Schweizer nach Beckenbruch vor ungewisser Zukunft

Frankiny: “Zu Hause kann man keine Werbung für sich machen“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Frankiny: “Zu Hause kann man keine Werbung für sich machen“"
Kilian Frankiny (Qhubeka NextHash) | Foto: Qhubeka NextHash

25.10.2021  |  (rsn) - Ein schwerer Sturz ist für keinen Radprofi eine angenehme Erfahrung. Doch wenn man dann wie Kilian Frankiny (Qhubeka NextHash) plötzlich auch noch ohne Vertrag für die kommende Saison ist und keinerlei Eigenwerbung betreiben kann, ist dies doppelt schmerzhaft.

Nachdem er in der ersten Saisonhälfte ausnahmslos mit Helferdiensten betraut war, hatte sich der Schweizer für die zweite Hälfte vorgenommen, auch auf eigene Rechnung zu fahren, so etwa bei der Polen-Rundfahrt im August. Doch schon auf der 1. Etappe stürzte Frankiny schwer und zog sich dabei einen Beckenbruch, drei Rippenbrüche und einen Schlüsselbeinbruch zu. Die Saison war gelaufen.

"Das war der schlimmste Sturz meiner Karriere mit den ganzen Brüchen auf der linken Seite. Nach den Operationen dauerte es lange, bis ich wieder auf die Beine kam. Und zu Hause kann man eben keine Werbung für sich machen. Der Sturz zu der Zeit war sehr bitter für mich", erklärte der 27-Jährige gegenüber radsport-news.com.

Unterstützung bekam er vor allem von seiner Familie, seiner Freundin und seinen Freunden, die ihn durch die schwere Zeit halfen. Mittlerweile kann Frankiny schon wieder kleinere Einheiten auf der Straße absolvieren, doch zur Bestform fehlt noch ein ganzes Stück.

"Zu meinem Programm zählt im Moment noch Physiotherapie und Krafttraining, da ich viel Muskelmasse und entsprechend Kraft verloren habe. Jetzt geht es darum, das alles wieder aufzubauen", sagte Frankiny und fügte an: "Es geht bergauf, ich fühle mich fit und habe keine Schmerzen mehr, das ist das Wichtigste."

Doch alle Fitness hilft nichts, wenn er für die kommende Saison kein Team finden sollte. Wie seine Mannschaftskollegen auch, wurde Frankiny vor einigen Wochen darüber informiert, dass sie bei anderen Teams unterschreiben könnten, da der Fortbestand von Qhubeka - NextHash nicht garantiert sei.

So muss Frankiny nicht nur an seinem Comeback arbeiten, sondern parallel auch noch um seine sportliche Zukunft kämpfen. "Leider konnte ich wegen meiner Helferdienste in diesem Jahr nirgends so richtig was zeigen. So bin ich immer noch ohne Vertrag. Ich hoffe natürlich, dass es noch einen Nachfolger für Qhubeka - NextHash geben wird. Das Management um Douglas Ryder gibt weiterhin Vollgas. Ich hoffe, dass es weitergeht und dann auch noch ein Platz für mich ist. Aber noch steht natürlich ein sehr großes Fragezeichen hinter meinem nächsten Jahr", so der ehemalige FDJ-Profi.

Schon im vergangenen Jahr war die Situation ähnlich ungünstig. Doch dann wurde Qhubeka durch den Einstieg des Schweizer Sponsors Assos gerettet und Frankiny konnte für eine Saison unterschreiben.

Sollte es in diesem Jahr nicht klappen und sich auch keine neue Mannschaft für den zuverlässigen Helfer finden, hat Frankiny dieser h einen Plan B in der Tasche.

"Wenn sich etwas ergibt, dann wäre das super. Ich möchte sehr gerne Radprofi bleiben. Aber wenn nicht, dann öffnet sich eine andere Tür. Es wird sich was finden, ich habe ja mein Wirtschaftsstudium abgeschlossen und würde mir dann einen Beruf in diesem Feld suchen", so Frankiny, der aber hofft, dass er weiter als Radprofi sein Geld wird verdienen können.

Weitere Radsportnachrichten

18.12.2024Trotz vieler Krankheitsphasen stark in Portugal

(rsn) – Die Titelverteidigung bei der Portugal-Rundfahrt (2.1) gelang zwar nicht. Doch auch mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung konnte Colin Stüssi (Vorarlberg) zufrieden sein, zumal er sich

18.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

18.12.2024Rik Van Looy kurz vor seinem 91. Geburtstag verstorben

(rsn) – Mit Rik Van Looy ist in der Nacht von Dienstag von Mittwoch einer der größten belgischen Radsportler verstorben. Wie die Zeitung Het Nieuwsblad schrieb, war der mehrmalige Straßen-Weltm

18.12.2024Tour-Neunter Gee fährt beim Giro 2025 auf Klassement

(rsn) - Angeführt vom Kanadier Derek Gee startet Israel – Premier Tech mit einem 30 Fahrer starken Kader in die Saison 2025. Der Tour-de-France-Neunte des vergangenen Sommers will sich im kommenden

18.12.2024Denk: “Jetzt setzen wir wieder auf die nächste Generation“

(rsn) – Neun Zugänge hat Red Bull – Bora – hansgrohe bisher für die neue Saison präsentiert. Zumindest theoretisch wäre noch einer mehr möglich, doch nach aktuellem Stand geht das Team mit

18.12.2024Aus BEMER Cyclassics werden ab 2025 die ADAC Cyclassics

(rsn) – Aus den BEMER Cyclassics in Hamburg werden ab der Saison 2025 sowohl im Breitensport- als auch im Profibereich die ADAC Cyclassics. Das gab die ASO Germany als Veranstalter des deutschen Wor

18.12.2024Red Bull wird 2025 auch Partner bei Tudor Pro Cycling

(rsn) - Das Schweizer ProTeam Tudor wird in der kommenden Saison mit dem österreichischen Energy-Drink-Hersteller Red Bull zusammenarbeiten. Das gab der Rennstall am Mittwoch via Pressemitteilung bek

18.12.2024Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

18.12.2024Nach einem Jahr als Leader künftig in Pidcocks Schatten

(rsn) – Nach vier Jahren beim belgischen Quick-Step-Team stand im vergangenen Winter für Jannik Steimle ein Tapetenwechsel an. Mit dem Wechsel zum Zweitdivisionär Q36.5 verband er die Hoffnung, vo

18.12.2024Erste Fahrer von rad-net – Rembe Sauerland stehen fest

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.12.202483. Paris-Nizza mit zwei Bergankünften und Teamzeitfahren

(rsn) – Die 83. Ausgabe der Fernfahrt Paris – Nizza (9. – 16. März) 2.UWT) hat je drei Etappen für Sprinter und Kletterer, ein Teilstück für Puncheure und auch wieder ein Teamzeitfahren im P

17.12.2024Pogacar-Helfer will den “Killerinstinkt“ wieder erwecken

(rsn) - Felix Großschartner (UAE Team Emirates) steckt zwar gerade in Spanien, im Luxusresort Grand Hotel Luxor in Benidorm, in dem es von pharaonischen Symbolen wie Obelisken, Sphinxen und Pyramiden

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine