Attersee/ Tirol - 2200 km, 30 000 hm - Rennbericht

Race Around Austria: Nicole Reist in Rekordzeit zum dritten Sieg

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| Foto: pixxio media

19.08.2019  |  (rsn, pm) - Die Sieger der Solo-Wertung des Race Around Austria 2019 heißen Nicole Reist und Rainer Steinberger. Der Bayer sicherte sich in 3 Tagen 21 Stunden und 15 Minuten den Sieg auf der 2200 Kilometer langen Nonstop-Runde um Österreich. Nachdem er im vergangenen Jahr noch in Führung liegend aufgeben musste, fand Steinberger heuer Versöhnung mit dem härtesten Radrennen Europas.

Bei den Damen triumphierte die Schweizerin Nicole Reist zum dritten Mal,
heuer mit einer Zeit von 4 Tagen 9 Stunden - Streckenrekord. Sie unterbot den bestehenden um mehr als drei Stunden.

Steinberger hatte im vergangenen Jahr am Podium angeklopft, musste allerdings in Führung liegend erschöpfungsbedingt aufgeben. „Ich hatte definitiv noch eine offene Rechnung mit dem Race Around Austria. Es hat mich aufgewühlt, wenn ich an vergangenes Jahr dachte. Dementsprechend war ich vor dem Start auch ein bisschen nervös“, so Steinberger.

Die Nervosität wich aber mit dem Wettkampf,
und der 42-Jährige konnte auf seinen Erfahrungen des vergangenen Jahres aufbauen: Er fuhr ein diszipliniertes Rennen, was ihm am Ende den Sieg einbrachte. „Die Erlebnisse aus dem vergangenen Jahr haben mir geholfen, ich habe aber auch heuer wieder sehr viele neue Erkenntnisse gezogen. Noch nie habe ich bei einem Rennen so oft über mich und meinen inneren Schweinehund gesiegt wie hier“, erzählte Steinberger im Ziel.

Mit dem Sieg bei der elften Auflage des Rennens ist der Deutsche mit der Strecke versöhnt. „Als ich an dem Punkt vorbeifuhr, wo ich vergangenes Jahr abbrechen musste, wusste ich, das lasse ich mir nicht mehr nehmen. So sehr mir dieses Projekt nach meinem Abbruch 2018 am Herzen gelegen ist, so erleichtert bin ich nun, die Herausforderung gemeistert zu haben“, freute sich der Sieger im Ziel.

Ein emotionales Comeback im Ultracycling
feierte der Steirer Thomas Mauerhofer auf Rang 2. Der 40-Jährige erlitt im vergangenen Jahr einen komplizierten Wirbelbruch, konnte vier Monate lang nicht trainieren; erst seit Junuar sitzt er wieder auf dm Rad: "Es ist unbeschreiblich. Wenn mir vergangenes Jahr jemand gesagt hätte, dass ich heuer dieses Rennen fahren kann, hätte ich es nicht für möglich gehalten. Heute hier sogar auf dem Podium zu stehen, ist schon ganz speziell", war Mauerhofer nach vier Tagen einer Stunde und 45 Minuten Fahrzeit überwältigt.

Platz drei ging an den Italiener Marcello Luca; 4 Tage 8 Stunden und 28 Minuten saß er im Sattel. Dem 45-Jährigen machten vor allem die kalten Nächte in den Bergen zu schaffen. „Abgesehen davon war es aber ein tolles Rennen. Österreich ist wunderschön und die Zieleinfahrt bei diesem Rennen ist einfach unglaublich“, schwärmte der Turiner im Ziel vor hunderten Fans.

Große Erfahrung beim Race Around Austria
hat die Siegerin der Damenwertung: Die Schweizerin Nicole Reist triumphierte nach 2012 und 2013 zum dritten Mal und zieht dadurch mit den Steirern Christoph Strasser und Eduard Fuchs gleich.

„Dieser Sieg ist für mich sicher der wertvollste. Bei meinen ersten beiden Triumphen wollte ich einfach nur durchkommen. Heuer hatte ich ein klares Ziel vor Augen und bin ganz bewusst auf Tempo gefahren“, sagte Reist. Dieser Plan ist voll aufgegangen, denn mit 4 Tagen und 9 Stunden war die 35-Jährige schneller als jemals eine Frau zuvor.

„Eine mögliche Rekordzeit hatte ich schon
im Hinterkopf, aber ich wusste beim Start nicht, inwieweit ich nach dieser anstrengenden Saison erholt bin. Während des Rennens habe ich aber schnell gemerkt, dass der Körper bereit ist, den Rekord zu brechen“, berichtete die Extremsportlerin aus Weisslingen.

Nach Siegen beim Glocknerman und Race Across France Ende Juli triumphierte Reist in diesem Jahr zum dritten Mal bei einem Ultracycling-Rennen. Beinahe 6000 Kilometer und 100 000 Höhenmeter absolvierte sie in diesen drei Rennen und schaffte es trotzdem wieder, eine Top-Leistung abzurufen.

Den Sieg im Vierer-Wettbewerb holte sich
das Team Pichler Glas mit den Fahrern Manuel Moravec, Roland Greifeneder, Karl Pichler und Julian Mihalic. Zwei Tage 22 Minuten und 57 Minuten nach ihrem Start waren die vier Oberösterreicher wieder zurück im Ziel in St. Georgen imAttergau.

„Es war wie immer ein Riesen-Erlebnis. Es war lustig, es war eine Herausforderung aber es war auch unglaublich hart“, sagte Lokal-Matador Manuel Moravec, der in den vergangenen Jahren schon solo und im Zweierteam am Start war.

Knapp eine Stunde länger benötigte
das Team Infraworld Frankenburg aus Vöcklabruck. Andreas Preuner, Thomas Plakolm, Franz Zechmeister und Hubert Schausberger sicherten sich mit einer Zeit von drei Tagen und 21 Minuten den zweiten Platz. Rang drei ging an Rene Grossauer, Georg Michl, Christoph Werner und Martin Konrad vom RC Gruppetto Graz. Die vier Steirer benötigten drei Tage und eine Stunde.

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