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20.02.2022 | (rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin – Fenix) hat zum Auftakt der UAE Tour das erste Aufeinandertreffen der Sprinter für sich entschieden. Der 23-jährige Belgier setzte sich bei seinem Saisondebüt auf der 1. Etappe über 184 Kilometer mit Start und Ziel in Madinat Zayed knapp vor Bora-Rückkehrer Sam Bennett und dem Italiener Elia Viviani (Ineos Grenadiers) durch.
"Es war ein ziemlich schnelles Finale. Den letzten Abschnitt sind wir mit 50 Km/h gefahren und wir konnten das Ziel von ziemlich weit weg sehen. Das Team hat gute Arbeit geleistet, indem es ruhig geblieben ist. Wir hatten genug Platz, um uns nach vorne zu bewegen. Ich bin sehr glücklich", sagte Philipsen, der in einem hart umkämpften Sprint die versammelte Weltelite n die Schranken verwies, allerdings nur hauchdünn den noch stark aufkommenden Bennett auf Rang zwei verweisen konnte.
"Heute morgen war ich noch nicht sehr selbstbewusst. Es ist das erste Rennen der Saison, keiner weiß, wie die Form ist, auch im Vergleich mit den anderen Mannschaften. Wir werden versuchen, das zu wiederholen, auch wenn es sicherlich nicht jeden Tag so klappen wird. Es ist immer gut direkt zu gewinnen und den Druck abzubauen", so der Etappengewinner, der neben dem Roten Trikot des Spitzenreiters sowie das Grüne des besten Sprinters und das Weiße des besten Nachwuchsfahrers erhielt.
"Da meine Form noch nicht ganz bei 100 Prozent ist, hatten wir heute keine so hohen Erwartungen. Unser Ziel war es, an unserem Lead-Out zu arbeiten und zu lernen, wie man zusammen fährt. Wir sind heute ein kleines Risiko eingegangen und haben das Lead-Out spät begonnen, aber es hat am Ende sehr gut funktioniert", sagte Bennett nach seinem ersten Renneinsatz des Jahres.
Auf den Plätzen vier und fünf folgten der Niederländer Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) und der Lette Emil Liepins (Trek - Segafredo). Hinter dem Franzosen Arnaud Démare (Groupama - FDJ) sprintete der Cottbuser Max Kanter (Movistar) als bester deutscher Profi auf Rangs sieben. Der Pfälzer Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) belegte den zehnten Platz.
Mit seinem ersten Saisonsieg liegt Philipsen im Gesamtklassement des ersten WorldTour-Rennens der Saison jeweils vier Sekunden vor Bennett und dem Russen Dmitrii Strakhov (Gazprom - RusVelo), der als Ausreißer die beiden Zwischensprints gewonnen und dort sechs Bonussekunden gesammelt hatte.
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— World Cycling Stats (@wcsbike) February 20, 2022
So lief das Rennen:
Luca Rastelli, Alessandro Tonelli (beide Bardiani - CSF - Faizanè), Pavel Kochetkov, Dmitry Strakhov (beide Gazprom - RusVelo) und Xandres Vervloesem, ein Fahrer aus dem nur vierköpfigen Aufgebot von Lotto Soudal, zogen praktisch mit dem Startschuss aus dem Feld davon. Auf flachem flachen Terrain fuhr sich das Quintett einen Vorsprung von mehr als vier Minuten heraus, der bis zum Wendepunkt an der Düne von Moreeb bereits um eine Minute geschrumpft war.
Im Feld teilten sich bei Temperaturen von mehr als 30 Grad überwiegend Quick-Step Alpha Vinyl und BikeExchange - Jayco die Nachführarbeit. Strakhov sicherte sich die beiden Zwischensprints des Tages, nach dem zweiten an der Oase von Liwa ereilte den Russen ein Reifendefekt, nach dessen Behebung sich Strakhov ins 55 Kilometer vor dem Ziel nur noch 1:30 Minuten hinter der Spitzengruppe befindende Feld zurückfallen ließ.
Auch wenn es die Verfolger vergleichsweise gemächlich angehen ließ, wurden die vier verliebenen Ausreißer bereits 20 Kilometer vor dem Ziel eingefangen. Kurz zuvor war Rick Zabel (Israel - Premier Tech) bei einem Sturz im Feld auf dem Asphalt gelandet, dennoch schaffte der 28-Jährige sieben Kilometer vor dem Ziel wieder die Rückkehr ins Feld, in dem die Sprinterteams auf breiten Straßen alles unter Kontrolle hatten.
Allerdings ließ sich der Bora-Sprintzug viel Zeit, ehe er sich auf die ersten Positionen vorarbeitete. Bennett & Co. warteten bis auf den Schlusskilometer, ehe sie sich auf der breiten Zielgeraden durch das kleine Feld nach vorne kämpften. An der Spitze verlor Quick-Step für Mark Cavendish in einem wilden Massensprint die Kontrolle, wogegen Alpecin - Fenix seinen Kapitän Philipsen auf der von vorn gesehen rechten Seite lancierte.
Der Gewinner von Eschborn - Frankfurt zog direkt an der Bande durch und klemmte dabei unabsichtlich Groenewegen ein, während Bennett zentral von seinem Anfahrer Shane Archbold perfekt abgeliefert wurde. Doch dem 31-jährigen Iren gelang es auf den letzten Metern nicht mehr, sein Vorderrad an dem von Philipsen vorbeizuschieben.