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05.12.2020 | (rsn) – Der Radsport hat ein neues Brüderpaar im Profibereich. Während Karel Vacek bei Qhubeka – Assos anheuerte, unterschrieb dessen zwei Jahre jüngerer Bruder Mathias beim russischen Zweitdivisionär Gazprom – Rusvelo.
Beinahe wären die beiden Brüder sogar in der gleichen Mannschaft gelandet. Denn wie Mathias Vacek gegenüber radsport-news.com erklärte, sei im Spätsommer nach seinem Sieg bei den Zeitfahr-Europameisterschaften der Junioren vor allem der südafrikanische Rennstall, der aktuell noch NTT heißt, auf ihn zugekommen.
"Nach meinem Sieg haben mich viele Teams kontaktiert, darunter auch NTT. Aber da war nicht klar, wie es dort weitergeht. Dann kam Gazprom – RusVelo, wo ich dann meinen Vertrag unterschrieben habe. Ich wollte nicht länger warten“, erklärte der 18-jährige Tscheche, dass ihm Planungssicherheit sehr wichtig gewesen ist.
Der erste Eindruck vom Team, mit dem er gerade im Trainingslager weilt, ist indes durchaus positiv. "Ich finde es super hier. Ich glaube, ich habe das richtige Team für die nächsten zwei Jahre gefunden“, meinte der Tscheche.
Er ist sich bewusst, dass der Sprung von den Junioren zu den Profis ein großer sein wird. Gespannt ist Vacek auch, wie er sich im Vergleich zu Marco Brenner schlagen wird, mit dem er in der U19 schon viele Rennen gemeinsam gefahren ist, und den er nun bei den Profis wiedertreffen wird. "Ich bin gespannt, wie es bei uns laufen wird“, so Vacek.
Das Nachwuchstalent, das im letzten Jahr die Schule abgeschlossen hat und sich nun vollends auf den Radsport konzentriert, will sich zunächst auf seine Stärke im Zeitfahren konzentrieren und in seiner Paradedisziplin noch besser werden. "Aber ich könnte auch Klassikerfahrer werden. Ich habe ziemlich viel Kraft“, sagte der Neuzugang von Gazprom – RusVelo, der in Zukunft gerne bei Rennen wie Paris – Roubaix und der Flandern-Rundfahrt starten würde.
Da Vacek den für Neo-Profis obligatorischen Zweijahresvertrag unterschrieb, kann er es im ersten Jahr zunächst ohne erhöhten Druck angehen. "Ich möchte zunächst einmal Erfahrungen sammeln und Rennen fahren. Wenn ich dann mal freie Fahrt bekomme, dann möchte ich versuchen, dies auch zu nutzen", kündigte er an.
Erfahrung abgeben soll ihm vor allem sein 16 Jahre älterer Landsmann Roman Kreuziger, der von NTT zu Gazprom – RusVelo wechselte. "Wir kennen uns schon lange. Er könnte hier eine Vaterrolle für mich übernehmen. Er hat sehr viel Erfahrung und wir werden sicher sehr gut miteinander klarkommen", freute sich Vacek auf die Zusammenarbeit, was Kreuziger zurückgab.
"Ich hoffe, ich kann ihm etwas helfen. Er muss einfach ruhig bleiben und hart arbeiten. Ich sehe ihn in fünf, sechs Jahren als einen Fahrer für Flandern oder Roubaix, der da vorne reinfahren kann. Er ist ein sehr explosiver Fahrer und mit seiner Körpercharakteristik könnte das passen", gab Kreuziger auf seinen Landsmann angesprochen gegenüber radsport-news.com zu Protokoll.
Für Kreuziger ist es indes eine Umstellung, nach 15 Jahren in der WorldTour nun für einen Zweitdivisionär zu fahren. "In der WorldTour haben viele Teams zu kämpfen, viele Fahrer sind noch ohne Vertrag. Aber dieses Team macht einen sehr organisierten Eindruck. Und ich bin super stolz, einen Vertrag bekommen zu haben. Ich liebe es nach wie vor, Rennen zu fahren.“
Neben der Unterstützung von Landsmann Vacek sieht der 34-Jährige seine Rolle vor allem darin, bei den großen Rennen Ilnur Zakarin zu helfen, etwa beim Giro d`Italia, wo sich Gazprom – RusVelo um eine Wildcard bewerben wird. Er selbst will sich derweil auf die Olympischen Spiele von Tokio vorbereiten, "weil mir der Kurs liegt". Aber auch Teilnahmen bei Lüttich – Bastogne – Lüttich und dem Amstel Gold Race würden Kreuziger freuen. Landsmann Vacek dagegen wird kleinere Brötchen packen und erst einmal "vermutlich bei kleineren Rennen“ starten, wie er sagte.
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