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25.06.2020 | (rsn) – Sebastian Deckert ist seit 2017 Coach beim Team Sunweb und seit Beginn diesen Jahres auch für die WorldTour-Formation zuständig. Im Interview mit radsport-news.com sprach der 29-Jährige über den gelungenen Saisonstart, welche Auswirkungen dieser auf die Corona-Pause hatte und welche Ziele man sich für den Re-Start gesetzt hat.
Sie sind in diesem Winter bei Sunweb vom Development-Team zur WorldTour-Formation aufgestiegen und leiten dort als Coach mit die Geschicke. Was waren für Sie die größten Umstellungen?
Deckert: Seit Beginn meiner Tätigkeit bei Sunweb war ich sowohl als Trainer und Race Coach in das WT- und das Devo-Team eingebunden. Von daher war es keine Umstellung, denn die Kollegen, mit denen ich zusammenarbeite, sind dieselben geblieben. Der Fokus hat sich nur ein bisschen verschoben, so dass ich nun nicht mehr mit dem Devo-Team unterwegs sein werde.
Für welche Aufgabenbereiche sind Sie im Team konkret zuständig?
Deckert: Im Team habe ich Aufgaben als Trainer und Race Coach sowie im Scouting.
Sunweb hatte einen starken Saisonauftakt. War das von der Trainingssteuerung so geplant, dass Sie schon früh im Jahr gut drauf sein wollten?
Deckert: Wir wollten nach dem unglücklichen, von Verletzungen geprägten Jahr 2019 ein Zeichen setzen und gut in die Saison starten. Alle Bereiche im Team haben in der Vorbereitung sehr gut gearbeitet. Wir wollten mit unserer sehr starken Klassiker-Gruppe erfolgreich fahren und waren auf einem guten Weg. Auch die junge Gruppe, die in Down Under war, konnte ihr Potential zeigen.
Gerade für Sie als Team kam Corona zu einer ungünstigen Zeit. War es für die rennfreie Zeit zumindest hilfreich, schon jede Menge guter Ergebnisse eingefahren zu haben?
Deckert: Auf jeden Fall war das hilfreich. Der gute Saisonstart war eine schöne Anerkennung für das Geleistete und hat auch geholfen, die Motivationsbatterie voll zu laden, die in der Corona-Zeit notwendig ist.
Trauen Sie den Fahrern zu, direkt wieder an diese Erfolge anknüpfen zu können?
Deckert: Wir machen unsere Hausaufgaben und arbeiten in der wettkampffreien Zeit daran, unser Potential zu erhöhen. In den Rennen wollen wir es dann komplett ausschöpfen und gut fahren. Wenn alle so weiterarbeiten, wie in den letzten Monaten und alle gesund bleiben, bin ich sehr zuversichtlich.
Wie sah in den letzten Wochen und Monaten die Kommunikation mit Ihren Fahrern aus? Waren Teammitglieder im Keep Challenging Center geblieben oder waren Aufenthalte dort auch nicht mehr erlaubt?
Deckert: Das war unterschiedlich. Die meisten Fahrer, die aus Europa kommen, haben sich an ihrem Heimatort aufgehalten. Bei den Fahrern von anderen Kontinenten war es unterschiedlich. Während zum Beispiel Coryn Rivera in die USA gegangen ist, blieb Michael Storer, der aus Australien kommt, die gesamte Zeit in Sittard. Wir haben die geplanten Gruppenaktivitäten abgesagt und unsere Verantwortung als Team wahrgenommen, um die Regelungen der Regierung umzusetzen. Die Fahrer standen, sowohl individuell mit der Expertengruppe (Trainer, Ernährung etc), als auch mit ihren Coaches in Kontakt. Dazu gibt es wöchentliche Gruppen-Meetings, in denen wir verschiedenste Themen bearbeiten.
Sie hatten ja zu Jahresbeginn sicherlich eine Planung, wer welche Rennen bestreiten soll. Wie sehr wurden diese Planungen nun durch den neuen Kalender durcheinander geworfen?
Deckert: Da der Rennkalender der UCI neu strukturiert wurde, sind bestimmte Rennkombinationen nicht mehr möglich und wir müssen einige Kompromisse in Kauf nehmen. Aufgrund der Häufigkeit an Rennen im Kalender fallen mögliche längere Trainingsphasen weg. Beispielsweise hatten wir zwischen dem Ende der Klassiker bis hin zur Tour de France einige Wochen Zeit, um diese mit Höhentrainingslagern vorzubereiten. In diesem Jahr findet die Tour zum Beispiel vor den Ardennen-Klassikern statt. Die Tour endet am 20. September und die Ardennen Klassiker beginnen am 30. September, nur zehn Tage später. Dazwischen befindet sich noch das WM-Straßenrennen und somit ist klar, dass es nur limitierte Möglichkeiten gibt, sich auf diese Rennen spezifisch vorzubereiten.
Aktuell sieht es so aus, als könnten die Rennen stattfinden. Dennoch kann es kurzfristig zu Absagen kommen, wenn sich etwa das Virus wieder weiter ausbreitet. Wie bereiten Sie Ihre Fahrer darauf vor, dass sie sich auf Rennen vorbereiten, die gegebenenfalls dann doch gar nicht stattfinden?
Deckert: In der Tat gibt es Ungewissheiten und Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Das Beste was wir tun können - und das besprechen wir auch mit den Fahrern - ist uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und unseren Job zu machen. Wenn wir uns ständig mit dem Hätte, Wäre, Wenn und Aber beschäftigen, kostet das zu viel unnötige Energie, die wir besser in unsere Prozessziele investieren. Wenn wir die Zukunft beeinflussen möchten, ist das einzige was wir tun können, uns auf das Heute, Hier und Jetzt zu fokussieren und das positiv zu unseren Gunsten gestalten.
Haben Sie Ihre Fahrer in den letzten Monaten auch psychologisch betreut oder arbeitet Sunweb generell mit Sportpsychologen zusammen?
Deckert: Es gibt Fahrer, die individuell eine sportpsychologische Betreuung in Anspruch nehmen und die werden hierbei vom Team unterstützt. Als Team haben wir im Moment keinen festen Sportpsychologen angestellt, ziehen es jedoch in Betracht, dies in Zukunft zu ändern.
Sunweb hat mit Marco Brenner und Andreas Leknessund zwei Top-Talente für 2021 geholt, dafür gehen Wilco Kelderman und Sam Oomen. Sie haben dann sehr viele junge, hochveranlagte Sportler. Wie stellen Sie sicher, dass jeder genug Platz zur Entfaltung bekommt?
Deckert: Der Entwicklungsprozess der Fahrer ist sehr individuell. Es geht um den Reifeprozess als Athlet und Mensch auf verschiedensten Ebenen. Jeder Athlet hat einen persönlichen Coach und Trainer, die mit den Sportlern an ihrem jeweiligen Entwicklungsplan arbeiten. In der Vorbereitung wird das Potential entwickelt und erhöht. Die angestrebte Potentialentfaltung im Wettkampf ist unser Ziel. Wenn man sieht, wie viele Rennen die Fahrer auf ihrem Programm haben, bin ich sehr zuversichtlich, dass jedem die Bühne geboten wird, sein Potential zur Entfaltung zu bringen.
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