Walscheid Zweiter, Ackermann auf neun

Merlier gewinnt Nokere Koerse mit Bouhanni als Vorbild

Von Christoph Adamietz

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Tim Merlier (Alpecin - Fenix) gewinnt vor Max Walscheid (Cofidis) den 76. Nokere Koerse. | Foto: Cor Vos

16.03.2022  |  (rsn) – Tim Merlier (Alpecin – Fenix) hat die 76. Austragung von Nokere Koerse (1.Pro) gewonnen. Der Belgier setzte sich nach 189 Kilometern am 350 Meter langen und im Schnitt 5,7 Prozent steilen Anstieg auf Kopfsteinpflaster zum Nokereberg vor dem Heidelberger Max Walscheid (Cofidis) durch.

Platz drei ging an dessen 20. Geburtstag an Merliers Landsmannr Arnaud De Lie (Lotto Soudal). Pascal Ackermann (UAE Team Emirates), der bis zum Schlusskilometer gut positioniert war, musste sich schließlich mit Rang neun begnügen, gefolgt von Jannik Steimle (Quick-Step Alpha Vinyl), dem dritten Deutschen in den Top Ten.

Merlier hatte den Sprint früh eröffnet, Walscheid heftete sich an sein Hinterrad und dahinter entstand eine kleine Lücke. Während der Cofidis-Neuzugang seine Power im Sitzen auf die Pedale brachte, ging Merlier aus dem Sattel, konnte eine kleine Lücke auf seinen Konkurrenten herausfahren und sich souverän und seinen seinen zweiten Saisonerfolg sichern.

“Das ist das erste Mal, dass ich hier gefahren bin. Ich habe mir aber die Sprintentscheidungen der Vergangenheit angeschaut, auch die von Bouhanni, als er 2017 gewann. Er ist damals sehr früh angetreten, das wollte ich auch machen. Ich wollte mit hohem Tempo in den Anstieg fahren und habe es dann durchgezogen“, erklärte der 29-Jährige nach seinem Sieg. “Das ist mein Heimrennen, also hatte ich schon etwas Druck. Jeder wollte, dass ich gewinne. Von der Stimmung her fühlte es sich an die eine Weltmeisterschaft“, fügte Merlier an.

“Es war ein sehr beeindruckender Sprint von Merlier. Er ist sehr früh angetreten, während ich etwas länger warten wollte. Aber als Tim ging, da wusste ich, dass ich jetzt bis zum Ziel voll mitziehen musste“, kommentierte der 28-jährige Walscheid sein bisher bestes Ergebnis im Cofidis-Trikot.

So lief das Rennen:

Robin Carpenter (Uman Powered Health), Adrian Lagree (B&B Hotels – KTM), Aaron Verwilst (Sport Vlaanderen – Baloise), Kobe Vanoverschelde (Tarteletto) und Gil d`Heygere (Minerva) hatten sich schon früh im Rennen vom Feld abgesetzt, aber bereits 85 Kilometer vor dem Ziel war ihr maximal drei Minuten großer Vorsprung aufgebraucht.

Kurze Zeit später lösten sich Casper van Uden (DSM), Samuele Zoccarato (Bardiani CSF) und Andreas Goeman (Tarteletto). Während Zoccarato schnell dem Tempo nicht mehr folgen konnten, schlossen von hinten Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) und Mathijs Paaschens (Bingoal Pauwels Sauces WB) auf, so dass die Zahl der Spitzenreiter auf vier schrumpfte. Das Quartett konnte sich zwar keinen großen Vorsprung herausfahren, nahm aber immerhin 35 Sekunden mit auf die letzten 50 Kilometer.

Als es allerdings 25 Kilometer vor dem Ziel auf die letzte von vier Runden ging, hatte das Peloton den Rückstand auf rund 20 Sekunden reduziert. Direkt nach der Überquerung des Nokerebergs ging Steimle mit Christophe Noppe (Arkéa - Samsic) in die Offensive, doch das Feld war aufmerksam und stellte das Duo schnell wieder. Durch das erhöhte Tempo im Peloton wurde aber auch der Abstand zu den Ausreißern weiter reduziert und 23 Kilometer vor dem Ziel waren Pöstlberger und seine drei Begleiter gestellt.

16 Kilometer vor dem Ziel attackierte Samuel Watson (Groupama – FDJ) und konnte sich einen Vorsprung von 30 Sekunden herausfahren. Durch eine Tempoverschärfung im Peloton im Kopfsteinpflasteranstieg Langer Ast war aber auch der Groupama-Profi zehn Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. Danach gab es weitere Attacken, doch keine war von Erfolg gekrönt, so dass es zum Bergaufsprint kam, den Merlier souverän für sich entschied.

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