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16.05.2022 | (rsn) – Beim 105. Giro d’Italia sind es die Oldies, auf denen nach der Blockhaus-Etappe die Hoffnungen der heimischen Fans ruhen. Der 39-jährige Domenico Pozzovivo (Intermarchè – Wanty – Gobert) belegte an der Bergankunft den sechsten Platz und ist als Achter mit 54 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Juan Pedro Lopez (Trek – Segafredo) nun auch im Gesamtklassement bester Italiener.
Der nur zwei Jahre jüngere Vincenzo Nibali (Astana Quazaqstan) liegt als Dreizehnter zwar schon mehr als drei Minuten hinter dem Rosa Trikot, wusste aber als Achter der 9. Etappe ebenfalls zu überzeugen, nachdem er sich am Ätna fast fünf Minuten Rückstand gegenüber Etappensieger Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) eingehandelt hatte.
"Ich habe an den Sieg geglaubt, obwohl ich nicht der explosivste Fahrer in der Spitzengruppe war“, sagte Pozzovivo, der einer von drei Verfolgern war, die im Finale noch den Anschluss an das Spitzentrio um Etappensieger Jai Hindley (Bora – hansgrohe) schaffte. Im Sechsersprint landete der kleine Kletterspezialist dann zwar auf dem letzten Platz, was sein positives Fazit jedoch nicht rübte. “2017 (als der Giro letztmals am Blockhaus Station machte, d. Red.) bin ich an diesem Ziel auch Sechster geworden, aber damals war ich viel weiter vom Etappensieg entfernt“, erinnerte er sich.
Domenico Pozzovivo (Intermarchè – Wanty – Gobert) war am Blockhaus als Sechster bester Italiener und ist auch im Klassement am aussichtsreichsten von allen heimischen Profis platziert. | Foto: Cor Vos
Aber nicht nur deshalb verbuchte Pozzovivo das Ergebnis als Erfolg. “Es bringt mich meinem großen Ziel, einer Top-Ten-Platzierung in der Schlusswertung, einen weiteren wichtigen Schritt näher“, sagte er. Es wäre die siebte bei bisher 16 Giro-Teilnahmen des Intermarché-Neuzugangs, dessen Karriere nach der Auflösung von Qhubeka NaxtHash Ende 2021 schon vorbei schien, ehe der belgische Rennstall sich Mitte Februar noch die Dienste des zweimaligen Giro-Fünften sicherte.
Defensiver Nibali am Blockhaus Rang acht: “Besser als erwartet“
Zwar zeigt auch bei Nibali die Formkurve nach oben. Der zweimalige Giro-Sieger verlor allerdings im oberen Teil des 13,6 Kilometer langen Schlussanstiegs im Gegensatz zu Pozzovivo den Anschluss an die Besten. Platz acht war dann immerhin das beste Giro-Tagesergebnis seit dem 22. Oktober 2020, als er an den Laghi di Cancano ebenfalls Achter geworden war, um drei Tage später die damalige Rundfahrt auf Rang sieben zu beenden. Eine Wiederholung dieses Resultats wäre in seiner letzten Saison als Radprofi ein großer Erfolg.
Dazu wird der Astana-Rückkehrer aber in den beiden kommenden Wochen in die Offensive gehen müssen. Am Blockhaus stand dagegen eher Schadensbegrenzung an. “Ich habe versucht, an diesem Aufstieg einen regelmäßigen Rhythmus zu fahren, weil mein Plan war, zu verteidigen und nicht anzugreifen“, erklärte Nibali nach dem Rennen auf der Homepage seines Rennstalls, der bereits seit der Ätna-Etappe auf den etatmäßigen Kapitän Miguel Angel Lopez verzichten muss. Der Kolumbianer musste in Folge eines Sturzes das Rennen aufgeben, so dass Nibali nun für Lopez in die Bresche springen muss.
Der 37-jährige Nibali ist zwar über seinen Zenit hinaus, doch als zweimaliger Giro-Sieger ist der Sizilianer immer noch ein gefragter Gesprächspartner. | Foto: Cor Vos
Das gelang ihm am Blockhaus mehr als nur ordentlich. “Eigentlich funktionierten die Beine ziemlich gut, und ich fühlte mich besser als erwartet. Ich denke, es war eine gute Etappe für uns“, sagte Nibali, dessen Team zudem noch durch Joe Dombrowski in der Gruppe des Tages vertreten war. Der US-Amerikaner zeigte eine starke Vorstellung, wurde aber als letzter der Ausreißer 15 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen.
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