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12.04.2022 | (rsn) – Liane Lippert (Team DSM) hat es am Sonntag endlich geschafft: Zwei Jahre und zwei Monate nach ihrem Sieg beim Cadel Evans Great Ocean Road Race in Australien stand die Friedrichshafenerin erstmals wieder auf dem Podium eines WorldTour-Rennens. Und im vorentscheidenden letzten Anstieg des Amstel Gold Race wirkte die Deutsche am Cauberg sogar am stärksten von allen, als sie offenbar mühelos einem Angriff von Annemiek van Vleuten (Movistar) folgen konnte.
"Mir haben viele gesagt, dass ich da noch am besten aussah – aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich sitzen geblieben bin und das ist halt mein Fahrstil. Im Stehen ist bei mir die Gefahr größer, dass ich explodiere. Deshalb stehe ich nur auf, wenn ich selbst antrete", erklärte Lippert nun rückblickend radsport-news.com. "Ich habe mich gut gefühlt an ihrem (van Vleutens) Hinterrad, aber im Anstieg noch drüber zu attackieren, das wäre nicht gegangen – sonst hätte ich es versucht, um die Gruppe noch weiter zu verkleinern."
Komplimente, wie stark sie in einem Rennen ausgesehen habe und wie beeindruckend sie gefahren sei, hat Lippert in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder bekommen. Und immerhin fuhr sie im September 2021 auch mit einem ähnlich starken Auftritt die Silbermedaille bei den Europameisterschaften ein.
___STEADY_PAYWALL___ Doch Lippert erklärte nun: "Mental war es sehr wichtig für mich, dass jetzt auch mal wieder ein Ergebnis heraussprang, statt immer nur Komplimente für meine gute Fahrweise."
Liane Lippert war auch bei der Trofeo Alfredo Binda bergauf schon eine der Allerstärksten und kreierte eine starke Gruppe mit ihrer Attacke in Orino, kam aber am Ende nur auf Rang 19. | Foto: Cor Vos
Das Mentale, der Kopf - das ist im Radsport wichtig. Auch an Van Vleuten am Cauberg dran zu bleiben, sei am Ende eine solche Entscheidung gewesen, so Lippert. Umso beeindruckender war es, dass sich die junge Deutsche in der Woche vor dem ersten Ardennenklassiker nicht hat unterkriegen lassen. Denn nachdem sie schon im vergangenen Jahr krankheitsbedingt im April ausfiel und der Saisonhöhepunkt 'Ardennen-Klassiker' für sie zum Desaster wurde, drohte ein ähnliches Szenario nun plötzlich schon wieder.
Lippert fühlte sich vor der Flandern-Rundfahrt nicht gut und verzichtete trotz negativer Corona-Schnelltests auf den Start. Ein daraufhin durchgeführter PCR-Test fiel dann positiv aus – genau eine Woche vor dem Amstel Gold Race.
Da Lippert aber in den Niederlanden in ihrer Zweitwohnung im Teamzentrum bei Sittard weilte, bedeutete der Positivtest keine zehntägige Isolation, wie in Deutschland, sondern nur fünf Tage Zwangspause. Lippert ruhte sich aus, konnte froh sein, dass der Krankheitsverlauf mild war und wurde von ihrem Team nach Genesung und Negativtests ausgiebig - inklusive EKG - durchgecheckt. Es gab offenbar keine Bedenken und so trat die 24-Jährige zum Amstel Gold Race an.
Corona-Infektion nahm Druck: "Konnte mal normal schlafen"
"Die Erkrankung hat mir dann Druck genommen. Denn wir hatten zwar einen Plan A, in dem für mich gefahren werden sollte, aber auch einen Plan B, falls es bei mir nicht so gut geht. Das hat mir geholfen und ich konnte in der Nacht vorm Rennen einfach mal normal schlafen – sonst bin ich immer sehr aufgeregt", so Lippert. "Ich denke diese Lockerheit hat man an meiner Fahrweise auch gesehen. Ich dachte mir: Okay, ich gehe jetzt mit und wenn ich explodiere, dann ist es eben so – es gibt ja eine Erklärung."
Ein Sensations-Coup im Februar 2020: Liane Lippert gewann damals den Women's WorldTour-Auftakt in Australien als Solistin. | Foto: Cor Vos
Und tatsächlich ging es Lippert in den Hügeln Limburgs auch nicht so gut wie noch einige Tage zuvor. Ihre Form habe schon abgenommen durch die Corona-Zwangspause, erklärte sie radsport-news.com nun. Und im Rennen fiel es ihr zunächst auch etwas schwerer, richtig loszulegen.
Als schon 77 Kilometer vor Schluss am Eyserbosweg erstmals die großen Favoritinnen um Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM), Annemiek van Vleuten (Movistar) und Demi Vollering (SD Worx) attackierten, kam Lippert nicht mit. Sie und ihr Team DSM hatten in der Anfahrt zu dem engen Hohlweg etwas an Positionen eingebüßt und von hinten kam die Deutsche dann nicht schnell genug nach vorne.
"Wieso fahren wir jetzt nicht so zum Ziel?"
"Nach der Krankheit hat es etwas gebraucht, bis ich ins Rennen reingefunden habe", gestand Lippert, die die Situation dann einige Kilometer später am gefürchteten Keutenberg – einem der schwersten Anstiege des Rennens – korrigierte. Dort attackierte sie aus dem Hauptfeld heraus und fuhr zur prominenten Spitzengruppe vor. Diese Gruppe war so gut besetzt, dass es durchaus auch schon die entscheidende Situation im Rennen hätte sein können. Doch wie so oft in den letzten Monaten fehlte die Einigkeit unter den Top-Favoritinnen, zusammenzuarbeiten.
"Die Gruppe war sehr gut und ich dachte mir: Wieso fahren wir jetzt nicht so zum Ziel? Die Besten sind dabei und so können wir uns den ganzen Stress im Feld ersparen", konnte sich Lippert auch einen Tag nach dem Rennen noch nicht so ganz erklären, wo das Problem lag. "Leider haben das wohl nicht alle so gesehen. SD Worx zum Beispiel war zu zweit, aber beide haben immer nur locker mitgeführt. Die Einzigen, die wirklich die Gruppe zum Rollen bringen wollten, waren eigentlich Anna Henderson und ich – die Jungen."
Silber bei der EM 2021 in Trento: Ein großer Erfolg und mit vielen Komplimenten verbunden, da sie im letzten Anstieg die Stärkste war. | Foto: Cor Vos
Und weiter: "Dieses Jahr fällt es mir oft auf, dass Uneinigkeit herrscht. Ich weiß nicht, ob es immer daran liegt, dass Annemiek van Vleuen dabei ist. Aber meistens gibt es eben nur Gruppen mit ihr, weil sie leider so stark ist. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass wir durchkommen und jeder ordentlich Führungsarbeit leistet. Aber das Tempo war einfach zu locker und so war klar, dass wir zurückgeholt werden." Das geschah am Ende der ersten von drei Schlussrunden um Valkenburg und den Cauberg.
Dieses Problem, dass von den Arrivierten im Frauen-Peloton niemand für andere arbeiten will und die Angst davor, einen Fehler zu machen, zu groß zu sein scheint, zieht sich durch die vergangenen Monate. Gerade das Bild, dass sich das Team SD Worx in jeder Rennsituation noch darauf zu berufen scheint, hinten im Feld ja noch zwei bis drei weitere Siegkandidatinnen zu haben und deshalb in der Spitzengruppe nicht mitführen zu müssen, wiederholt sich immer wieder.
SD Worx-Dominanz lähmt Spitzengruppen
Bei der Flandern-Rundfahrt wurde die niederländische Mannschaft für ihre taktische Dominanz in höchsten Tönen gelobt – auch zurecht. Beim Amstel Gold Race aber ging die Taktik nicht auf und das Team verschenkte den Sieg letztlich an Marta Cavalli (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope), weil es einmal mehr nicht die Verantwortung übernahm.
Als nach der letzten Cauberg-Passage zwei Kilometer vor Schluss nur noch sieben Frauen vorne beisammen waren, attackierte die Italienerin und es wäre an Ashleigh Moolman-Pasio gewesen, sofort nachzusetzen, da SD Worx noch zu zweit vertreten und Demi Vollering in diesem Duo die klar bessere Sprinterin war.
"Die Attacke von Cavalli war wirklich stark. Hätte ich zu dem Zeitpunkt hinten gesessen, wäre das auch für mich ein guter Moment gewesen, aber es war leider direkt nach meiner Führung", schilderte Lippert die Situation. "Dann ging sie und ich dachte mir sofort: Okay, das war eine richtig gute Attacke! Ashleigh hat zu lange gezögert und nicht sofort hart genug nachgeführt. Da war mir schon klar, dass es jetzt um den zweiten Platz geht, weil ich die aktuelle Uneinigkeit im Feld in solchen Situationen kenne. Deshalb war mein Ziel dann einfach nur noch, aufs Podium zu kommen."
Während Marta Cavalli vorne über ihren Sieg beim Amstel Gold Race jubelt, kämpft Lippert (hinten in Schwarz) um Rang zwei und wird Dritte. | Foto: Cor Vos
Lippert eröffnete den Sprint etwas früher als ihre schnellsten Kontrahentinnen und hätte es so beinahe geschafft, Rang zwei zu erringen. Doch auf den letzten Zentimetern schob Vollering ihr Vorderrad noch an ihr vorbei. Trotzdem blieb Lipperts Fazit positiv: "Ich bin sehr happy mit dem Ergebnis. Ich habe mir, denke ich, nichts vorzuwerfen und alles richtig gemacht im Rennen."
Was geht beim Fleche und in Lüttich?
Und mit diesem mentalen Rückenwind geht sie nun auch die restlichen drei Rennen ihrer Frühjahrskampagne an: Am Mittwoch steht der Brabantse Pijl an, eine Woche später folgen der Fleche Wallonne und schließlich am 24. April Lüttich-Bastogne-Lüttich. "Ich freue mich sehr darauf", sagte Lippert in der Hoffnung, dass ihre Formkurve dann wieder die Höhen von vor der Corona-Erkrankung erreicht.
"Wie ich mich bei Dwars door Vlaanderen gefühlt habe, als ich attackierte und mir nicht mal Annemiek folgen konnte - da war ich schon noch bessser drauf. Aber ich hoffe jetzt, dass ich bis zum Fleche diese Form wieder habe und dann auch wirklich am Berg selbst attackieren kann. Der Fleche ist jetzt mein großes Ziel, weil ich dort die beste Karte im Team bin. In Lüttich gucken wir, da ist es etwas offener", blickte Lippert voraus.
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