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26.03.2022 | (rsn) - Gent-Wevelgem ist als Sprinterklassiker bekannt, bei dem oft der Wind eine entscheidende Rolle spielt. Viele Jahre platziert am Mittwoch zwischen Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix, erhielt das Rennen 2010 einen Sonntagstermin. Auch die Distanz wurde in den letzten Jahren länger und so warten auf die Fahrer nun über 250 Kilometer auf ihrem Weg von Ieper nach Wevelgem.
Das größte Hindernis auf der Strecke ist der Kemmelberg, der dreimal überfahren wird. Früher war oft die Abfahrt via Ossuaire gefürchtet, doch mittlerweile bietet diese die finale Bergauf-Überfahrt und ist somit entschärft worden. Von dort aus sind es dann noch über 35 Kilometer bis zur Ziellinie, weshalb zumeist ein Sprint einer kleineren Gruppe zu erwarten ist. Aber auch Feldsprints sind bei diesem Rennen möglich.
Der Name Wout Van Aert (Jumbo – Visma) reicht, um zu wissen, wer am Sonntag der große Gejagte der 84. Ausgabe sein wird. Denn der Belgier und seine Mannschaft zeigten am Freitag in Harelbeke, dass sie derzeit das klar beste Team bei den Klassikern sind - und das wird am Sonntag nicht anders sein.
Das Profil des 84. Gent-Wevelgem. | Foto: Veranstalter
Und nachdem der Titelverteidiger auch schon mehrmals bewies, dass er sich im Feldsprint vor keinem Kontrahenten fürchten muss, ist Van Aert wohl bei fast jedem Verlauf der Favorit. Aber auch seine Teamkollegen Tiesj Benoot und Christophe Laporte präsentierten sich in bestechender Form und könnten bei einem taktischen Spiel von Jumbo - Visma in den Genuss eines großen Erfolges kommen.
Viele Teams setzen beim Gent-Wevelgem auf ihre Sprinter, so finden sich auch Fabio Jakobsen (Quick-Step – Alpha Vinyl), Arnaud De Lie (Lotto Soudal), Sam Bennett (Bora – hansgrohe), Dylan Groenewegen (BikeExchange), Cees Bol (DSM) oder Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) in der Startliste - alle hoffen auf den Sprint einer größeren Gruppe. Alpecin - Fenix hat mit Tim Merlier und Jasper Philipsen gleich zwei heiße Eisen im Feuer, die bereits auf Kopfsteinpflaster erfolgreich waren. Merlier etwa gewann zuletzt Brügge-DePanne.
Neben Van Aert sind weitere frühere Gewinner im Feld zu finden wie Mads Pedersen (Trek – Segafredo), Peter Sagan (TotalEnergies), Greg van Avermaet (AG2R – Citroen) oder John Degenkolb (DSM). Der Oberurseler hält mit elf Landsleuten die deutschen Fahnen hoch. Mit Marco Haller (Bora – hansgrohe) und Matthias Brändle (Israel – Premier Tech) sind zwei Österreicher dabei und immerhin sieben Schweizer stehen in Ieper am Start.
Küng auch in Wevelgem ein Podiumskandidat
Darunter befindet sich auch Stefan Küng (Groupama – FDJ). Der starke Zeitfahrer aus Will landete zuletzt beim E3 Classic als Dritter auf dem Podium und zählt auch bei Gent-Wevelgem zu den Favoriten, falls sich die Klassikerspezialisten von den Sprintern absetzen können. Denn neben Matej Mohoric (Bahrain – Victorious), Kasper Asgreen (Quick-Step – Alpha Vinyl) sowie Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) war der Schweizer einer von nur vier Kapitänen, die dem Angriff von Jumbo – Visma am Taaienberg am Freitag standhalten konnten.
Die sogenannten Plugstreets bilden seit 2017 einen der Höhepunkte des Rennens. | Foto: Cor Vos
Stark in Form präsentierte sich der erst 21-jährige Biniam Girmay (Intermarché – Wanty – Gobert). Vor einem halben Jahr eroberte der Eritreer Silber im Straßenrennen der U23 bei den Weltmeisterschaften in Belgien. Auf den ihm mittlerweile vertrauten flämischen Straßen trumpfte er auch in der Elite auf, landete etwa am Freitag in Harelbeke auf dem fünften Platz.
So breit das Feld der Mit-Favoriten ist, so klar ragt Van Aert als Nummer eins des Rennens heraus. Gemeinsam mit seinem Team Jumbo - Visma wird er die 250 Kilometer bestimmen wollen, um erneut im Trikot des Belgischen Meisters zu gewinnen.
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