Tour de Suisse: Auftaktzweiter mit Etappensieg

In Gstaad war das Karma auf Bisseggers Seite

Von Kevin Kempf

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Stefan Bissegger (EF Education – Nippo, li.) gewinnt die 4. Etappe der Tour de Suisse vor Benjamin Thomas (Groupama – FDJ) | Foto: Cor Vos

09.06.2021  |  (rsn) – Vier Ausreißer machten auf der 4. Etappe der Tour de Suisse über 171 Kilometer von Sankt Urban nach Gstaad den Sieg sich aus. Der Schweizer Stefan Bissegger (EF Education – Nippo) war im Sprint auf dem Flughafengelände von Gstaad bei strömendem Regen schneller als der Franzose Benjamin Thomas (Groupama – FDJ) und der US-Amerikaner Joey Rosskopf (Rally), Joel Suter (Nationaleatm Schweiz) hatte im letzten Anstieg den Kontakt zur Gruppe verloren. Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) kam mit dem Feld 5:16 Minuten hinter dem Trio ins Ziel und verteidigte das Gelbe Trikot.

Zum Auftakt der Schweiz-Rundfahrt musste sich Bisseger noch seinem Landsmann Stefan Küng (Groupama – FDJ) geben. Am vierten Tag schlug seine große Stunde. “Heute war Karma! Beim Prolog war es sehr knapp und ich hatte auch Pech mit dem Wetter, aber jetzt habe ich endlich einen Tour-de-Suisse-Etappensieg“, freute sich der 22-Jährige im Ziel-Interview über seinen zweiten Sieg in einem WorldTour-Rennen.

“Das hier war ein echtes Straßenrennen, das finde ich wertvoller als meinen Zeitfahrsieg bei Paris-Nizza“, ordnete der Schweizer seinen Erfolg ein. Auf  regennasser Straße hatte er als nominell schnellster Fahrer der Ausreißer in der Abfahrt noch viel riskiert. “Bergab war ich der Beste, da habe ich es einfach mal probiert. Aber dann bin ich fast gestürzt“, blickte Bisegger zurück. Danach konzentrierte er sich auf den Sprint, den er überzeugend gewann.

Van der Poel verpasst Chance auf einen Hattrick

Zunächst sah es aus, als würde es ein spannender Kampf zwischen den Ausreißern und dem Peloton werden, doch dann beschloss das Feld plötzlich die Jagd auf die Ausreißer aufzugeben. So verspielte van der Poel die Chance auf einen ersten Hattrick in einem WorldTour-Rennen, seit Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step) bei der BinckBank Tour 2019 dreimal in Folge erfolgreich gewesen war.

Dank der Hilfe anderer Teams behauptete der Niederländische Meister dennoch die Spitze in der Gesamtwertung. Bissegger schob sich vom 80. auf den zehnten Platz vor, ansonsten änderte sich an der Spitze des Klassements nichts. Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) bleibt mit einer Sekunde Rückstand zweiter, Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) folgte sechs Sekunden hinter van der Poel auf Rang vier.

Auch in der Punktewertung blieb der zweimalige Etappengewinner van der Poel  vorn. Nickolas Zukowsky (Rally) behauptete das Bergtrikot. Neilson Powless (EF Education – Nippo) trägt auch auf der 5. Etappe das Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

So lief das Rennen:

Nach einer mit hohem Tempo absolvierten Anfangsphase setzte sich nach gut 40 Kilometern eine Sechsergruppe um Marcus Burghardt (Bora – hansgrohe) ab und fuhr sich einen Vorsprung von rund zwei Minuten heraus. Doch Alpecin - Fenix war mit dieser Konstellation nicht zufrieden und holte die Ausreißer rund 30 Kilometer später wieder ein. Als Thomas, Rosskopf und Suter beim Zusammenschluss den Konter setzten, nahmen van der Poels Helfer die Beine hoch, zehn Kilometer später schloss Bissegger noch zum Trio auf.

Das Quartett erhielt in kürzester Zeit mehr als sieben Minuten Vorsprung zugestanden. 50 Kilometer vor dem Ziel war die das Zeichen für Cofidis, das Tempo deutlich zu erhöhen. Movistar unterstützt die Franzosen, wogegen Alpecin - Fenix keine Arbeit mehr investierte. Als der Rückstand auf den letzten 30 Kilometer auf fünf Minuten sank, war allerdings im Feld plötzlich die Luft raus. Movistar und Cofidis streckten die Waffen und niemand fühlte sich mehr für die Verfolgung zuständig.

Im Anstieg zum Saanenmöser, einem Anstieg der 2. Kategorie, konnte Suter seinen Beglitern nicht mehr folgen. Kurz vor der Bergwertung attackierte Thomas, sicherte sich die Maximalpunktzahl und nahm ein paar Sekunden Vorsprung mit in die Abfahrt. Bissegger und Rosskopf schlossen aber schnell wieder zum Franzosen auf. Trotz vieler Nadelstiche in der Abfahrt blieb das Trio zusammen. Rosskopf begann auf dem Flugfeld den Sprint aus erster Position, Bissegger jedoch zog mühelos vorbei und konnte Thomas deutlich hinter sich lassen.

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