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04.03.2023 | (rsn) – Mit einem 23 Kilometer langen Solo hat Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) die 17. Ausgabe von Strade Bianche gewonnen. Nach 184 Kilometern rund um Siena setzte sich der 23-jährige Brite 20 Sekunden vor Valentin Madouas (Groupama – FDJ) durch, der im Sprintduell der nächsten Verfolger Tiesj Benoot (Jumbo – Visma) hinter sich ließ. Rui Costa (Intermarché – Circus – Wanty) wurde vor Benoots Teamkollegen Attila Valter und Matej Mohoric (Bahrain Victorious) Vierter.
Er war Mountainbike-Olympiasieger, Cross-Weltmeister und gewann eine Tour-de-France-Etappe in Alpe d’Huez: Wenn Pidcock auf dem höchsten Podest steht, dann bei großen Rennen. Mit Strade Bianche hat er jetzt endlich seinen ersten Eintagessieg auf WorldTour-Niveau gefeiert. Dementsprechend glücklich war er im Ziel-Interview. "Ehrlich gesagt, muss ich das erstmal sacken lassen“, sagte Pidcock, der als erster Brite die Strade Bianche für sich entscheiden konnte.
Seine eigene Renntaktik warf der Cross-Weltmeister von 2022 früh über Bord, denn sein Abenteuer begann schon rund 55 Kilometer vor dem Ziel, als er einen Angriff von Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost) mitging und konterte. “Als ich weggefahren bin, war das absolut nicht der Plan. Normalerweise ist dieser Sektor nicht entscheidend, aber ich hatte auf der Abfahrt eine Lücke und dann bin ich einfach weitergefahren", berichtete er.
Pidcock nutzt die Uneinigkeit der Verfolger aus
Danach holte Pidcock die Ausreißer des Tages ein, von denen er Alessandro de Marchi (Jayco AlUla) 23 Kilometer vor dem Ziel als letzten abhängte. Was folgte, war ein unwiderstehliches Solo bis zur Piazza Del Campo in der Altstadt von Siena. "Ich hatte diese Woche wirklich schon ein gutes Gefühl. Ich wusste, dass heute irgendwas Gutes passieren würde. Ich wusste, dass das mein Tag sein würde. Dass es jetzt auch geklappt hat, ist wirklich unglaublich", freute er sich über seinen erst vierten Sieg als Straßenprofi.
Sein Vorsprung auf die Verfolger betrug dabei nie mehr als 40 Sekunden. "Sie kamen ein paarmal sehr nah und ich dachte schon, dass ich es verbockt hatte und zu früh losgefahren sei", gab Pidcock zu. Wären sich die Fahrer hinter ihm einig gewesen, wäre es für ihn wohl schwer geworden. So aber bekam er gerade etwa auf den letzten zehn Kilometern wertvolle Sekunden regelrecht geschenkt.
“Ich denke Jumbo hat das Rennen verloren. Sie haben Attila nicht geopfert, um Pidcock zurückzuholen, was – denke ich – sehr gut möglich gewesen wäre. Aber für mich hätte es nichts geändert, denn ich wäre trotzdem nur Vierter geworden“, kritisierte Mohoric die Taktik von Jumbo - Visma, das als einziges Team zwei Fahrer in der Verfolgergruppe platzieren konnte.
Die deutschen Fahrer spielten in der Toskana keine Rolle. Den besten Eindruck hinterließ Lennard Kämna (Bora – hansgrohe), der allerdings Pech hatte. “Ich hatte einen Platten kurz vor Sektor 6. Danach musste ich ganz alleine ranfahren, war erst kurz vor dem entscheidenden 7. Sektor erst dran und war dort dann ganz hinten. Ich konnte mich dann nur noch in der zweiten Gruppe einordnen, oder sogar dritten. Ab da waren wir dann immer im Hintertreffen", resümierte er gegenüber radsport-news.com.
So lief das Rennen:
De Marchi, Sven Erik Bystrom (Intermarché – Circus – Wanty) und Ivan Romeo (Movistar) lösten sich nach 28 Kilometern vom Peloton. Der Versuch des Ungarn Erik Fetter (Eolo – Kometa), noch aufzuschließen, blieb erfolglos, während der Vorsprung des Spitzentrios maximal rund 4:30 Minuten betrug.
52 Kilometer vor dem Ziel konnte der junge Romeo seinen routinierten Begleitern nicht mehr folgen, während das Feld auf rund drei Minuten herangekommen war. Kurz danach attackierte Bettiol im gefürchteten Fünf-Sterne-Sektor Monte Sante Marie (11,5 km). Andrea Bagioli (Soudal Quick-Step) und Pidcock gingen mit, ehe sich der Brite in einer kurzen Abfahrt von den beiden Italienern absetzte. Attila Valter (Jumbo – Visma) schaffte den Anschluss an Bettiol und Bagioli, doch das Trio fiel in eine rund 20-köpfige Verfolgergruppe um Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zurück. Diese lag ausgangs des Sektors 30 Sekunden hinter Pidcock, der zur Spitze aufgeschlossen hatte.
Im folgenden Asphaltstück lösten sich Pello Bilbao (Bahrain Victorious), Andreas Kron (Lotto Dstny) und Madouas aus dieser Gruppe. Benoot, Valter, Rui Costa, Mohoric, Quinn Simmons (Trek - Segafredo), Davide Formolo (UAE Team Emirates) und Romain Grégoire (Groupama - FDJ) machten sich auf die Verfolgung und ließen van der Poel und fünf weitere Fahrer zurück. 31 Kilometer vor dem Ziel kamen diese beiden Gruppen zusammen, die kurz darauf auch den zurückgefallenen Bystrom schluckte.
Pidcock schüttelt De Marchi ab und stürmt solo zum Sieg
Auf den ersten Metern des neunten Sektors konnte De Marchi Pidcocks Tempo nicht mehr folgen, der Ineos-Profi lag damit 23 Kilometer vor dem Ziel solo in Front. Einen Kilometer später griff Benoot aus der Verfolgergruppe heraus an, ihm folgten Rui Costa und Madouas. Im vorletzten Sektor, dem Colle Pinzuto, sprangen Valter, Mohoric und Simmons wieder an das Trio heran, doch 17 Kilometer vor dem Ziel hatte der Spitzenreiter wieder 24 Sekunden Vorsprung auf das Verfolgersextett, in dem keine Einigkeit herrschte.
Das Profil der Strade Bianche der Männer. | Foto: RCS Sport
Im steilsten Stück des letzten Sektors 12 Kilometer vor dem Ziel versuchte es Valter nochmals, doch sein Vorstoß blieb erfolglos. Zwei Kilometer später kamen seine Begleiter wieder an ihn heran, nur Simmons fehlte. Das Quintett lag noch zehn Sekunden hinter dem Führenden.
Mit noch acht zu fahrenden Kilometern riss Benoot die Gruppe mit zwei Angriffen wieder auseinander. Rui Costa und Madouas konnten dem Belgier folgen, doch wieder waren sich die Verfolger uneinig, wodurch Mohoric und Valter wieder herankamen. Dank der Unstimmigkeiten in der Gruppe konnte sich Pidcock nun wertvolle Sekunden herausfahren und nahm den einen Kilometer langen Schlussanstieg hinauf in die Altstadt von Siena mit 30 Sekunden Vorsprung in Angriff und fuhr ungefährdet zu seinem zweiten Saisonsieg.
Madouas und Benoot setzten sich im Anstieg von ihren Begleitern ab, der Franzose hatte schließlich den besseren Sprint und wurde Zweiter vor dem Gewinner von Kuurne-Brüssel-Kuurne. Dahinter kam Costa ebenfalls im Sprintduell vor Valter ins Ziel.
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