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20.04.2019 | (rsn) – Auf der Königsetappe der 55. Türkei-Rundfahrt platzte bei Felix Großschartner der Knoten und der Österreicher im Dienste der Bora – hansgrohe-Mannschaft feierte seinen ersten Profisieg. Nach vier Saisons beim oberösterreichischen Kontinentalteam Felbermayr – Simplon – Wels, einigen Trainee-Monaten bei Tinkoff – Saxo und zwei Jahren bei CCC Sprandi ist der Marchtrenker nun in seiner zweiten Saison beim Raublinger Team endgültig in der WorldTour angekommen.
"Wenn es läuft, dann läuft es einfach", zitierte er gegenüber radsport-news.com den geflügelten Spruch des dreifachen Skiweltmeisters aus Österreich, Rudi Nierlich. Mit dem Sieg eroberte er das Blaue Trikot des Gesamtführenden und könnte damit am Sonntag in Istanbul den ersten Erfolg für seine Mannschaft bei einem WorldTour-Etappenrennen finalisieren. Vor allem die starken Leistungen seiner Teamkollegen zuletzt bei der Baskenland-Rundfahrt, stachelten den 25-Jährigen zu seiner Fahrt auf den Kartepe an.
"Wir haben ja im Höhentrainingslager das Geschehen im Baskenland verfolgt. Wenn ich meine Kollegen und Freunde sehe, wie sie die Rennen gewinnen, motiviert mich das riesig. Eigentlich hat es mich auch ein wenig geärgert, weil ich es nur vor dem TV verfolgen kann. Am liebsten fahre ich selbst", schmunzelte Großschartner, der seine Saisonplanung in diesem Jahr anders anlegte. Mehr Pausen und Vorbereitungen auf die Rennen bevorzugt er 2019. So bestritt er erst zwei Etappenrennen vor der Türkei-Rundfahrt. Und auch in den Trainings arbeitete er anders als zuvor: "Ich gehe alles ein wenig entspannter an. In der Vorbereitung war ich immer topmotiviert, habe da immer zu viel gemacht und konnte es dann bei den Rennen nicht umsetzen."
Großschartner: "In meiner U23-Zeit habe ich echt viele Rennen hergeschenkt"
Nun ist er gereift, vor allem im letzten halben Jahr. Denn schon vor sechs Monaten schrammte er bei der Tour of Guangxi nur hauchdünn an seinem ersten Erfolg vorbei. Damals verpasste er den Gesamtsieg um neun Sekunden. In der Türkei ging er die Königsetappe gezielt an: "Ich bin sehr schlau gefahren und habe gesehen, dass Kudus auf den letzten 200 Metern Probleme hatte. Das hat mich zusätzlich motiviert für den Antritt."
Er liebt es Vollgas zu geben im Rennen. Das wurde ihm vor allem in der Nachwuchszeit oft zum Verhängnis, wo er ungeduldig war, oft zu früh attackierte. "In meiner U23-Zeit schenkte ich echt viele Rennen her, in denen ich der Stärkste war, aber die Körner zu früh verschoss. Ich habe aber im letzten halben Jahr gelernt, dass ich meine Kräfte sparen muss, um sie am Schluss richtig eizusetzen", berichtete der Oberösterreicher, dem auch die winterlichen Temperaturen in der Türkei vor keine Probleme stellten.
"Als Profi bist du das ganze Jahr über unterwegs und hast nicht mehr viel vom Winter. Aber als ich noch jünger war, fuhren wir oft auch bei solchen Bedingungen. Und vom Skifahren kenne ich auch Temperaturen von minus 20 Grad. Da bin ich das Wetter wohl mehr gewöhnt als so manche meiner Kollegen", verriet der Marchtrenker abschließend.
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