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05.07.2022 | (rsn) – Nach drei zweiten Plätzen hat Wout Van Aert (Jumbo – Visma) bei der 109. Tour de France seinen ersten Tagessieg gefeiert. Nach einer Attacke elf Kilometer vor dem Ziel der 4. Etappe über 171,5 Kilometer zwischen den beiden Küstenstädten Dünkirchen und Calais erreichte der Belgier acht Sekunden vor dem Feld das Ziel und bejubelte den siebten Tour-Etappensieg seiner Karriere.
“Ich wollte keinen Sprint mehr riskieren“, scherzte der 27-Jährige im Ziel, nachdem er in den bisherigen beiden Massensprints in Dänemark zweimal Zweiter geworden war und nun seinen siebten Tour-Etappensieg feiern durfte.
Auslöser dafür war eine gemeinsame Tempoverschärfung mit Ineos Grenadiers vor dem finalen Anstieg des Tages: “Wir wollten was probieren mit dem Team. Das Tempo war superhart am Berg und ich habe bis oben Gas gegeben. Ich bin dann oben alleine angekommen, wusste aber nicht, ob ich warten sollte auf Jonas und Yates, bin aber dann gefahren“, so Van Aert.
Unwiderstehlich zog der Jumbo-Profi Wie an der letzten von sechs Bergwertungen des Tages davon und flog allein dem Ziel entgegen. “Das waren zehn Kilometer, auf denen ich All-Out gehen musste“, erklärte der Überflieger. Hinter Van Aert sprintete acht Sekunden später Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) als schnellster des Pelotons über die Ziellinie und jubelte über den vermeintlichen Sieg.
Van Aerts Teamkollege Christophe Laporte, Dritter hinter Philipsen, berichtigte den 24-jährigen Belgier aber gleich mit einem Fingerzeig in Richtung auf den schon stehenden Van Aert. “Ich hatte es nicht gesehen, mein Funk ging nicht gut. Ich dachte ich hätte gewonnen und dann sehe ich ihn da im Ziel stehen “, schilderte der Alpecin-Sprinter die Szene.
"Dass Wout solo gewinnt, damit hätte ich nicht gerechnet. Aber wir haben über die Etappe schon vor Wochen gesprochen. Wir wussten, was zu tun war. Wir sind denn Anstieg Vollgas hochgefahren und an der Kuppe sahen wir, wer der Beste heute war: das war Wout Van Aert. Er ist richtig stark gefahren und hat diesen Sieg verdient", lobte Van Aerts Edelhelfer Laporte seinen Kapitän.
Van Aert baut Führungen im Gesamt- und Punkteklassement aus
An seinem 35. Geburtstag beendete Alexander Kristoff (Intermarché – Wanty – Gobert) die Etappe als Vierter vor Peter Sagan (TotalEnergies). Bora-hansgrohe-Sprinter Danny van Poppel belegte hinter dem Italiener Luca Mozzato (B&B Hotels).
In der Gesamtwertung baute Van Aert seinen Vorsprung auf Yves Lampaert (Quick-Step – Alpha Vinyl) auf 25 Sekunden aus. Dritter ist Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / +0:32), der Träger des Weißen Trikots des besten Jungprofis.
In der Punktewertung hat Van Aert nunmehr 61 Zähler Vorsprung auf Fabio Jakobsen (Quick-Step – Alpha Vinyl). In der Bergwertung ist der Belgier Zweiter hinter Magnus Cort (EF Education – EasyPost), der erneut zu den Ausreißern des Tages gehörte und elf der zwölf bisher ausgefahrenen Bergpreise für sich entschied.
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So lief das Rennen:
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171,5 Kilometer warteten auf dem ersten Tagesabschnitt in Frankreich auf das 176 Fahrer große Teilnehmerfeld. Von Dünkirchen aus ging es im Uhrzeigersinn durch den Norden Frankreichs in die Hafenstadt Calais. Sechs Bergwertungen der 4. Kategorie sowie eine Zwischensprintwertung sollten für Abwechslung sorgen.
Wohl auch aufgrund der sechs zu holenden Punkte mischte sich der Däne Cort den dritten Tag in Folge unter die Ausreißer. War er vor zwei Tagen noch ganz alleine unterwegs, bekam er diesmal zumindest einen Begleiter mit dem Franzosen Anthony Perez (Cofidis). Während das Duo am ersten Berg des Tages noch um den einen Punkt hart sprintete, steckte Perez dann auf und ließ Cort bei den nächsten Sonderwertungen gewähren.
Gleich nach der ersten Bergwertung gab es einen Split im Feld, doch die Gruppen fanden wenig später wieder zusammen. Den Zwischensprint sicherte sich Perez vor Cort, dahinter gewann Jakobsen den Feldsprint vor Van Aert. Der Vorsprung der beiden Ausreißer wuchs auf über sieben Minuten an, was Perez kurzfristig in das virtuelle Gelbe Trikot beförderte. Nach der vorletzten Bergwertung des Tages, wo Cort seine Bilanz auf elf Punkte ausbaute, ließ er dann Perez ziehen. Der Franzose hatte bei noch 46 zu fahrenden Kilometern noch eineinhalb Minuten Vorsprung auf das Feld.
Zwölf Kilometer vor dem Ziel erhöhte Ineos Grenadiers kurz vor der letzten Bergwertung das Tempo und auch Jumbo – Visma. Zuerst wurde Perez eingeholt, dann begann das Ausscheidungsrennen, das damit endete, dass Van Aert alleine ganz oben ankam. Dahinter sammelten sich dann die Gruppen langsam zusammen und bildeten ein Feld hinter dem Belgier, das ihn aber nicht mehr einholen konnte und acht Sekunden nach dem Tagessieger um die weiteren Plätze sprintete.
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