Anstieg sowie in der Abfahrt auf gut eine Minute reduziert. Mit der zweiten Auffahrt zum Coll de Beixalis attackierte schließlich Lopez, der mit Dario Cataldo und Omar Fraile zwei Helfer und Tempomacher fand. Das Tempo im Hauptfeld zog daraufhin an, mit Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) und Tony Gallopin (AG2R-La Mondiale) mussten gleich zwei Fahrer mit Top-Ten-Ambitionen die Kollegen ziehen lassen.
Auf dem Gipfel des Coll de Beixalis waren alle Ausreißer gestellt, so dass die Favoritengruppe die Abfahrt gemeinsam in Angriff nahm und Quintana sich einen kleinen Vorsprung von rund fünf Sekunden erarbeitete und am vorletzten Anstieg zum Coll de la Comella Begleitung von Lopez erhielt. Das kolumbianische Duo überquerte gemeinsam den Gipfel vor dem Verfolgerduo Yates/Mas, das sich wenige Meter vor dem Gipfel aus der Favoritengruppe gelöst hatte und in der Abfahrt rasch zu Lopez/Quintana aufschloss.
"Adam (Simon Yates‘ Zwillingsbruder, d. Red) gingen die Kräfte aus und ich wollte nicht in der Position sein, und so wollte ich nicht durch das Tal zum letzten Anstieg fahren. Das wäre die schlimmste Situation gewesen. Ich wusste, dass Lopez und Quintana vorne waren, und besonders Lopez hatte etwas zu gewinnen, also wusste ich, dass er vielleicht mit mir arbeiten würde“, erläuterte Yates seinen Angriff. So kam es dann auch: Lopez und Mas übernahmen einen Großteil der Führungsarbeit des Spitzenquartetts.
Da mit Lopez und Mas an der Spitze der zweite Gesamtrang von Valverde in Gefahr geriet, verweigerte Quintana die Führung, während bei den Verfolgern sein Movistar-Helfer Richard Carapaz versuchte, die Lücke von rund 30 Sekunden nicht größer werden zu lassen.
In der 7,6 Kilometer langen und acht Prozent steilen Schlusssteigung zum Collada de la Gallina ließ sich Quintana zu Valverde zurückfallen, der jedoch das Tempo seines Helfers nicht mitgehen konnte. Vorn setzten sich Lopez und Mas von Yates ab, der die Schlusssteigung kontrolliert anging und so sein Rotes Trikot sicher ins Ziel brachte. Dort feierte Mas im Zweiersprint seinen bislang größten Erfolg als Radprofi.
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