RSNplusMit nur einem Helfer zum Giro

Bauhaus: “Ich habe die Beine und die Power für einen Etappensieg“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Bauhaus: “Ich habe die Beine und die Power für einen Etappensieg“"
Phil Bauhaus möchte beim bevorstehenden Giro seinen Traum erfüllen und eine Etappe gewinnen. | Foto: Cor Vos

04.05.2022  |  (rsn) – Zum zweiten Mal in seiner Karriere bestreitet Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) ab Freitag den Giro d’Italia. Fünf Jahre sind seit seiner letzten Teilnahme vergangen, fünf Jahre, in denen der Kölner zu einem Weltklassesprinter gereift ist, der sich nun Hoffnungen auf seinen ersten Grand-Tour-Etappensieg macht. Zuletzt wurde er starker Vierter bei Eschborn-Frankfurt, unterstrich nach einer einmonatigen Rennpause, dass er nichts von seiner Form und Substanz verloren hat.

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"Ergebnisse sind gut für das Selbstbewusstsein. Ich hatte jetzt eine längere Phase ohne Rennen, von dem her war es gut zu sehen, dass die Vorbereitung gut war und alles mit dem Leadout geklappt hat", blickte der 27-Jährige noch einmal auf den vergangenen Sonntag zurück. Im Vergleich zu den Kontrahenten beim Giro kann der Deutsche aber nur auf ein Ein-Mann-Helferteam im Sprint bauen, seinen Landsmann Jasha Sütterlin.

Kein Leadout – nichts Neues für Bauhaus

"Der Fokus liegt auf den Bergfahrern bei uns. Im Vergleich zu den anderen Teams haben wir keinen richtigen Leadout mit", erklärte Bauhaus gegenüber radsport-news.com und sprach damit an, dass seine Mannschaft mit den Spaniern Pello Bilbao und Mikel Landa stark auf das Gesamtklassement ausgerichtet ist. Im Vorjahr hatte das Team mit dem Italiener Damiano Caruso den zweiten Platz geholt.

Einziger Helfer für Phil Bauhaus wird Jasha Sütterlin sein. | Foto: Cor Vos

Aber diese Situation ist für Bauhaus nicht neu, kannte er dies auch bei den Vorbereitungsrennen wie Tirreno-Adriatico schon. Dort klappte es für den 27-Jährigen sogar mit einem Tageserfolg, als er die finale Etappe in San Benedetto del Tronto für sich entscheiden konnte. Dort hatte er aber mit Heinrich Haussler einen Mann mehr zur Verfügung, dieser fällt für den Giro allerdings aufgrund einer Knieverletzung aus: "Es wäre natürlich noch besser gewesen, ihn dabeizuhaben. Von dem her müssen wir mal gucken, was so möglich ist. Ich hoffe aber, es wird hier gut laufen."

Während andere Topsprinter wie Arnaud Demare (Groupama – FDJ), Mark Cavendish (Quick-Step - Alphy Vinyl) oder Caleb Ewan (Lotto Soudal) ein komplett auf sie ausgerichtetes Team hinter sich haben, muss Bauhaus andere Wege im Finale finden. "Jasha macht einen tollen Job, aber er ist nicht der endschnelle Mann, der den Sprint anziehen kann. Er muss mich an ein Hinterrad bringen", so der deutsche Sprinter.

Der letzte Mann, so wie ein Michael Mörköv bei Quick-Step, der von 500 bis 200 Meter vor dem Ziel den Sprint eröffnet, der würde in Bauhaus Giroteam abgehen. "Ich brauche Glück, das richtige Hinterrad zu bekommen. Denn an guten Tagen werde ich auf den letzten 1.000 Metern alleine sein, wenn es nicht so läuft sogar schon zwei Kilometer vor dem Ziel", blickte er realistisch auf seine Situation beim Giro.

Nur sechs Chancen für Sprinter

Gerade einmal sechs der 21 Etappen werden überhaupt etwas für die Sprinter sein, falls nicht erfolgreiche Ausreißergruppen die Anzahl der möglichen Tagesabschnitte für die schnellen Männer weiter reduzieren. "Die Beine und die Power habe ich sicher, um eine Etappe zu gewinnen, allerdings ist der fehlende Sprintzug ein Nachteil, denn am Ende siegt immer der frischeste Sprinter", sagte Bauhaus und sprach damit die besseren Chancen von Ewan, Cavendish und Demare an, die von ihrem Team fast bis in die letzten 500 Meter getragen werden.

Einmal hat es in dieser Saison bereits geklappt. Auf der Schlussetappe von Tirreno-Adriatico war Bauhaus schneller als die versammelte Konkurrenz. | Foto: Cor Vos

"Ich weiß, dass ich gut genug bin und mit einem weniger guten Leadout bestehen kann. Ein Tageserfolg ist der Traum und auch das Ziel", meinte Bauhaus zu seinen persönlichen Giro-Ambitionen. In den Kampf um das Punktetrikot, das Maglia Ciclamino, einzugreifen, daran denkt er aber nicht: "Ich habe noch keine Grand Tour beendet, daher gehe ich auf kein Trikot. Aber man soll nie nie sagen. Dafür benötigt es aber konstante Tagesergebnisse bei den Sprints und da sind wieder die Fahrer mit den Zügen bevorteilt. Es wird auch Tage geben, wo ich nicht in die Top Ten komme."

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