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23.01.2021 | (rsn) - Das kommt überraschend! Tom Dumoulin (Jumbo - Visma) hat in einem Video-Interview auf der Homepage seines Teams angekündigt, dass er eine Auszeit vom Radsport nehmen wird.
Noch am Tag zuvor hatte Jumbo - Visma das Rennprogramm des Niederländers für die Saison 2021 bekanntgegeben. Vorgesehen waren neben Starts bei den Kopfsteinpflasterklassikern im Frühjahr auch wieder die Tour de France, bei der Dumoulin gemeinsam mit Primoz Roglic und Steven Kruijswijk eine Dreierspitze bilden sollte.
"Ich wollte es jedem Recht machen, ich wollte, dass mein Team, meine Teamkollegen, meine Sponsoren und meine Familie glücklich sind, und habe dabei mich selbst etwas vergessen", kommentierte der Niederländer seine Entscheidung. "Die Frage, was ich selbst will, ob ich überhaupt noch Radprofi sein will, ist immer wieder aufgeploppt bei mir in den letzten Monaten und ich habe keine Zeit dafür gefunden, sie zu beantworten. Ich wurde immer unglücklicher. Um Antworten auf meine Fragen zu finden, nehme ich jetzt erst mal eine Auszeit", so der 30-Jährige weiter.
Alle Saisonpläne auf Eis gelegt
Dumoulin sollte gemäß Plan bei Strade Bianche in der Toskana in die Saison einsteigen, gefolgt von der Fernfahrt Tirreno-Adriatico, wo er auf Gesamtwertung fahren wollte, und Mailand-Sanremo, dem ersten der fünf Monumente des Radsports. Danach waren in Belgien die E3 Saxo Bank Classic und die Flandern-Rundfahrt vorgesehen, schließlich die Tour de Romandie sowie die Frankreich-Rundfahrt. Als weitere große Ziele galten die Olympischen Spiele und die Straßen-WM in Flandern.
Der Giro-Sieger von 2017 und Tour-Zweite von 2018 hatte nach einer enttäuschenden und von Verletzungen durchzogenen Saison 2019 mit seinem Wechsel zu Jumbo - Visma im vergangenen Jahr einen Neustart versucht. Der gestaltete sich nicht nur wegen der Corona-Pandemie schwieriger als erwartet.
Sein Debüt für den niederländischen Rennstall gab Dumoulin auch aufgrund von Darmproblemen, die ihn im Frühjahr plagten, erst Anfang August bei der Tour de l’Ain, die er auf Rang elf beendete. Als Siebter des Critérium du Dauphiné zeigte er ansteigende Form, doch bei der Tour de France hatte er mit Gesäßproblemen zu kämpfen, die möglicherweise ein besseres Ergebnis als Platz sieben verhinderten. Später gab der Zeitfahrweltmeister von 2017 zu, dass er mit dem Gedanken an einen vorzeitigen Ausstieg gespielt hatte.
Auch nach der Tour kam Dumoulin nicht mehr recht in Schwung und musste sich etwa im WM-Zeitfahren mit Rang zehn begnügen. Die Vuelta a Espana beendete er wegen Erschöpfung nach der 7. Etappe, nachdem er bereits am Ende des dritten Tages nur auf Rang 40 der Gesamtwertung gelegen hatte.
Nun stellte sich Dumoulin im Trainingslager in Spanien die Frage, ob er überhaupt noch Radprofi sein wolle und entschied sich zu einer Pause, um eine Antwort darauf zu finden.