Interview mit dem neuen Deutschen U23-Meister

Heinschke: “Ist das wirklich wahr, was gerade passiert ist?“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Heinschke: “Ist das wirklich wahr, was gerade passiert ist?“"
Leon Heinschke (Sunweb Development) ist neuer Deutscher Meister der U23 | Foto: Team Sunweb

16.06.2019  |  (rsn) - Leon Heinschke hat im Schweizer Leuggern bei der Dreiländermeisterschaft, die gemeinsam mit den Schweizern und den Luxemburgern ausgetragen wurde, die Serie des Sunweb Development Teams fortgesetzt und dem deutschen Kontinental-Rennstall bei der U23 den dritten DM-Titel auf der Straße in Folge beschert, nachdem in den letzten beiden Jahren der mittlerweile zu den Profis aufgestiegene Max Kanter erfolgreich gewesen war. Radsport-news.com befragte den 19-Jährigen nach dem Rennen zu seinem Titelgewinn.

Herzlichen Glückwunsch zum Meistertitel, was bedeutet Ihnen dieser Erfolg?

Heinschke: Ja erstmal fehlen mir immer noch die Worte, es ist schwer zu beschreiben! Aber es bedeutet auf jeden Fall sehr viel für mich und ich habe schon lange auf diesen Moment gewartet.

Sie haben zuletzt schon gute UCI Ergebnisse erzielt. Aber Hand aufs Herz: wie groß haben Sie Ihre Chancen auf den Titel gesehen?

Heinschke: Ich wusste schon, dass ich gut trainiert habe und dass die Form auf gutem Wege ist. Ich wusste aber auch, dass ich nicht der Einzige bin, der gut drauf ist. Somit hieß es für mich nur das Beste zu geben und zu schauen, was dabei heraus kommt. Was man nicht vergessen darf ist, dass ich nicht als Einziger von unserem Team an den Start gegangen bin und wir sehr gut zusammen gearbeitet haben, was mir das Rennen auf jeden Fall um einiges erleichtert hat.

Das Sunweb Development Team hatte ja durch Max Kanter in den letzten beiden Jahren schon die U23-DM gewonnen. War das in der Besprechung Thema und gab das auch Zusatzmotivation?

Heinschke: In der Besprechung war das kein Thema, aber intern haben wir darüber gesprochen und auch Späße gemacht. Es war auf jeden Fall eine kleine Zusatzmotivation, weil man sich gegenseitig ein wenig gepusht hat.

Sie haben kurz vor dem Ziel Ihre entscheidende Attacke gesetzt. Wie ist das Finale aus Ihrer Sicht gelaufen?

Heinschke: Ich denke, das Finale ist richtig gut für mich gelaufen, da ich Martin (Salmon, d. Red) noch an meiner Seite hatte, der mir unglaublich viel geholfen hat, indem er wichtige Attacken besetzt hat und am Ende nochmal ein Loch zugefahren hat, womit ich in einer richtig guten Position war und nur noch durchziehen musste.

Wann war Ihnen klar, dass es für den Sieg reichen würde und was ging Ihnen beim Überqueren des Zielstrichs durch den Kopf?

Heinschke: Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, ob es reicht. Ich bin ziemlich früh losgesprintet und habe dann gesehen, dass ich eine kleine Lücke habe und wollte es nur noch durchbringen. Ich habe mich nur gefragt, ob das wirklich wahr ist was gerade passiert ist.

Hat der hügelige Kurs Ihnen insgesamt in die Karten gespielt?

Heinschke: Der Kurs war auf jeden Fall gut für mich, da er relativ bergig war und somit keine reine Sprintankunft, Und dann auch noch ein kleiner Anstieg zum Ziel, was meinen Fähigkeiten im Sprint auf jeden Fall noch mehr entgegen kam .

Was sind Ihre weiteren Ziele für die Saison 2019?

Heinschke: Auf jeden Fall die DM im Einzelzeitfahren, noch weitere Schritte in meiner Entwicklung zu machen und wenn möglich die Weltmeisterschaften zu fahren.

Als was für einen Fahrertyp sehen Sie sich?

Heinschke: Das ist eine gute Frage, ich denke die Ardennen-Klassiker liegen mir schon ganz gut, aber bei Rundfahrten lief es auch nicht so schlecht bisher. Also insgesamt von allem etwas.

Sie sind nun in Max Kanters Fußstapfen getreten, gegen einen ähnlichen Werdegang, also Sprung zu den Profis, hätten Sie sicher auch nichts, oder?

Heinschke: Nein, dagegen hätte ich auf jeden Fall nichts. Aber wie es sich entwickelt, kann man natürlich schwer sagen. Also erstmal step by step und alles in die Entwicklung stecken.

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine