Paris-Nizza: Gaudu verkürzt Rückstand auf Pogacar

Kooij schlägt Pedersen und Merlier, Kanter Fünfter

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Kooij schlägt Pedersen und Merlier, Kanter Fünfter"
Olav Kooij (Jumbo – Visma) hat die 5. Etappe des 81. Paris-Nizza (2.UWT) gewonnen. | Foto: Cor Vos PRÜFEN

09.03.2023  |  (rsn) – Die längste Etappe der 81. Fernfahrt Paris-Nizza von Saint-Symphorien-sur-Coise nach Saint-Paul-Trois-Châteaux sicherte sich der 21-jährige Niederländer Olav Kooij (Jumbo – Visma). Im Feldsprint war der Mann aus Numansdorp, der als Zweiter auf der 2. Etappe schon nach dem prestigeträchtigen Erfolg gegriffen hatte, zu stark für seine Kontrahenten. Er flog auf den letzten Metern am früheren Weltmeister Mads Pedersen vorbei und jubelte über den bislang größten Erfolg seiner Karriere.

"Es ist ein schönes Gefühl. Im letzten Jahr habe ich schon einige Rennen gewonnen, das war aber der beste Sieg bislang“, strahlte Kooij im Interview nach dem Rennen. Im Finale agierte der junge Sprinter abgezockt, orientierte sich, gezogen von seinem Teamkollegen Edoardo Affini, an Pedersen, dessen Team viel Arbeit in die Etappe steckte. Auf den letzten Metern sprintete er den Dänen dann ab.

"Ich war am letzten Kilometer schon weit vorne und nahm dann die linke Seite am Kreisverkehr. Das war die richtige Wahl und ich kam an einer guten Position in das Finale“, erinnerte sich der 21-Jährige und erzählte weiter: "Ich war direkt am Hinterrad von Pedersen, diesmal bin ich vorbeigekommen.“ Denn vor drei Tagen in Fontainebleau war es noch umgekehrt. Dort gewann der Däne und Kooij wurde Zweiter.

Hinter dem Topduo wurde der Belgische Meister Tim Merlier (Soudal Quick-Step) Dritter vor Matteo Trentin (UAE Team Emirates) und dem Deutschen Max Kanter (Movistar). Für die schnellen Leute sollte dies der letzte Tagesabschnitt gewesen sein, an dem sie um einen Erfolg kämpfen können. Das erklärte auch Kooij: "Jetzt gibt es keine Sprints mehr, denn jetzt geht es um Jonas.“

Damit meinte er seinen Kapitän, den letztjährigen Toursieger Jonas Vingegaard, der mit einem Rückstand von 46 Sekunden in die letzten drei Etappen geht. Zwei Bonussekunden holte sich der aktuelle Leader Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), dessen Vorsprung aber auf David Gaudu (Groupama – FDJ) auf sechs Sekunden schrumpfte. Denn der Franzose gewann den Sprint um die Sekunden.

Trotzdem zeigte sich Pogacar wieder einmal als Strahlemann nach der gemütlichen Überführungsfahrt, ehe die schweren Etappen, die die Gesamtwertung entscheiden sollen, am Freitag beginnen. "Ich habe den Tag im Gelben Trikot genossen. Endlich schien mal die Sonne, es gab wenig Stress im Feld. Es war ein toller Tag“, strahlte der Mann im Gelben Trikot nach der Etappe.

Auf ihn warten jetzt noch drei schwere Tage, an denen er seine kleine Führung in der Gesamtwertung verteidigen muss. Dabei kommen ihm die Streckenkenntnisse entgegen. "Vor allem den letzten Tag kenne ich richtig gut. Das ist nämlich meine Trainingsrunde für Bergetappen“, ließ er seine Gegner schon wissen.

So lief das Rennen:

Die 5. Etappe von Paris-Nizza begann in Saint-Symphorien-sur-Coise und hatte einen schnellen Start. Denn schon früh fanden sich mit Gregaard und Sandy Dujardin (TotalEnergies) zwei Fahrer, die eine kleine Fluchtgruppe initierten. Gleich drei Bergwertungen warteten auf den ersten 35 Kilometern, ehe eine längere flache Passage folgte. An der Côte de Coise sicherte sich der dänische Spitzenreiter in der Bergwertung fünf Punkte und holte fünf weitere an der Côte de l'Aubépin. Auch die dritte Tageswertung, an der Côte de Trèves, kassierte Gregaard ein.

Zu diesem Zeitpunkt war der Vorsprung des Duos auf 5:30 Minuten angewachsen. Die erste Stunde absolvierten sie mit einem Schnitt von fast 44 Kilometer pro Stunde. Wieder in der Ebene angekommen, fuhren sie in den Gegenwind, weshalb es Gregaard vorzog, auf das Feld zu warten. Obwohl das Peloton nicht besonders an der Jagd auf den verbliebenen Ausreißer Dujardin interessiert war, sank dessen Vorsprung gut 100 Kilometer vor dem Ziel auf drei Minuten. 12 Kilometer später wurde der Franzose gestellt.

Das Höhenprofil der 5. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza | Foto: ASO

Die letzten beiden Rennstunden verliefen relativ unspektakulär. Beim Zwischensprint am Col du Devès wurde es ein wenig hektisch, nachdem Gaudu und dessen Teamkollege Demare den Gesamtführenden Pogacar taktisch ausspielten. Am letzten Berg versuchte dann Trek – Segafredo einige Sprintkontrahenten ihres Leaders Pedersen abzuschütteln, doch dies gelang nicht wirklich. Am Ende fuhr Gregaard noch einmal aus dem Feld raus, holte sich damit das Punktemaximum in der Bergwertung und fügte drei weitere Zähler seinem Konto hinzu.

Auf den letzten Kilometern formierten sich dann die Sprinterzüge und der Däne Pedersen eröffnete den Sprint. An seinem Hinterrad sauste Kooij vorbei zum Tagessieg. Dahinter wurde Merlier Dritter vor Trentin und Kanter.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.03.2023Großschartner: “Mit Tadej zählt nur der Sieg“

(rsn) – Während es für Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) sein erster Auftritt bei Paris-Nizza war, ist das Rennen zur Sonne für seinen neuen Teamkollegen Felix Großschartner ein vertrautes Pflas

13.03.2023Niermann: “Ein Fahrer war einfach stärker als alle anderen“

(rsn) – Nachdem er sich zum Saisondebüt in überragender Manier den Gesamtsieg bei der spanischen Rundfahrt O Gran Camino (2.1) gesichert hatte, galt Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) gemeinsam m

13.03.2023Fünf Antworten zu Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico

(rsn) - Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico sind Geschichte. Beide Fernfahrten lieferten vor allem für die Klassementfahrer und Sprinter wichtige Anhaltspunkte über ihre Form. Die Rennen waren von te

12.03.2023Pogacar mit Soloshow zum überragenden Paris-Nizza-Triumph

(rsn) - Er kam, fuhr und siegte. Das abgewandelte Cäsar-Zitat beschreibt das Auftreten von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) bei der Fernfahrt Paris-Nizza. Mit einem fast 19 Kilometer langen Solo ero

12.03.2023Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. März

(rsn) – Welche Rennen gilt es heute zu beachten? Wie sehen die Streckenprofile und Startlisten jeweils aus und wer ist der Favorit oder die Favoritin? radsport-news.com stellt jeden Morgen die wi

11.03.2023Gaudu: “Wir sollten nicht zu enthusiastisch werden“

(rsn) – Gegen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) konnte David Gaudu (Groupama – FDJ) sich auch am Col de la Couillole nicht durchsetzen. Doch der Franzose wurde auf der 7. Etappe des 81. Paris-Nizz

11.03.2023Highlight-Video der 7. Etappe von Paris-Nizza

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat David Gaudu (Groupama – FDJ) und Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) auch bei der zweiten Bergankunft am Col de la Couillole in die Schranken gewiesen

11.03.2023Pogacar feiert einen seiner am härtesten erkämpften Siege

(rsn) – Es scheint so, als würde die Fernfahrt Paris-Nizza, bei der die beiden Tourkontrahenten des Vorjahres, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team E

11.03.2023Punktetrikotträger Pedersen steigt bei Paris-Nizza aus

(rsn) - Neben Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe), der zur vorletzten Etappe von Paris-Nizza nicht mehr antrat, meldete der Veranstalter im Rennverlauf drei weitere Aufgaben. Dabei handelt es sic

11.03.2023Schachmann verlässt krankheitsbedingt Paris-Nizza

(rsn) – Durch die Absage der 6. Etappe von Paris-Nizza verzögerte sich auch das offizielle vorzeitige Ende der Fernfahrt für Maximilian Schachmann um einen Tag. Der zweimalige Sieger des Rennens v

10.03.20236. Etappe von Paris-Nizza abgesagt

(rsn) – Nachdem aufgrund extremer Windverhältnisse zunächst über eine radikale Verkürzung der 6. Etappe von Paris-Nizza nachgedacht wurde, ist das Teilstück nun komplett dem Wetter zum Opfer ge

09.03.2023Niermann: “Vingegaard ging etwas übers Limit“

(rsn) - Als Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) rund vier Kilometer vor dem Ziel der 4. Etappe bei Paris-Nizza angriff, erwarteten alle am Schlussanstieg nach La Loge des Gardes ein Duell mit Tadej Pog

Weitere Radsportnachrichten

21.01.2025Welsford bleibt ´Down Under´ der Sprinter Nummer 1

(rsn) – Sam Welsford macht bei der Tour Down Under da weiter, wo er bei seiner Heimat-Rundfahrt im vergangenen Jahr aufgehört hat: beim Gewinnen. Der australische Sprinter von Red Bull – Bora –

20.01.2025Van Empel will “auch in Zukunft den Schwerpunkt auf Cross legen“

(rsn) - Anders als Teamkollege Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), der in diesem Winter seine Cross-Kampagne auf vier Einsätze reduziert hat und sich damit nochmals fokussierter auf die Straßens

20.01.2025Tendenziell stärker als im Vorjahr

(rsn) – Echte Abstiegssorgen werden sich Teambesitzer Gerry Ryan und Manager Brent Copeland vermutlich nicht machen. Nach zwei Dritteln des aktuellen Dreijahreszyklus‘ zur Vergabe der WorldTour-Li

20.01.2025Einbrecher raubten Molanos Haus aus

(rsn) – Juan Sebastián Molano bereitet sich derzeit mit seinem Team UAE Emirates – XRG in Dubai auf die neue Saison vor. Die Abwesenheit des Kolumbianers nutzten laut einer Meldung der Zeitung â€

20.01.2025Tour of Norway fügt Frauen- zur Männer-Rundfahrt hinzu

(rsn) - Nicht nur die Leistungsdichte im internationalen Frauen-Radsport nimmt zusehends zu, auch der Rennkalender füllt sich immer mehr. Nun gaben auch die Veranstalter der Tour of Norway (2. Pro) d

20.01.2025In neuen Farben zu noch mehr Erfolgen

(rsn) - Die auffälligste Veränderung beim mittlerweile schon 17 Jahre alten, aber erst seit 2021 zur World Tour zählenden Rennstall aus Belgien stellt in dieser Saison das neue Outfit dar. Zu Weiß

20.01.2025Etappen, Profile, Favoriten: Alle Infos zur 25. Tour Down Under

(rsn) – Zwei Tage nach dem Ende der Tour Down Under der Frauen, bei der sich die Schweizerin Noemi Rüegg (EF Education – Oatly) souverän den Gesamtsieg sicherte, sind in Australien die Männer d

20.01.2025Ewan zu Ineos? Thomas: “Wäre großartig - uns fehlt ein Sprinter“

(rsn) – Nach den Gerüchten um den Zwist zwischen Top-Sprinter Caleb Ewan und seiner bisherigen Equipe Jayco – AlUla ist der 30-jährige Australier zum Auftakt der WorldTour-Saison nicht am Start

20.01.2025Tour Down Under: Die letzten zehn Jahre im Rückblick

(rsn) - Die Tour Down Under bildet im Januar traditionell den Auftakt der WorldTour-Saison. Die 25. Austragung der Rundfahrt durch den Bundesstaat South Australia startet am 21. Januar und führt übe

19.01.2025Der einstige Primus muss kleinere Brötchen backen

(rsn) - Der Streit zwischen Tom Pidcock und den Ineos Grenadiers war einer der Aufreger des vergangenen Herbstes. Vor der Lombardei-Rundfahrt wurde der Brite trotz guter Form aus dem Aufgebot für den

19.01.2025Nys gewinnt Geduldsprobe von Benidorm, van Aert Vierter

(rsn) – Bis zur letzten Runde hatten sich die Topstars beim Weltcup in Benidorm gegenseitig angeschaut, dann setzte der Belgier Thibau Nys (Baloise – Glowy Lions) am bekannten Asphalt-Anstieg die

19.01.2025Van Empel bleibt beim Weltcup in Benidorm ungeschlagen

(rsn) – Die Niederländerin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat beim Weltcup in Benidorm nach einem spannenden Rennen aus einer größeren Gruppe heraus ihren zehnten Saisonsieg gefeiert. Ihr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)