RSNplusKT-Teams 2023: rad-net Oßwald

Umbruch mit Werner, Kluge und jeder Menge Talente

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Umbruch mit Werner, Kluge und jeder Menge Talente"
Das Team rad-net Oßwald | Foto: Team rad-net Oßwald

28.02.2023  |  (rsn) – Das Team rad-net geht in diesem Jahr mit dem Engagement von Jörg Werner als Teamchef, der auch Co-Sponsor Oßwald mitbrachte, sowie der Verpflichtung des bisherigen WorldTour-Profis Roger Kluge, neue Wege. Andererseits hält man an Bewährtem fest - nämlich an der Entwicklung junger, talentierter Fahrer und der Kombination von Straßen- und Bahnfahrern im Kader.

Kommen und Gehen: Im Winter wurde der Kader von 14 auf 17 Fahrer erweitert. Nicht mehr zum Aufgebot zählen ein Sextett bestehend aus Leon Rohde (Santic - Wibatech), Pirmin Benz (Vorarlberg), Leon Heinemann, Moritz Malcharek, Adrian Latocha und Laurin Drescher, wobei von den Abgängen vor allem für die Straße der von Benz, der der U23 entwachsen ist, schwer wiegt.

Gleich neun Fahrer sind dagegen neu im Team. Der mit Abstand prominenteste Fahrer im Aufgebot von rad-net Oßwald ist Roger Kluge, der vom WorldTeam Lotto Soudal kommt. Kluge hatte noch auf einen Vertrag bei einem Top-Team gehofft, sich dann aber nach dem Ausbleiben eines solchen Engagements dafür entschieden, sich künftig auf die Bahnrennen zu konzentrieren. Und dafür sah der 37-Jährige bei rad-net Oßwald das für sich beste Umfeld. 

Über Kontinental-Erfahrung verfügt Benjamin Boos, der von Leopard kommt. Die weiteren Neuzugänge Luca Martin, Max Märkl, Tobias Müller, Johannes Reißmann, Jan Rinkleff, Jasper Schröder und Leo Zierenner kommen, abgesehen von Letztgenanntem, allesamt aus dem Juniorenbereich.

___STEADY_PAYWALL___Der wichtigste Transfer: Ganz klar Roger Kluge. Der Routinier will sich in seinen letzten aktiven Jahren zwar auf die Bahn konzentrieren und wird für rad-net Oßwald dort auch zahlreiche Erfolge einfahren - etwa an der Seite seines Partners Theo Reinhardt, mit dem er nun auch in einem Team vereint ist. Aber auch Straßenrennen soll Kluge bestreiten und dabei auf der einen Seite aufgrund seiner immensen Erfahrung wichtig für das Team werden. Zugleich aber - sollte Kluge noch den Ehrgeiz haben, etwa bei kleinen .2-Rennen um den Sieg zu fahren - könnte er der Mannschaft auch auf der Straße den einen oder anderen Sieg bescheren.

Die Fahrer von rad-net Oßwald beim Training. Foto: Team rad-net Oßwald

Die Kapitäne: Neben Kluge als Leader und wohl auch als Ergebnisfahrer wird nach dem Abgang von Benz und der weiteren Verjüngung im Kader auch Moritz Kretschy eine tragende Rolle im Team zukommen. Der 20-Jährige zeigte im letzten Jahr mit Rang drei beim GP Alanya (1.2) in der Türkei sowie zahlreichen Spitzenresultaten in der Rad-Bundesliga sein Potential. In seinem dritten U23-Jahr soll es weiter nach oben gehen.

Im Fokus: Nicht nur auf der Bahn ist Tobias Buck-Gramcko ein großes Talent, sondern auch auf der Straße. Gerade im Zeitfahren könnte man in Zukunft einiges von ihm hören. Im letzten Jahr wurde er etwa bei den nationalen Zeitfahr-Meisterschaften der U23 hinter Profi Maurice Ballerstedt starker Zweiter und gewann bei der EM mit der Mixed-Staffel Gold. In seiner letzten U23-Saison wird sich für Buck-Gramcko entscheiden, wohin der Weg geht: komplett auf die Bahn oder möglicherweise doch auf die Straße, sollte es dort überdurchschnittlich gut laufen.

Jörg Werner (rechts) ist neuer Teamchef von rad-net Oßwald. Foto: Team rad-net Oßwald

Was die Mannschaft auszeichnet: rad-net Oßwald hat nicht nur talentierte Straßenfahrer im Kader, sondern auch die besten deutschen Bahnfahrer im Ausdauerbereich. Da auch U23-Nationaltrainer Ralf Grabsch weiterhin als Sportlicher Leiter für die Mannschaft tätig ist, sind die Wege zwischen KT-Mannschaft und den Nationalteams der jeweiligen Disziplin kurz, was den Sportlern zu Gute kommen dürfte.

Mit Werner und Grabsch bilden nun zwei Männer bei rad-net Oßwald ein Gespann, denen beiden der Nachwuchs sehr am Herzen liegt und die beide wissen, wie man WorldTour-Profis formt. Von ihrer Erfahrung können vor allem die ganz jungen Sportler profitieren.

Fünf Fragen, deren Antworten darüber entscheiden, ob 2023 ein Erfolg wird:

1. Wird Roger Kluge nicht nur seine wertvolle Erfahrung an die jungen Sportler weitergeben, sondern neben der Bahn auch auf der Straße persönliche Erfolge feiern?

2. Können Moritz Kretschy und Tobias Buck-Gramcko ihre starken Leistungen von 2022 weiter ausbauen?

3. Finden die sechs aus der U19 aufgestiegenen Sportler schnell Anschluss in der höheren Altersklasse?

4. Wie wird die Abstimmung zwischen den Bahn- und den Straßenfahrern bei gemeinsamen Renneinsätzen klappen?

5. Durch die Verpflichtung von Jörg Werner als Teammanager wird es strukturell auch einige Veränderungen im Team geben. Werden alle Umstellungen reibungslos ablaufen oder braucht das rundum neuformierte Team eine längere Findungsphase?

Der Kader: Benjamin Boos (19), Tobias Buck-Gramcko (22), Moritz Czasa (20), Philipp Gebhardt (19), Franz Groß (21), Nicolas Heinrich (21), Roger Kluge (37), Moritz Kretschy (20), Max Märkl (18), Luca Martin (18), Tobias Müller (18), Sven Redmann (21), Theo Reinhardt (32), Johannes Reißmann (189), Jan Rinkleff (18), Jasper Schröder (18), Leo Zierenner (20)

Teamchef: Jörg Werner

Rad-Sponsor: Giant

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