Volmergs Tour du Faso-Tagebuch

Bekanntschaft mit einer ganz neuen Art von Taktik gemacht

Von Frederik Volmerg

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Das Team Embrace the World bei der Tour du Faso | Foto: Embrace the World

28.10.2019  |  (rsn) - Heute (Sonntag, d. Red) melde ich mich aus dem Togo. Start war in Tenkodogo direkt vor unserem Hotel und das Ziel in Dapong in Togo. Nachdem das spannendste am gestrigen Rennen einige Ziegen, Kühe und Hunde waren, die uns ein Stück begleiten wollten, hatten heute alle ein wenig die Hoffnung, dass es heute weniger langweilig würde.

Wir hatten uns ausgerechnet, dass die Mannschaft des Gelben Trikots, ein Conti-Team aus Angola, nicht noch einmal über 150 Kilometer so eine Energieleistung aufbringen könnte wie gestern, wo sie alles zusammengehalten haben. Das haben die sich allerdings auch gedacht.

So beteiligten sie sich munter an den Attacken, um dann in den Gruppen die Beine hängen zulassen. Wir waren auch dabei, und so ging zunächst Matthias Plattner, von seinem neuen Schnauzbart beseelt, in eine sechsköpfige Spitzengruppe. Als diese gestellt war, schlich ich mich nach einem Zwischensprint (wie jeder Kriteriumsfahrer weiß, wird nach der Wertung attackiert) in eine vielversprechende 15-Mann-Gruppe.

Da auch vermeintlich nur noch 30 Kilometer zu fahren waren, wir 1:20 Minuten vorne lagen und sechs Fahrer aus Burkina Faso mitsamt Kapitän mit dabei waren, rechnete ich mir für die Gruppe einiges aus. Aber dann machte ich Bekanntschaft mit einer neuen Taktik. Wenn der Vorsprung schon mal da ist, kann man den ja viel besser nutzen, um sich zu erholen, bis das Feld einen einholt. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir wurden vor dem Ziel, das sich auf einem Berg befand, doch noch eingeholt- Aber Basti Beyer mag so was ja und hat, soweit ich weiß, die Etappe in den vorderen Rängen beendet (er wurde Elfter, d. Red.).

Nach einigem Suchen fanden wir unsere Unterkunft, Tim (Spolei) schläft auf einer Matratze bei uns im Zimmer und hadert etwas mit seinem Schicksal und die Dusche funktioniert auch nicht. Also Eimer im Waschbecken befüllen und sein eigener Duschkopf sein. Zu Simons Ehrenrettung sei gesagt, dass der Typ, der ihn am Start des Zeitfahrens festhalten sollte, dies wohl eher unzureichend umgesetzt hat und er deswegen zwei Sekunden Verzug beim Losfahren hatte. Und ich dachte, er hätte einfach geträumt, denn das ist mir schließlich in der U11 auch ständig passiert.

Spaß beiseite, wahrscheinlich lest ihr das erst morgen, weil wir kein Internet haben.

In diesem Sinne,

hasta maniana,

Fred und der Rest

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