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02.10.2020 | (rsn) - Dänischer Tag bei der BinckBank Tour. Während Sören Kragh Andersen (Sunweb), zuletzt zweifacher Etappensieger bei der Tour de France, das 8,1 Kilometer lange Einzelzeitfahren von Riemst für sich entschied, verteidigte dessen Landsmann Mads Pedersen (Trek - Segafredo) durch Rang vier bei acht Sekunden Rückstand auf den Tagessieger seine Führung in der Gesamtwertung - passenderweise vor eben jenem Tagessieger.
"Vor dem Saisonstart war es mein großer Traum, mal ein Zeitfahren zu gewinnen und jetzt habe ich schon zwei geholt. Das war ein schöner Kurs für mich", so Kragh Andersen, der schon im Frühjahr bei Paris - Nizza den Kampf gegen die Uhr für sich entschieden hatte, nach seinem insgesamt vierten Saisonerfolg. "Im zweiten Teil der Strecke konnte ich für den Unterschied sorgen, das kann man auch gut an den Zwischenzeiten ablesen", so der Sunweb-Profi.
"Ich wusste, dass Sören heute der Mann sein würde, den es zu schlagen gilt. In diesen kurzen Zeitfahren ist er beeindruckend stark", lobte Pedersen seinen Landsmann und fügte an: "Es war wieder ein guter Tag für Dänemark."
Europameister Küng ging wohl zu schnell an
Dagegen verpasste Europameister Stefan Küng (Groupama - FDJ) in seiner Spezialdisziplin den Sieg. Ihm blieb bei sechs Sekunden Rückstand nur der zweite Platz, gefolgt von seinem Landsmann Stefan Bissegger (EF Pro Cycling), der eine weitere Sekunde zurücklag. "Ich wollte hier unbedingt gewinnen. Vielleicht bin ich am Anstieg zu Beginn etwas zu schnell angegangen", so ein enttäuschter Küng.
Bester Deutscher war Kragh Andersens Teamkollege Jasha Sütterlin, der bei 16 Sekunden Rückstand hinter dem Niederländer Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix /+0:12) Sechster wurde. Auch Jannik Steimle (Deceuninck - Quick-Step / +0:18) und Max Walscheid (NTT / +0:21) auf den Plätzen sieben und neun landeten in den Top Ten, die Nils Politt (Israel Start-Up Nation / +0:23) als Elfter knapp verpasste. "Ich bin von Anfang an Anschlag gefahren und habe versucht, bis zur Spitze des Anstieges zu Beginn durchzuziehen. Ich habe versucht, mich auf den Abfahrten etwas zu erholten, um dann wieder Vollgas zu geben", erklärte Sütterlin.
Ist nun auch der Gesamtsieg für einen Dänen drin?
Vor der abschließenden Königsetappe am Samstag, die an der Mauer von Geraardsbergen zu Ende gehen wird, führt Pedersen mit sieben Sekunden Vorsprung auf Kragh Andersen die Gesamtwertung an. Die beiden Dänen hoffen nun, auch in der Gesamtwertung ganz vorne landen zu können. “Hoffentlich bin ich morgen noch immer gut drauf, aber es wird schwer, Pedersen noch von der Spitze zu verdrängen. Er sieht sehr stark aus", lobte Kragh Andersen seinen Landsmann. Pedersen, der am Sonntag auch noch Lüttich - Bastogne - Lüttich fahren will, gab zu Protokoll. "Ich traue mir den Gesamtsieg zu. Wir haben eine starke Mannschaft am Start und ich bin in guter Form aus der Tour gekommen."
Der schärfste Rivale von Danish Dynamite dürfte van der Poel sein, der als Fünfter 17 Sekunden Rückstand hat. Vor ihm liegen noch die beiden Schweizer Küng und Bissegger. Für Walscheid, der auf Rang acht bester Deutscher ist, dürfte es bei den mit zahlreichen Kopfsteinpflasteranstiegen versehenen Schlussakkord indes schwer werden, seine Top Ten Platzierung zu behaupten.
So lief das Rennen:
Nachdem die eigentlich für Freitag geplante Etappe mit Ziel am Tom Dumoulin Bike Park in Sittard-Geleen wegen der neuen Coronaregeln in den Niederlanden abgesagt werden musste, wurde kurzerhand ein 8,1 Kilometer langes Einzelzeitfahren rund um Riemst auf die Beine gestellt, das den am Mittwoch ebenfalls wegen der Coronaverschärfungen in den Niederlanden ausgefallenen Kampf gegen die Uhr von Vlissingen ersetzte.
Auf dem kurvenreichen, leicht welligen Kurs, der über schmale Straßen führte und direkt mit einem Anstieg begann, legte der Schwede Tobias Ludvigsson (Groupama - FDJ) die erste ernstzunehmende Bestzeit hin. Diese wurde schließlich vom Franzosen Christophe Laporte (Cofidis) unterboten, der am Ende Zehnter wurde. Die Bestmarke von 10:20 Minuten hielt aber nur kurz, da wenige Minuten später Steimle noch zwei Sekunden schneller war.
Steimle und Sütterlin nahmen auf dem Hot Seat Platz
Eine kurzzeitige deutsche Doppelführung gab es, als Sütterlin nochmal zwei Sekunden schneller als Landsmann Steimle war und den Hot Seat einnahm. Dessen Zeit von 10:16 Minuten wurde dann aber von seinem Teamkollegen Kragh Andersen pulverisiert. Der Däne fuhr 9:59 Minuten und blieb damit als einziger Starter unter der Zehn-Minuten-Marke.
An dieser Zeit biss sich anschließend auch Zeitfahreuropameister Küng die Zähne aus. Bei der Zwischenzeit noch praktisch gleichauf, musste der Eidgenosse seinem Kontrahenten am Ende um sechs Sekunden den Vortritt lassen. Von den letzten verbliebenen Startern konnten dann zwar noch Bissegger, Pedersen, van der Poel, Lampaert und Walscheid in die Top Ten fahren, doch an die Zeit von Kragh Andersen kam niemand mehr heran
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