Koppenburg starke Zweite vor Rooijakkers

Cavalli meldet am Ventoux Ansprüche auf den Tour-Sieg an

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Cavalli meldet am Ventoux Ansprüche auf den Tour-Sieg an"
Marta Cavalli (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) bei ihrem Sieg beim Amstel Gold Race im April. | Foto: Cor Vos

14.06.2022  |  (rsn) – Marta Cavalli (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) hat am Mont Ventoux unter Beweis gestellt, dass sie nicht nur an den kurzen, steilen Rampen der Ardennen zu den Besten der Welt gehört, sondern auch lange Anstiege mag. Die Italienerin gewann überlegen die Erstausgabe der Frauen-Variante bei der Mont Ventoux Dénivelé Challenge (Kat. 1.2) mit 41 Sekunden Vorsprung vor der Lörracherin Clara Koppenburg (Cofidis) und 53 Sekunden vor ihrer französischen Teamkollegin Evita Muzic (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope).

Damit beförderte sich Cavalli endgültig auch in den engsten Favoritinnenkreis für die Tour de France Femmes, die am 31. Juli mit der schweren Schlusssteigung zur Planche des Belles Filles entschieden werden wird.

Bei der Tour de France Femmes wird sie in der letzten Juli-Woche aber auf Annemiek van Vleuten (Movistar), Kasia Niewiadoma (Canyon - SRAM), Elisa Longo Borghini (Trek - Segafredo) und viele weitere Top-Bergfahrerinnen treffen, die in der Provence am Dienstag nicht am Start standen.

Vierte wurde am Ventoux die Niederländerin Pauliena Rooijakkers vom deutschen Team Canyon – SRAM vor der Überraschung des Tages, der Neuseeländerin Kim Cadzow vom kleineren britischen Team Torelli – Cayman Islands - Scimitar.

"Es war ein großartiger, spezieller Tag, denn ich bin zum ersten Mal an diesem Berg, den ich immer im Fernsehen bei der Tour de France gesehen habe", strahlte Siegerin Cavalli im Ziel. "Es ist toll, dass es dieses Rennen jetzt auch für uns gibt."

Die 24-jährige, ehemalige Italienische Meisterin hatte rund zwei Kilometer vor dem Gipfel des Riesen der Provence attackiert und damit die tolle Vorarbeit ihres Teams vollendet, das am Ventoux zuvor das Tempo vorgegeben und das Peloton sukzessive verkleinert hatte. "Wir haben als Team einen tollen Job gemacht und hatten es geplant, dass ich dann angreife. Ich habe es versucht und es hat geklappt", strahlte Cavalli.

FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope diktiert das Tempo

Im Anstieg zum Mont Ventoux, den die Frauen von Sault aus hinauffuhren, lag zunächst Neve Bradbury (Canyon – SRAM) allein an der Spitze. Doch das französische Team FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope holte die Neuseeländerin zurück und diktierte dem Feld fortan ein hohes Tempo auf. Als es nach der Passage des Chalet Reynard für die letzten sechs Kilometer steiler wurde, lanciere Morgane Coston (Arkéa) eine Attacke, doch lange konnte sich die Französin nicht vorne halten.

Unter dem FDJ-Diktat wurde die Gruppe in der Folge immer kleiner, bis drei Kilometer vor Schluss nur noch acht Frauen beisammen waren: Cavalli, Muzic und ihre Teamkollegin Brodie Chapman, Rooijakkers und Teamkollegin Elise Chabbey, Koppenburg, Cadzow und Julia Biriukova (Arkéa).

Cavallis Antritt kann niemand folgen

Dann eröffnete Rooijakkers den Angriffsreigen und nur Cavalli, Muzic, Koppenburg sowie Cadzow konnten noch dranbleiben. Kurz kehrte Ruhe ein, doch nur wenige Sekunden später lancierte die Italienerin den siegbringenden Vorstoß und das Rennen explodierte endgültig. Auf den letzten zwei Kilometern kämpfte jede Fahrerin für sich allein, während die Siegerin von Amstel Gold Race und Fleche Wallonne souverän dem Sieg entgegenflog.

Am Tom Simpson-Denkmal 1,2 Kilometer vor dem Ziel hatte sie bereits 25 Sekunden Vorsprung auf Koppenburg, die da wiederum rund zehn Sekunden vor Rooijakkers und Muzic fuhr. Die Französische Meisterin ließ auf dem Schlusskilometer dann Rooijakkers noch stehen und wurde Dritte hinter der überlegenen Siegerin und einer ebenfalls überzeugenden Koppenburg.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

20.04.2025Die Stimmung bleibt gut: Bei SD Worx siegt die Edelhelferin

(rsn) – Wurde bei Paris-Roubaix das favorisierte Team SD Worx-Protime noch durch die clevere Vorstellungen der gegnerischen Teams aus dem Konzept gebracht, so nahm die 11. Austragung des Amstel Gold

19.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

19.04.2025Amstel Gold Ladies Edition im Rückblick: Die letzten 8 Jahre

(ran) - Das Amstel Gold Race der Frauen wurde erstmals 2001 ausgetragen. Nach drei Editionen wurde das niederländische Eintagesrennen aber wieder eingestellt und erst zur Saison 2017 wiederbelebt. Se

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

17.04.2025Wie bei den Frauen: Cauberg wieder finaler Anstieg im Männerrennen

(rsn) – Mit der Übernahme des Amstel Gold Race durch Rennveranstalter Flanders Classic zu dieser Saison gibt es diesmal bei den Männern eine entscheidende Änderung: Der Cauberg wird wieder zum le

16.04.2025Titelverteidigerin Longo Borghini kann beim Brabantse Pijl starten

(rsn) – Knapp zwei Wochen nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt kehrt Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) wieder ins Feld zurück. Wie ihr Team mitteilte, wird die Italienische Meisterin am Fr

14.04.2025Juniorin Leis gewinnt Frauen-Bundesliga in Steinfurt

(rsn) - Nachdem bereits im letzten Jahr eine U19-Fahrerin das Frauenrennen in Steinfurt gewinnen konnte, knüpfte in diesem Jahr Magdalena Leis (Mangertseder-BAY/RLP) an diesen Erfolg an. Im Sprint s

13.04.2025Borghesi und EF Education glänzen bei Paris-Roubaix

(rsn) – WorldTour-Rennen und der US-amerikanische Zweitdivisionär EF Education – Oatly: Das passt 2025 sehr gut zusammen. Nachdem die Schweizerin Noemi Rüegg die Tour Down Under zu Saisonbeginn

13.04.2025Ferrand-Prevot fuhr Pflasterklassiker nur zum Training

(rsn) – Auf dem Fahrrad ist Pauline Ferrand-Prevot eine Alleskönnerin. Sie gewann in ihrer Karriere schon Weltmeistertitel auf der Straße, beim Gravel, im Cyclocross und im Mountainbike. Vor acht

13.04.2025Wiebes: “Wir können nicht immer gewinnen“

(rsn) – Vier Eintagesrennen der Women’s World Tour in Folge konnte das Team SD Worx – Protime aus den Niederlanden dank ihrer Superstars Lorena Wiebes und Lotte Kopecky gewinnen. Bei Paris-Rouba

Weitere Radsportnachrichten

22.04.2025Kann es Nys an der Mur de Huy schon mit Pogacar aufnehmen?

(rsn) – Auch wenn der Sieg von Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) über Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Amstel Gold Race (1.UWT) gleichermaß

22.04.2025Skjelmose: “Es gibt nur einen, der Pogacar an der Mur schlagen kann“

(rsn) – Man könnte es beinahe aufmüpfig nennen, was dieses Lidl-Trek-Team dieser Tage tut. Eigentlich ist die Mannschaft um Mads Pedersen, Jonathan Milan und Jasper Stuyven prädestiniert, sich in

22.04.2025Storer stürmt ins Grüne Trikot, Gall und Stork büßen Boden ein

(rsn) – Michael Storer (Tudor) hat sich als Solist die 2. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) gesichert und mit seinem zweiten Saisonsieg das Grüne Trikot des Gesamtführenden der Giro-Generalprobe

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Côte de Cherave zürück: Sucht Pogacar hier die Vorentscheidung?

(rsn) – 1985 war der Startschuss für eine Legendenbildung. Genau vor 40 Jahren endete der Flèche Wallonne erstmals an der Mur de Huy. Seither ist jener Anstieg untrennbar mit dem Rennen verbunden:

22.04.2025Kämna: “Meine Form ist hier nicht besser als in Katalonien“

(rsn) – Während sein Teamkollege Giulio Ciccone nach dem Auftaktsieg bei der Tour of the Alps (2.Pro) das Blaue Führungstrikot an den nun folgenden vier Tagen verteidigen will, geht es für Lennar

22.04.2025Cosnefroy steht vor seinem Comeback

(rsn) – Rund acht Monate nach dem bisher letzten Renneinsatz wird Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R La Mondiale) sein Comeback geben. Wie der 29-jährige Franzose gegenüber der französischen Ze

22.04.2025Flèche Wallonne im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Am Mittwoch zwischen dem Amstel Gold Race und Lüttich – Bastogne Lüttich platziert, stellt der Flèche Wallonne den kleinsten der drei Ardennenklassiker dar. Bei einer Renndistanz von et

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

22.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

21.04.2025Red-Bull-Nachwuchs trumpft auf: Finn gewinnt Giro del Belvedere

(rsn) – Während Erfolge im WorldTeam von Red Bull – Bora - hansgrohe in den letzten Wochen eher Mangelware waren, verkaufen sich die Nachwuchsteams des deutschen Rennstalls aktuell ziemlich gut.

21.04.2025Evenepoel: “Ohne den Sturz hätte ich gewonnen“

(rsn) – Einer Sache war sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem ersten Amstel Gold Race seiner Karriere ziemlich sicher. “Wenn dieser Sturz nicht gewesen wäre, dann hätte ich das R

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • GP Palio del Recioto (1.2u, ITA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)