WorldTeam-Vorstellungen 2021

Astana - Premier Tech: Eine eingespielte Truppe

Foto zu dem Text "Astana - Premier Tech: Eine eingespielte Truppe"
Astana - Premier Tech | Foto: GettySport

26.01.2021  |  (rsn) - Abgesehen vom neuen Sponsor Premier Tech und dem Wechsel von Klassementfahrer Miguel Angel Lopez zu Movistar gibt es bei Astana 2021 wenig Neues. Die Mannschaft von Alexander Winokurow baut weiterhin auf eine eingespielte Gruppe um Jakub Fuglsang, Alexej Lutsenko, Luis Leon Sanchez sowie Ion und Gorka Izagirre - und hofft vor allem auf eine Weiterentwicklung von Rundfahrttalent Aleksander Vlasov.

Rückblick 2020: Im Jahr der Corona-Pandemie gelangen der kasachischen Equipe immerhin 15 Saisonsiege, keine so schlechte Ausbeute. Auch die Qualität der Erfolge ist über alle Zweifel erhaben. Fuglsang gewann nach starker Teamarbeit das Monument Il Lombardia, Lutsenko und Lopez konnten sich jeweils einen Etappensieg bei der Tour de France sichern, Ion Izagirre schließlich entschied ein Teilstück der Vuelta a Espana für sich.

Der erfolgreichste Fahrer des Teams war der 35-jährige Fuglsang, der zudem mit Rang sechs beim Giro d`Italia durchaus überzeugte, auch wenn er sich mehr erhofft hatte. Aber auch Vlasov stach heraus. Der 24-Jährige feierte gleich drei, teilweise glänzend herausgefahrene Siege. Enttäuschend endeten für ihn nur die großen Rundfahrten. Beim Giro d`Italia musste Vlasov bereits zum Auftakt krank aufgeben, bei der Vuelta a Espana verpasste er als Elfter am Ende knapp die Top Ten. Lopez wurde bei der Tour de France Sechster, wobei er bis zum Zeitfahren der vorletzten Etappe sogar auf Rang drei lag. Am Ende reichten all diese Ergebnisse für Rang sieben in der Team-Weltrangliste.

Kommen: Samuele Battistella, Stefan De Bod, Matteo Sobrero (alle von NTT), Yevgeniy Fedorov, Gleb Brussenskiy (beide Vino – Astana Motors), Andrea Piccolo (Team Colpack), Ben Perry (Israel Cycling Academy), Javier Romo (U23)

Gehen: Miguel Angel Lopez (Astana), Laurens De Vreese (Alpecin – Fenix), Zhandos Bizhigitvo (Karriereende), Daniil Fominykh, Hernando Bohorquez (beide Ziel unbekannt)

Bleiben: Alex Aranburu, Manuele Boaro, Rodrigo Contreras, Fabio Felline, Omar Fraile, Jakob Fuglsang, Yevgeniy Gidich, Jonas Gregaard, Dmitriy Gruzdev, Hugo Houle, Ion Izagirre, Gorka Izagirre, Merhawi Kudus, Alexey Lutsenko, Davide Martinelli, Yuriy Natarov, Vadim Pronskiy, Oscar Rodriguez, Luis Leon Sanchez, Nikita Stalnov, Harold Tejada, Aleksandr Vlasov, Artyom Zakharov

Das Aufgebot von Astana - Premier Tech

Analyse: Den fünf Abgängen stehen acht Zugänge gegenüber. Während mit Lopez einer der stärksten Rundfahrer des Pelotons das Team verlässt, sucht man bei den Neuverpflichtungen große Namen vergebens. Stattdessen holte die Teamleitung junge Talente wie den Italiener Andrea Piccolo, 2019 Junioreneuropameister im Zeitfahren, den Spanier Javier Roma, der 2020 nationaler U23-Meister wurde, sowie Piccolos Landsmann Battistella, U23-Straßenweltmeister von 2019. Der Rest der Neuzugänge dürfte das Team ebenso wenig voranbringen, wie die weiteren Abgänge schmerzen werden.

Für Lopez hat das Team mit Vlasov intern einen Nachfolger gefunden. Der Russe wird im kommenden Jahr aber auch die einzig große Hoffnung auf ein Spitzenergebnis bei einer Grand Tour sein, denn Fuglsang kündigte jüngst an, sich künftig auf die Klassiker konzentrieren zu wollen.  Die Stärken des Teams liegen auch künftig bei den schweren Eintagesrennen und Rundfahrten, dagegen klaffen bei den Kopfsteinpflasterklassikern und den Sprints weiterhin große Lücken im Aufgebot.

Abzuwarten bleibt, ob der 35-jährige Fuglsang und der noch zwei Jahre ältere Luis Leon Sanchez nicht schon über den Zenit ihres Könnens hinaus sind. Noch deutet allerdings nichts darauf hin. 2021 müssen die beiden zudem liefern, denn die jungen Wilden im Team sind noch nicht soweit, um für Spitzenresultate zu sorgen.

Als Trumpf könnte sich erweisen, dass die Mannschaft eingespielt ist. Fuglsang, Sanchez und Lutsenko fahren schon seit sechs Jahren miteinander im Astana-Trikot. Die Zugänge werden diese Hierarchie nicht durcheinanderbringen, so dass es auch keine Grabenkämpfe geben sollte.

Prognose: Mit Fuglsang hat Astana einen Erfolgsgaranten für die schweren Klassiker, Sanchez sowie die Brüder Izagirre sind allesamt Kandidaten für Etappensiege bei den großen Landesrundfahrten – und auch Lutsenko wird wieder Ausrufezeichen  setzen. Ob das Team in den dreiwöchigen Rennen auch im Gesamtklassement wird eine Rolle spielen können, wird vor allem von Vlasov abhängen. Läuft bei Astana 2021 alles rund, so wird auch der Abgang von Lopez, der zwar oft stark fuhr, letztlich aber doch etwas hinter den hohen Erwartungen zurückblieb, zu kompensieren sein. Vlasov, Lutsenko oder Fuglsang dürfen aber nicht ausfallen, sonst könnte ein Ergebnisdesaster drohen.

Eckdaten:
Land: Kasachstan
Hauptsponsor: Astana, Premier Tech
Branche: Rohstoffe, Umwelttechnologie
Manager: Alexander Winokurow
Radausrüster: Wilier
Gruppe: Shimano
Laufräder: Corima
Reifen: Vittoria
Teamranking 2020: 7.
Fahrer im Aufgebot: 31
Durchschnittsalter: 27,2

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.02.2021UAE Team Emirates: Selbst im Sieg noch unterschätzt

(rsn) - Der Tour de France-Sieg von Tadej Pogacar war die verfrühte Krönung eines Teams, das eigentlich gerade erst im Begriff ist, die Radsport-Welt zu erobern. Denn auch wenn alle Experten Recht h

17.02.2021Trek - Segafredo: Fast alles bleibt beim Alten

(rsn) - Nachdem Manager Luca Guercilena seinen Kader zur Saison 2020 ordentlich durcheinandergewirbelt hatte, hielt sich der Italiener diesmal auf dem Transfermarkt zurück. Die vier Abgänge wurden d

16.02.2021Jumbo - Visma: Geschwächt, aber noch immer bärenstark

(rsn) - Im ersten Corona-Jahr hat der niederländische Rennstall nicht nur Ineos Grenadiers als dominierendes Rundfahrt-Team abgelöst, sondern auch Deceuninck - Quick-Step von der Spitze der Weltrang

15.02.2021Team Qhubeka Assos: Die Hoffnungen ruhen auf Nizzolo

(rsn) - Bis zum Saisonende 2020 stand ein dickes Fragezeichen hinter dem Fortbestand der Mannschaft von Manager Douglas Ryder. Erst auf den letzten Drücker konnte mit dem Schweizer Radsport-Bekleidu

12.02.2021Team DSM: Wandlungsfähigkeit als Markenzeichen

(rsn) - Kaum ein anderes Team aus der WorldTour hat sich in den vergangenen Jahren von derart vielen Weltklassefahrern verabschiedet wie der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink. Von Marcel Kittel Ã

11.02.2021Team BikeExchange: Die Hoffnungen ruhen auf Rückkehrer Matthews

(rsn) - Bisher unter dem Namen Mitchelton - Scott aktiv, fährt die australische Equipe, die seit dem Sommer 2020 von Brent Copeland geführt wird, in dieser Saison unter dem Namen BikeExchange. Pers

10.02.2021Movistar: Darf Valverde am Jahresende endlich aufhören?

(rsn) - Darf Alejandro Valverde Ende 2021 mit dann 41 Jahren endlich seine Karriere beenden? Diese Frage müssen seine jungen Teamkollegen in dieser Saison mit ihren eigenen Leistungen beantworten. De

09.02.2021Lotto Soudal: Tausche Alt gegen Jung

(rsn) - Auch im vergangenen Jahr war Lotto Soudal mit deutlichem Abstand hinter Deceuninck - Quick-Step nur das zweitbeste der beiden belgischen WorldTeams. Die nur zwölf Saisonsiege hatten es aber f

08.02.2021Intermarché - Wanty Gobert: Neulinge im Übergangsjahr

(rsn) - Im 13. Jahr ihres Bestehens hat die belgische Mannschaft des Sportdirektoren-Urgesteins Hilaire Van der Schueren den Schritt in die WorldTour geschafft: Das Team, das zuletzt als Circus - Want

05.02.2021Israel Start-Up Nation: Alles steht und fällt mit Froome

(rsn) - Nach erfolgreichen Giro- und Vuelta Auftritten will die Israel Start-Up Nation in ihrer zweiten WorldTour-Saison nun auch bei der Tour de France um Siege kämpfen. Für die Gesamtwertung wurde

04.02.2021Ineos Grenadiers: Zurück zur alten Grand-Tour-Dominanz?

(rsn) - In der Corona-Saison büßte Ineos Grenadiers zwar seine langjährige Dominanz bei der Tour de France ein. Dennoch hatte die erfolgsverwöhnte Startruppe auch 2020 bei einer Grand Tour wieder

03.02.2021Groupama - FDJ: Nur an kleinen Stellschrauben gedreht

(rsn) - In der Planung für die Saison 2021 bewegte Teamchef Marc Madiot bei Groupama - FDJ nur wenige Stellschrauben. Nachdem er die Verträge all seiner Leistungsträger langfristig verlängert hat

Weitere Radsportnachrichten

10.04.2025Schachmann überzeugt im Baskenland mit der “Almeida-Taktik“

(rsn) – Der sehr steile Anstieg zum Izua (1.Kat.) war am Donnerstag im Finale der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) zu viel für Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step). Das nutzte Jo

10.04.2025Almeida fährt starken Schachmann aus dem Gelben Trikot

(rsn) – Nach drei Tagen hat Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) das Gelbe Trikot der Baskenland-Rundfahrt abgeben müssen. Neuer Gesamtführender ist Joao Almeida (UAE Team Emirates – XR

10.04.2025Nur Bennett im Bergaufsprint stärker als Uhlig

(rsn) – Nach seinem achten Platz vom Vortag hat Henri Uhlig (Alpecin – Deceuninck) auf der 3. Etappe der Région Pays de la Loire Tour (2.1) knapp seinen ersten Sieg bei den Profis verpasst. Der 2

10.04.2025Die Aufgebote für das 112. Paris-Roubaix

(rsn) – Zum bereits 122. Mal steht die “Königin der Klassiker“ im Programm. Einen Tag nach den Frauen nehmen die Männer ihr Paris-Roubaix unter die Räder. Von Compiègne aus geht es am Sonnta

10.04.2025Die Aufgebote für das 5. Paris-Roubaix Femmes

(rsn) – Einen Tag vor dem Männerrennen starten die Frauen zum fünften Mal zu Paris-Roubaix Femmes (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Denain, von wo aus insgesamt 23 Teams auf die 148,5 Kilo

10.04.2025Neoprofis Behrens und Brennan vor Debüts bei Paris-Roubaix

(rsn) – Für Paris-Roubaix gilt nichts anderes als bereits für die Flandern-Rundfahrt vor einer Woche: Das niederländische Team Visma – Lease a Bike tritt zwar mit einem starken Aufgebot um Wou

10.04.2025Die Strecke von Paris-Roubaix 2025

(rsn) - Nachdem die ASO im Vorjahr mit dem Einbau einer Schikane unmittelbar vor Beginn des berüchtigten Waldes von Arenberg auf die Sicherheitsproblematik reagierte, weist auch die 122. Ausgabe von

10.04.2025Die Strecke des Paris-Roubaix Femmes 2025

(rsn) - Auch wenn die Frauen bei der erst 5. Austragung ihres Paris-Roubaix (1.WWT) sicherlich noch nicht jeden Pflasterstein des Klassikers kennen, wartet auf sie am Samstag doch ein bekannter Parcou

10.04.2025Paris-Roubaix Femmes: Die ersten vier Jahre

(ran) – Im Gegensatz zum Paris - Roubaix der Männer, das 1896 erstmals ausgetragen wurde, feierte die Frauen-Ausgabe der “Königin der Klassiker“ erst 2021 ihre Premiere. Das Rennen endet zwar

10.04.2025UCI korrigiert Jury: Aranburu war doch auf dem richtigen Weg

(rsn) – Ein Wechselband der Gefühle durchlebte Alex Aranburu am Ende der 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Zunächst bejubelte der Spanische Meister in Beasain den ersten Sieg im Trikot der Cofid

09.04.2025Highlight-Video des 113. Scheldeprijs

(rsn) – Dem Belgier Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) ist beim 113. Scheldeprijs (1.Pro) die Titelverteidigung gelungen. Der Europameister ließ über 203 Kilometer von Terneuzen nach Schoten im S

09.04.2025Lipowitz: “Vielleicht habe ich ein wenig zu viel investiert“

(rsn) – Sport-Direktor Patxi Vila (Red Bull - Bora - hansgrohe) erwartete eine “interessante Etappe. Hoffentlich können wir das Rennen mitbestimmen und ein gutes Resultat erzielen“, schrieb de

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Itzulia Basque Country (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Region Pays de la Loire Tour (2.1, FRA)
  • Circuit des Ardennes (2.2, FRA)
  • Tour of Mersin (2.2, TUR)
  • Tour of Hainan (2.Pro, CHN)