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26.04.2021 | (rsn) - Der Radsport verändert sich gerade. Die alten Spezialisierungen, die seit den 1990er Jahren den Sport prägten, werden in Frage gestellt. Jüngstes Beispiel: Ein Tour-de-France-Sieger wie Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) gewinnt das Monument Lüttich–Bastogne–Lüttich. Man muss bis zu den alten Heroen Bernard Hinault und Eddy Merckx zurückblättern, um gleiches zu finden.
Bei der Transition mischen auch die alten Rundfahrt-Dominatoren aus dem Hause Ineos / Sky mit. In Thomas Pidcock, Sieger des Pfeil von Brabant und Zweiter beim Amstel Gold Race, haben sie einen Fahrer, der den Klassikervogel auch abschießen kann. Der erst 21-jährige Brite, der gerne auch Mountainbike fährt, hielt sogar den Geländekollegen Wout Van Aert (Wout Van Aert) in Schach.
Bei Lüttich - Bastogne – Lüttich musste das Team dann ohne den Jungstar ran. Trotzdem lieferte es eine bemerkenswerte Leistung ab. Bei der 35-km-Marke nahm Ineos Grenadiers das Rennen ganz gewaltig in die Hand. Gleich vier Mann schossen aus dem Feld davon. Sie rissen eine Lücke, überraschten unter anderem Titelverteidiger Primoz Roglic und Weltmeister Julian Alaphilippe.
Es sah ganz danach aus, als hätten die alten Bergzugmeister das Konzept jetzt auf die Hügellandschaft der Klassiker übertragen. Geballte Kraft vorn, und statt der dosiert ansteigenden Geschwindigkeit, die in halbstündigen Sequenzen die Konkurrenz zermürbt, nun die kollektive Hauruck-Beschleunigung. Explosiv ja, aber immer noch in abgestimmter Powermeterchoreografie. “Es war unser Plan, aggressiv zu fahren. Und das haben wir auch gut umgesetzt“, erklärte später Michal Kwiatkowski.
Die Tankberechnungen stimmten nicht ganz
Pech war nur, dass die Tankberechnungen nicht ganz stimmten. Ein paar Kilometer später war die Luft raus aus dem neuen Klassikerzug. Primoz Roglic (Jumbo - Visma) und auch Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) konnten aufschließen. Sie ließen zwar ein paar ungeplante Körner in der Nachführarbeit. Aber bei Alaphilippe reichte es immer noch zu Platz zwei, knapp geschlagen von Pogacar, der sich vom Coup der Briten auch gar nicht hatte überraschen lassen. Ineos-Haudegen Richard Carapaz versuchte es nach explodiertem Motor der Seinen noch einmal als Solist. 20 Kilometer vor dem Ziel zog er davon. Er begab sich dabei auch in die inzwischen verbotene Supertuck-Position und wurde nachträglich disqualifiziert. Aber bereits im Rennen wurde er eingeholt.
15 Kilometer vor dem Ziel war ohnehin die ganze Ineos-Herrlichkeit vorbei. Die Attacke von Michael Woods an der Cote de la Roche-aux-Faucons ließ auf den letzten 13 Kilometern die geschlauchten Männer von der Insel ganz schön alt aussehen. Kwiatkowski als Elfter war am Ende der Bestplatzierte des Rennstalls.
Trotz des offensichtlichen Misserfolgs war die Stimmung aber überraschend gut bei Ineos. “Ich habe lange nicht eine so gute Ardennenkampagne erlebt“, meinte fröhlich der Sportliche Leiter Gabriel Rasch. “Wir haben den Geist von Ineos gezeigt“, tweetete er später. Der neue Geist wird von einem Generationswechsel begleitet. Im alten Kontrollmuster bei Rundfahrten ist inzwischen Jumbo - Visma besser.
Kurswechsel beim vergangenen Giro eingeleitet
Über die Kapitäne der Extraklasse, die die Vorarbeit dann auch vergolden können, verfügt der Rennstall auch nicht mehr. Chris Froome ist weg und ohnehin nicht mehr der Alte. Geraint Thomas war ein Ein-Jahres-Wunder. Er profitierte auch von der Ehrfurcht, die die Konkurrenz in den Jahren zuvor angesammelt und von ernsthaften Gegenkonzepten abgehalten hatte. Und Egan Bernal, Toursieger 2019, wird immer wieder von Rückenproblemen zurückgeworfen.
Den neuen Geist von Ineos konnte man bereits beim letzten Giro erleben, als Tao Geoghegan Hart das Klassement von hinten aufrollte. Teamchef Dave Brailsford versprach damals noch mehr von diesem Ansatz. “Die Etappe am Stilfser Joch mit den Attacken von Rohan Dennis und Tao Geoghegan Hart führten für uns einen Bewusstseinswandel herbei. Wir wollen auch weiter mit dieser positiven, offenen und aggressiven Haltung in die Rennen gehen. Wir wollen sie mehr als Abenteuer betrachten und weniger als Herausforderung oder gar Bedrohung“, beschrieb er den Kurswechsel.
Das hört sich zwar an wie abgeschrieben aus einem Seminar mit Motivationstrainern. Es scheint aber die neue Triebkraft bei diesem sich wandelnden Rennstall zu sein. Die Aggressivität macht dann auch vor kleineren Rennen nicht halt. Waren sie einst vor allem als Training für die großen Rundfahrten gedacht, so scheint Ineos sie immer mehr als Rennen an sich wahrzunehmen. Das galt dann auch für die aktuelle Klassikerkampagne.
Bleibt abzuwarten, wie lange das Team diesen Ansatz weiterverfolgt. Mit Pidcock zumindest hat es einen Protagonisten für die kommenden Jahre. Der macht es übrigens so, wie es inzwischen Mode geworden ist bei mehrfach talentierten Athleten. Er tritt jetzt auf der Straße kürzer und bereitet sich auf das Mountainbike-Rennen bei Olympia vor, ganz wie Mathieu van der Poel (Alpecin -Fenix). Ineos ist hier mal nicht Trendsetter, sondern nur Follower. Eigentlich eine schöne Wendung.
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