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05.08.2020 | (rsn) - 27 Radprofis muss ein WorldTour-Rennstall mindestens beschäftigen. So will es das Reglement der UCI. Doch Bora - hansgrohe-Teamchef Ralph Denk würde das aufgrund der Corona-Krise gerne ändern. "Jetzt sollte man darüber nachdenken, wie der Radsport kostengünstiger werden kann", sagte der Raublinger gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Sonntag und erklärte:
"Die Formel 1 hat mit ihrem krassen Eingrif in die Budgets der Teams in meinen Augen einen guten Schritt gemacht. Im Radsport wäre schon viel gewonnen, wenn man nicht 27 Profis verplfichten müsste", so Denk. "Der Durchschnittsjahresverdienst eines WorldTour-Profis beträgt 300.000 Euro. Wenn ich fünf Fahrer weniger brauche, wäre das eine Ersparnis von 1,5 Millionen Euro. Das wäre ein Anfang."
Viele Top-Rennställe sind in der Corona-Krise in finanzielle Nöte geraten. Das vom polnischen Lederwaren-Riesen CCC gesponserte Team um Olympiasieger Greg Van Avermaet verliert seinen Hauptgeldgeber Ende des Jahres, zahlreiche weitere Rennställe mussten Gehälter kürzen.
Denk dagegen erklärte noch einmal, was er schon im Frühjahr betont hatte: Seine Hauptsponsoren Bora und hansgrohe hätten in der Corona-Krise zu ihrem Wort gestanden. Sorgen um seine Sponsorengelder macht sich Denk also momentan wohl nicht, obwohl er mit Ex-Weltmeister Peter Sagan den wohl bestbezahlten Rad-Profi der Welt beschäftigt.
"Obwohl die Krise noch nicht durchgestanden ist, kann ich jetzt schon die deutsche Gründlichkeit und Mentalität preisen. Bei unseren aktuellen Sponsoren ist ein Wort ein Wort. Dafür bin ich sehr dankbar", so der 46-Jährige.
Dreigleisiges Rennprogramm "reine Arbeitsbeschaffung"
Trotzdem würde er gerne weniger Budget für Fahrergehälter ausgeben und mit einem kleineren Kader auch das Rennprogramm seines Teams eindampfen. Drei Rennen parallel zu besetzen sei "häufig ein reines Arbeitsbeschaffungs-Rennprogramm", erklärte Denk. "Das dritte Rennen ist nicht werberelevant, weil es meistens nicht im Fernsehen zu sehen ist. Deshalb könnte man diese Rennen eigentlich den Amateuren und dem Nachwuchs überlassen."
Bei einem Kader von 27 Fahrern aber müssen die WorldTour-Rennställe auch kleinere Rennen fahren, um ihre Profis alle einsetzen zu können. So nehmen sie dort etwa U23-Rennställen Plätze weg. Allerdings leben viele kleine Rennen im Umkehrschluss auch davon, dass einige der großen Teams bei ihnen starten und so Sponsoren Interesse zeigen. Würden die WorldTour-Rennställe fehlen, täte das wohl auch vielen Rennveranstaltern weh.
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