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22.06.2021 | (rsn) – Auch wenn er zuletzt bei der Tour de Suisse und den Deutschen Straßenmeisterschaften starke Leistungen ablieferte, so dürfte für viele Jonas Rutschs Berufung in das Tour-Aufgebot von EF Education – Nippo überraschend kommen. Dabei hatte die Teamleitung schon seit einigen Wochen mit dem Gedanken gespielt, den 23-jährigen Deutschen mit nach Frankreich zu nehmen.
“Ich stand schon auf der Long-List und habe dann letzte Woche nach der Tour de Suisse von der Teamleitung die Nachricht bekommen, dass ich bei der Tour dabei bin“, berichtete Rutsch gegenüber radsport-news.com.
Der gebürtige Erbacher wird am Mittwoch mit dem Zug in die Bretagne reisen, um am Samstag in Brest seine erste Grand Tour in Angriff zu nehmen. “Es war schon als Kind mein Traum, die Tour zu fahren, und jetzt wird es Realität ich bin mega happy“, so Rutsch voller Vorfreude.
In Frankreich wartet viel Arbeit auf den Debütanten
In Frankreich wird auf den knapp zwei Meter großen Rutsch jede Menge Arbeit zukommen, denn sein Kapitän Rigoberto Uran zeigte bei der Tour de Suisse als Gesamtzweiter eine starke Vorstellung und zählt in dieser Verfassung auch zu den Podiumskandidaten für die 108. Frankreich-Rundfahrt. “Rigo ist sehr stark gefahren und wir haben ein richtig gutes Team am Start. Ich bin überzeugt, dass wir sehr konkurrenzfähig sein werden. Ich bin gespannt, zu was es am Ende reichen wird“, sagte Rutsch.
Die konkrete Aufgabenverteilung wird erst vor Ort vorgenommen, doch bei der Tour de Suisse zeigte der 80 Kilogramm schwere Klassikerspezialist, dass er nicht nur im Flachen wichtige Helferdienste leisten kann. In der Schweiz wurde er im bergigen Zeitfahren Fünfzehnter – “das ließ aufhorchen“, so Rutsch.
Am Schlusstag schaffte es Rutsch mit den Besten über zwei schwere Kategorie-1-Berge und konnte so seinen Kapitän Uran im Finale noch in den Gotthardpass hineinfahren, ehe seine Arbeit erledigt war. “Ich habe dort gezeigt, dass ich für mein Gewicht auch sehr, sehr gut berghoch komme“, traut sich Rutsch auch Helferdienste auf den anspruchsvolleren Tour-Etappen zu.
Ob er in den beiden Einzelzeitfahren freie Fahrt bekommen oder diese zur Regeneration nutzen wird, wird kurzfristig nach Rücksprache mit der Teamleitung entschieden. Denn der Tour-Debütant, der seine zweite Saison bei den Profis absolviert, wird auch mit seinen Kräften haushalten müssen. Schließlich lautet auch sein persönliches Ziel Paris. “Ich möchte auf den Champs Elysées ankommen und das Team bestmöglich unterstützen“, kündigte er an.
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