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08.08.2019 | (rsn) - Die Tränen konnte Remco Evenepoel schon vor der Podiumszeremonie nicht mehr zurückhalten. Der 19-jährige Belgier widmete den Titelgewinn bei der Zeitfahr-Europameisterschaft im niederländischen Alkmaar seinem Anfang der Woche bei der Polen-Rundfahrt ums Leben gekommenen Landsmann Bjorg Lambrecht.
Evenepoel setzte sich auf dem 22,4 Kilometer langen Kurs in 24:55 Minuten durch, die weiteren Medaillen gingen mit schon deutlichen Abständen an den Dänen Kasper Asgreen (+0:19) und den Italiener Edoardo Affini (+0:21). Der belgische Titelverteidiger Victor Campenaerts gehörte wie andere namhafte Zeitfahrer nicht zum Starterfeld. Lediglich 35 Fahrer aus 22 Nationen hatten gemeldet.
"Ich kann es nicht glauben. Letzte Woche habe ich die Clasica San Sebastian gewonnen und nun dieser Sieg hier“, sagte Evenepoel mit feuchten Augen zu seiner sportlich herausragenden Woche, kam anschließend aber schnell auf Lambrecht zu sprechen, der sich am Montag während der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt bei einem Sturz tödliche Verletzungen zugezogen hatte. "Vor dem Rennen habe ich jedem gesagt, dass ich das Sternetrikot für den größten Stern am Himmel holen muss. Keine Ahnung was die Zukunft noch für mich bringt, aber dieser Titel ist für Bjorg“, sagte Evenepoel, der im Vorjahr noch den Europameistertitel im Zeitfahren der Junioren gewonnen hatte.
Mit Asgreen auf Rang zwei belegte ein weiterer Fahrer aus der Equipe Dececuninck-Quick-Step den zweiten Platz, der Schweizer Stefan Küng verpasste als Vierter knapp eine Medaille. Matthias Brändle aus Österreich erreichte Rang 16 (+1:16), die beiden deutschen Starter Jasha Sütterlin (+1:29) und Marco Mathis (+1:52) kamen auf die Plätze 17 und 21.
So lief das Rennen:
Der Kurs kam ohne topografische Schwierigkeiten daher, dafür allerdings mit einigen 90-Grad-Kurven. Die erste nennenswerte Bestzeit legte der Pole Wojciech Ziolkowski mit 26:31 Minuten hin, diekurz darauf von Sütterlin mit 26:23 Minuten unterboten wurde. Der Freiburger behielt den Spitzenplatz allerdings ebenfalls nur kurz, erst war der Affini (25:16) schneller, dann übernahm Asgreen in 25:13 Minuten die Spitze.
Aber auch der Däne wurde schnell von der Spitze verdrängt: Evenepoel legte mit 24:55 Minuten eine Zeit vor, an die bis zum Ende kein Fahrer mehr herankam. Bereits an der Zwischenzeitmessung lagen die folgenden Fahrer bereits deutlich hinter der Zeit des 19-jährigen Belgiers, entsprechend ging es nur noch um Silber und Bronze. Stark eungeschätzte Fahrer wie Filippo Ganna (Italien, 25:17) und Jos van Emden (Niederlande, 25:26) blieben allerdings hinter den Zeiten von Asgreen und Affini zurück.
Der Schweizer Zeitfahrmeister Küng jagte auf die Sekunde gleich mit Affini über die Ziellinie, wurden jedoch wenige Hundertstel hinter dem Italiener gewertet. Auch Alex Dowsett (Großbritannien, 25:17) und Yves Lampeart (Belgien, 25:23) verpassten als zuletzt gestartete Fahrer das Podium.
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