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13.02.2023 | (rsn) – Matteo Jorgensen hat am Jabal Haat die neue Mini-Bergankunft der Tour of Oman (2.Pro) gewonnen. Der US-Amerikaner vom Team Movistar war am Ende der 4,6 Kilometer langen und im Schnitt 8,5 Prozent steilen Schlussrampe, die auf den letzten 1,5 Kilometern am steilsten wurde, der Spritzigste unter den Kletter-Assen und setzte sich mit einem langen Bergaufsprint und zwei Sekunden Vorsprung vor Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step) sowie Geoffrey Bouchard (AG2R Citroën) durch. Der Belgier Cian Uijtdebroeks vom Team Bora – hansgrohe wurde hinter Cristian Rodriguez (Arkéa Samsic) Fünfter.
"Das ist ein superwichtiger Erfolg für mich", sagte Jorgensen nach dem ersten Profisieg seiner Karriere. "Es gab schon Momente, in denen mir die Gedanken in den Kopf kamen, dass ich vielleicht einfach kein Siegfahrer bin. Deshalb ist das jetzt sehr wichtig für mich", so der 23-Jährige.
"Heute ging es in erster Linie um die Beine. Der Anstieg war ziemlich steil und genau da wollte ich angreifen, um die Anderen zu testen. Das hat gut geklappt", schilderte Jorgensen das Finale.
Ben Zwiehoff und Emanuel Buchmann waren bis zu den letzten 1.500 Metern noch an Uijtdebroeks Seite, fuhren dann aber nicht mehr ganz mit den Besten mit, als ein erster Antritt Jorgensens die Favoritengruppe sprengte und kamen schließlich als 15. (Zwiehoff / + 0:45) beziehungsweise 19. (Buchmann / + 0:53) ins Ziel.
Ihre relativ großen Rückstände erklärten sich allerdings auch dadurch, dass vor ihrer Gruppe auf der Zielgeraden die Absperrbande durch starken Wind auf die Straße geschoben wurde und für etwa 13 Sekunden die Strecke komplett blockierte. Den Wind hatte wohl der TV-Helikopter erzeugt. Am Abend bestätigte die UCI-Jury, dass man den zehn durch den Vorfall beeinträchtigten Fahrern 20 Sekunden in der Gesamtwertung gutschreiben werde.
Mit seinem Sieg übernahm Jorgensen auch sechs Sekunden vor Vansevenant die Gesamtführung der Oman-Rundfahrt. Bouchard ist 14 Sekunden hinter dem US-Amerikaner Dritter. Der bisherige Spitzenreiter Jesus Herrada (Cofidis), der die 2. Etappe gewonnen hatte, konnte im steilen Finale am Jabal Haat nicht mehr ganz folgen, wurde Etappenzehnter und verlor 16 Sekunden. Dadurch rutschte der Spanier auch in der Gesamtwertung auf den sechsten Platz ab.
Am Dienstag wird die 12. Tour of Oman mit einer Etappe in die Yitti Hills fortgesetzt, an deren Ende mehrer kurze steile Rampen auf das Peloton warten – ein wahres Klassiker-Finish. Den Schlusspunkt setzt am Mittwoch die inzwischen schon traditionelle Bergankunft am steilen Jabal Al Akhdhar (5,7 km bei 10,5%), auch als Green Mountain bekannt.
So lief das Rennen:
Nach rund fünf Kilometern des 152 Kilometer langen Teilstücks bildete sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe um den Belgier Johan Meens (Bingoal WB). Das Quintett fuhr schnell mehr als dreieinhalb Minuten Vorsprung heraus, doch schon nach 20 Kilometern begann das Hauptfeld, angeführt von Cofidis und Movistar, den Abstand einzugrenzen.
Im Etappenverlauf fielen zwei der fünf Spitzenreiter ins Hauptfeld zurück, doch auch das verbleibende Trio stand schon früh auf verlorenem Posten. 20 Kilometer vor Schluss war nur noch etwas mehr als eine Minute an Vorsprung übrig und unter dem Tempodiktat von UAE Team Emirates und Ag2r Citroën wurde das Trio schließlich sechs Kilometer vor Schluss gestellt.
In den 4,6 Kilometer langen Schlussanstieg zum Jabal Haat (8,5 % im Schnitt) hinein drückten Movistar, Astana Qazaqstan und Lotto Dstny aufs Tempo, so dass sich die reinen Sprinter um Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) schnell aus dem Feld verabschiedeten. Mit hoher Geschwindigkeit verhinderten die Helfer von Lotto-Kapitän Maxim van Gils bis zu den steiler werdenden 1,5 Schlusskilometern einen Angriff der Konkurrenz.
Die Favoritengruppe wurde immer kleiner, bis 800 Meter vor Schluss Jorgensen erstmals beschleunigte und die Gruppe in die Länge zog. Rein Taaramae (Intermarché – Circus – Wanty) konterte den Vorstoß, doch Jorgensen blieb am Hinterrad und es entstand eine neunköpfige Gruppe mit einigen Metern Vorsprung auf ein Sextett um Vortagessieger Jesus Herrada (Cofidis).
Harold Tejada (Astana Qazaqstan) führte die Spitze auf die letzten 400 Meter, bevor Taaramae an der 200-Meter-Marke den Bergaufsprint früh eröffnete. Seine Beine gaben aber nicht mehr her und so konnte der Este nicht mehr folgen, als Jorgensen einen drübergab und eine Lücke riss. Der US-Amerikaner zog unwiderstehlich zum Sieg durch, während hinter ihm einzig Vansevenant noch halbwegs auf Tuchtfühlung bleiben konnte.
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